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„Protesttag“Warum am Mittwoch auch in Köln viele Apotheken geschlossen bleiben

Lesezeit 2 Minuten
Apotheken-Portesttag 14. Juni: Das rote Apotheken-A auf einer Glastür, daneben klebt ein Zettel, auf dem steht: Apotheke heute geschlossen.

Am 14. Juni protestieren auch in Köln viele Apothekerinnen und Apotheker (Symbolbild).

Es fehle an Arzneimitteln, an Personal und an Honorar, sagen die Apothekerinnen und Apotheker. Was Sie am „Protesttag“ 14. Juni erwartet.

„Nicht mit uns!“, dürften am Mittwoch (14. Juni) viele Patientinnen und Patienten an verschlossenen Türen ihrer Apotheken lesen. Apothekerinnen und Apotheker haben den Tag bundesweit zum Protesttag erkoren. Auch in Köln ist zu erwarten, dass Medikamente nicht gekauft, Rezepte nicht eingelöst werden können. Wir haben zusammengefasst, was Sie erwartet und wie Sie in Notfällen trotzdem Hilfe bekommen.

Worum geht es bei dem Protest?

„Der Protesttag richtet sich an die Politik: Berlin muss jetzt handeln“, sagte Thomas Preis, Sprecher des Apothekerverbands Köln dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Lieferengpässe bei Arzneimitteln verursachten Mehraufwand in der sicheren Versorgung der Patientinnen und Patienten, die Abwicklung mit den Krankenkassen sei zu bürokratisch, sagte Preis. Und es gebe zu wenig Fachkräfte.

Gleichzeitig seien die Honorare, die gesetzlich vorgeschriebenen Festzuschläge auf Medikamente, in den vergangenen zehn Jahren nicht angehoben worden. Preis, selbst Apotheker in Köln, begründet den Protest zudem damit, dass immer mehr ältere Menschen in Deutschland versorgt werden müssten: Die Babyboomer des in Deutschland geburtenstärksten Jahrgangs 1964 werden im kommenden Jahr 60 - mit zunehmenden Alter steigt die Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen, steigt die Einnahme von Medikamenten.

Der für Köln zuständige Apothekerverband Nordrhein stellt Plakate bereit: „Apotheken kaputt sparen. Arzneimittelversorgung gefährden. Nicht mit uns!“ lautet ihr Slogan. In Düsseldorf und Berlin sind Demonstrationen angekündigt. Aus Daten der Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände geht hervor, dass mit 17.939 Apotheken in Deutschland Ende März 2023 der niedrigste Stand der Apothekenzahl seit mehr als 40 Jahren erreicht ist.

Welche Auswirkungen sind in Köln zu erwarten?

„An diesem Tag werden fast alle Apotheken geschlossen haben“, kündigte Thomas Preis an. Medikamente, die Kölnerinnen und Kölner regelmäßig brauchen, sollten also einen Tag früher oder später gekauft werden. Das Marktforschungsinstitut Aposcope, das für Apotheken arbeitet, veröffentlichte am 30. Mai das Ergebnis einer Befragung, nach dem 57 Prozent der Apothekeninhaberinnen und Inhaber ihr Geschäft am 14. Juni schließen wollen, zehn Prozent für eine begrenzte Zeit, 26 Prozent dächten noch darüber nach.

Wo bekomme ich in Köln am 14. Juni trotzdem Medikamente?

Der Pressesprecher der Apothekerkammer Nordhrein Jens Krömer verspricht: „Alle Notdienste werden offen haben.“ Welche Apotheken Notdienst in Köln haben, können Sie auf der Seite der Apothekerkammer nachschauen. Thomas Preis sagte zudem, Köln sei gut vorbereitet, weil sich der Apothekerverband mit den Arztpraxen abspreche.

Diese Notdienstapotheken sind am Mittwoch, 14. Juni, ab 9 Uhr in Köln geöffnet:

  1. Overstolz-Apotheke am Sachsenring 1, Neustadt-Süd, 0221 9318920
  2. Hirsch Apotheke, Kalker Hauptstr. 94, Kalk, 0221 8703554
  3. Uhlen-Apotheke, Wilhelmstraße 55, Nippes, 0221 25899500
  4. Goethe-Apotheke, Venloer Str. 389, Ehrenfeld, 0221 4744500
  5. Eifel-Apotheke, Zülpicher Str. 341, Sülz, 0221 448873