Laumann begrüßt RegelungDiese kurzfristige Maßnahme soll gegen Arzneimittelengpass in NRW helfen

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Ein Mitarbeiter einer Apotheke greift nach einer Packung Antibiotikasaft «Infectomycin» für Kinder.

Ist das verschriebene Medikament nicht vorrätig, können Apotheker künftig wirkgleiche Arzneien ohne neues Rezept ausgeben.

Im Kampf gegen den Arzneimittelengpass können Patienten nun wirkgleiche Medikamente bekommen, ohne dafür ein neues Rezept vorlegen zu müssen

Die Apothekerverbände und die Krankenkassen in Nordrhein-Westfalen haben sich darauf verständigt, wirkgleiche Arzneimittel vereinfacht an Patientinnen und Patienten auszugeben. Wegen des aktuellen Versorgungsmangels einzelner Medikamente ist es so derzeit möglich, dass wirkgleiche Medikamente, die nicht auf dem Rezept stehen, von den Apothekern ausgegeben werden dürfen, ohne dass der Arzt oder die Ärztin eine neue Verordnung ausstellen müssen. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) begrüßt diese Vereinfachung.

Um zu gewährleisten, dass es beispielsweise nicht zu Unverträglichkeiten kommt, ist lediglich eine kurze Rücksprache mit dem behandelnden Arzt nötig. Um die Medikamentengabe mit den Krankenkassen abzurechnen, war bislang eigentlich ein neues Rezept nötig. Dieser Schritt entfalle nun.

Laumann lobte die Vereinfachung als „bürgerfreundlich“. Gerade für viele Eltern, die aktuell oftmals mehrere Apotheken aufsuchen müssen, um ein  Antibiotikum zu erhalten, stelle das „eine deutliche Erleichterung“ dar. Laumann appellierte an die Beteiligten, von dieser Erleichterung Gebrauch zu machen.

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Künftig müsse man aber „die hohe Abhängigkeit von Arzneimittelproduktionen in Drittstaaten reduzieren und die Produktionsstandorte in Deutschland und Europa stärken“, so Laumann.

Wegen des Antibiotikamangels hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unlängst die Regeln für die Arzneimittelversorgung gelockert. Apotheken haben seither die Möglichkeit, Medikamente aus dem Ausland zu bestellen, die keine spezielle Zulassung für Deutschland haben.

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