„Das Mindeste“Ford-Betriebsrat in Saarlouis vereinbart Treueprämien

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Ein Ford Kuga steht vor einem großen Schild, auf dem für die Bedeutung des Ford Werks in Saarlouis geworben wird.

Laut Betriebsrat sind die Verhandlungen für einen Sozialvertrag der Beschäftigten von Ford in Saarlouis erfolgreich gestartet.

Die Beschäftigten von Ford in Saarlouis erhalten nach Monaten der Ungewissheit eine erste Treueprämie in Höhe von 2500 Euro.

Die Verhandlungen über einen Sozialvertrag für die Beschäftigten von Ford in Saarlouis sind nach Angaben des Betriebsrates in dieser Woche erfolgreich gestartet. So sei es nicht nur gelungen, elf ehemalige Azubis zu übernehmen, sondern auch für alle Mitarbeiter Treueprämien zu vereinbaren, hieß es in einer internen Information an die Beschäftigten vom Freitag.

Demnach erhält jeder für die bisher erbrachten Leistungen „unter den erschwerten Rahmenbedingungen“ mit Auszahlung des Oktoberentgelts eine Treueprämie in Höhe von 2500 Euro brutto.

Sofern es nicht zum vorzeitigen Scheitern der Sozialtarifvertragsverhandlungen komme, erhalte jeder Beschäftigte mit der Dezemberabrechnung 2023 weitere 1500 Euro, heißt es weiter.

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Betriebsrat bezeichnet Treueprämien in Saarlouis als „das Mindeste“

Für den Betriebsrat seien Treueprämien „das Mindeste“ für das, was die Belegschaft in den letzten 16 Monaten über sich habe ergehen lassen müssen - „und hier dennoch, treu und ehrlich ihre Arbeit erledigt und viele gute Autos für Ford gebaut hat“. Man sei „absolut motiviert und bereit, für weitere Lösungen zu kämpfen“.

Auch nach neuen Gesprächen von Ford und Landesregierung mit einem möglichen Großinvestor würden die Sozialtarifverhandlungen nun weiter fortgeführt. „Es gibt keine Änderung des von uns eingeschlagenen Weges“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Markus Thal der Deutschen Presse-Agentur.

Verhandlungen waren zunächst gescheitert, wurden aber wieder aufgenommen

Vor einer Woche war bei einer Betriebsversammlung bekannt gegeben worden, dass die Verhandlungen mit dem Interessenten zunächst gescheitert waren. Am Wochenende wurden sie dann wieder aufgenommen.

Laut Betriebsrat muss man sich jetzt mit der Ist-Situation beschäftigen. Und die bedeute, dass keine Investorenzusage und keine offizielle Absichtserklärung (MoU / Memorandum of Understanding) vorliege. „Uns bleibt nun leider nichts anderes mehr übrig, als für 2850 Beschäftigte die Konditionen für einen bevorstehenden Arbeitsplatzverlust auszuhandeln“, schreibt der Betriebsrat in der Info an die Belegschaft.

Die Verhandlungen sollen in der nächsten Woche fortgesetzt werden. Nach Angaben von Jörg Köhler, Bezirksleiter der IG Metall Mitte, bleibt das Ziel der Erhalt möglichst vieler Industriearbeitsplätze in Saarlouis. „Die Sozialtarifverhandlungen mit Ford hat die IG Metall begonnen, falls es keine andere Lösung geben sollte“, teilte er mit. (dpa/lrs)

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