„Top 40 unter 40“Wie Carla Stockheim die Insolvenz ihres Unternehmens meisterte

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Carla Stockheim Portrait

Carla Stockheim

  • Carla Stockheim wurde vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ und dem Rotonda Business Club als „Macherin im Rheinland“ ausgezeichnet.
  • Stockheim ist vor zwei Jahren in das Catering-Unternehmen ihrer Familie eingestiegen, als dieses Insolvenz anmelden musste.
  • Die Düsseldorferin erzählt von ihrem Leben auf Mallorca, in England, Spanien, Guatemala und Deutschland und davon, wie schwer es ist, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.

Köln – Carla Stockheim führt in dritter Generation das Düsseldorfer Catering-Unternehmen ihrer Familie. Ihr Einstieg im Jahr 2017 beginnt mit einer gewaltigen Herausforderung: Stockheim Catering muss Insolvenz anmelden. 

Weil Carla Stockheim auf Mallorca aufgewachsen ist und bis zu ihrem 15. Lebensjahr dort gelebt hat, bezeichnet sie Spanisch als ihre Muttersprache. Im Podcast mit Uli Kessel, Geschäftsführer des Rotonda Business Club, der Stockheim kürzlich gemeinsam mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ als „Top 40 unter 40 – Macherin im Rheinland“ ausgezeichnet hat, hört man hin und wieder raus, dass ihr deutsche Formulierungen schwer fallen. Sich im Rheinland durchzusetzen, im Düsseldorfer Unternehmen, das ihr Großvater vor nunmehr 71 Jahren gegründet hat, hat sie dennoch geschafft.

In England und Spanien studiert, in Guatemala gearbeitet

Bevor Stockheim vor wenigen Jahren aber nach Deutschland zieht, macht sie ihren Schulabschluss im englischen Cambridge, studiert dort auch ein Jahr lang Kunst, anschließend Design und Kommunikation in Barcelona, bevor sie nach Guatemala auswandert. Darauf, dass sie bereits in jungen Jahren viel von der Welt gesehen hat, ist Stockheim heute stolz: "Man lernt dabei, mit verschiedenen Kulturen umzugehen und Mitmenschen zu verstehen."

In Guatemala entwickelt die heute 32-Jährige zwei Jahre lang Gastronomiekonzepte, bevor sie entscheidet, dass es an der Zeit ist, im Unternehmen ihrer Eltern zu arbeiten. Das hat damals mehr als 1200 Mitarbeiter in zwei Sparten: Neben dem Catering steht die Systemgastronomie, die Firma Stockheim hat vor ihrer Insolvenz Flughäfen und Bahnhöfe im Kundenstamm.

Die Feiern zum 70. Geburtstag wurden abgesagt

Als die Nachricht der Insolvenzanmeldung eintrifft, entschließen sich die neuen Geschäftsführerinnen Carla Stockheim und ihre Mutter Margret Stockheim, das Verfahren in Eigenregie durchzuführen und das Familienunternehmen zu retten. Sie verkaufen die Systemgastronomie-Sparte, sagen die Feiern zum 70. Bestehen im vergangenen Jahr ab – und schaffen es durch diese schwierige Phase.

„Wir haben noch ein, zwei schwierige Jahre vor uns“, sagt Carla Stockheim, die sich als Head of Brand um das Marketing und die Unternehmenskommunikation kümmert: „Es ist ein altes Unternehmen, ein altes Schiff, da ist die Umstrukturierung schwierig.“ Es gehe zwar langsam, aber es gehe, so Stockheim. Durch Fehler in der Vergangenheit und die daraus folgende Insolvenz seien viele Kunden noch enttäuscht. Stockheim: „Wir müssen das Vertrauen zurückgewinnen“.

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Im Podcast des Rotonda-Geschäftsführers Uli Kessel erzählt Carla Stockheim von ihrem schwierigen Anfang im Unternehmen ihrer Familie, wie sie versucht, die Marke Stockheim zu modernisieren, und welche Pläne sie für die Zukunft hat.

Hier finden Sie den Podcast mit Carla Stockheim:

Das Gespräch gibt es hier auch als Video:

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