Umstrittenes FotoEdeka wehrt sich gegen Shitstorm wegen Halal-Fleisch

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Edeka Halal Fleisch foto unklare herkunft

Wo das Foto herkommt ist unklar. Dennoch gab es den Anstoß für heftige Diskussionen auf Facebook.

  • Ein Foto von „Halal“-Fleisch im Netz gab Anstoß für Kritik auf Facebook.
  • Edeka erklärt in Kommentaren, sie wären gegen Schächtung.

Mit einen im Netz aufgetauchten Foto und einer darauffolgenden Reaktion der Supermarktkette Edeka sorgt diese für reichlich Diskussionsstoff unter Internet-Usern.

Das umstrittene Foto, das angeblich aus einem Edeka stammen soll, zeigt eine Fleischpackung mit der Aufschrift „Halal“. Wo das Foto genau herkommt ist unklar. Es ist unwahrscheinlich, dass es wirklich in einem Edeka-Markt aufgenommen wurde. Das Foto kursiert schon seit einigen Jahren im Netz und erscheint bei einer Google-Bildersuche nach „halal meat“ an erster Stelle.

Kritik von Tierschützern

Dennoch beschäftigt sich Edeka derzeit mit der Kritik zahlreicher Tierschützer, die ihrer Wut insbesondere auf Facebook freien Lauf lassen.

Denn „Halal“ bedeutet auf Arabisch „erlaubt“ und ist bei Fleisch die Kennzeichnung, dass Tiere nach muslimischen Vorschriften geschlachtet wurden. Dafür wird das Tier mit einem Schnitt in die Kehle und der folgenden Ausblutung getötet. Diese Art der Tötung heißt „Schächten“ und gewährleistet Muslimen, dass sie das Verbot Blut zu verzehren einhalten können. In Deutschland ist das Schächten von Tieren ohne Betäubung verboten.

Auf der Edeka-Facebook Seite melden sich viele Nutzer mit Posts wie „Nie wieder Edeka“, „Tierquäler“ oder „Ganz toll. Aktion mit dem WWF und dann Halal anbieten.“ Edeka reagiert mit einem immer sehr ähnlich wiederkehrenden Kommentar auf die Kritik.

Reaktion von Edeka

Darin schreibt die Supermarkt-Kette, dass einige selbstständige Kaufleute, die einen Edeka-Markt führen, Halal-Produkte im Sortiment hätten, dem Edeka-Verbund eine verantwortungsvolle Fleischerzeugung und das Tierwohl aber sehr wichtig seien und die Schächtung von Tieren grundsätzlich abgelehnt werde.

Außerdem betont Edeka: „Das betäubungslose Schlachten ist in Deutschland aus Tierschutzgründen grundsätzlich verboten. Bei Edeka gibt es keine Fleisch- oder Wurstwaren, die von geschächteten Tieren stammen“.

Weiter heißt es: „Halal-Schlachtungen sind keineswegs mit rituellen Schächtungen gleichzusetzen. Der Begriff "halal" bedeutet im Kern, dass es sich um Lebensmittel handelt, die gemäß des islamischen Ritus "rein" und damit zur Nahrungsaufnahme geeignet sind. Im Hinblick auf das Tierwohl unterscheidet sich die Halal-Schlachtung, wie sie vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist, nicht von konventionellen Schlachtungen.“

Kritik an der Kritik

Unter Gläubigen ist umstritten, ob ein Tier, das betäubt wurde, überhaupt als „Halal“ gilt; wieder ein Punkt, über den sich mehrere Nutzer aufregten und fragten, wieso das Fleisch denn dann überhaupt als „halal“ bezeichnet werden würde.

Andere Facebook-User wiederum kritisieren die ganze Aufregung: "Wer sich über Halal-Fleisch beschwert, beschwert sich doch sicher auch über die Massentierhaltung in Deutschland?", heißt es beispielsweise.

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