Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

TarifstreitVerdi will Post-Warnstreiks fortsetzen – hohe Beteiligung am Donnerstag und Freitag

2 min
Eine Beschäftigte der Deutschen Post steht mit einer Fahne vor einer DHL-Niederlassung.

Eine Beschäftigte der Deutschen Post steht mit einer Fahne vor einer DHL-Niederlassung.

Im Tarifstreit bei der Deutschen Post will die Gewerkschaft Verdi am Samstag ihre Warnstreiks fortsetzen. Bundesweit ruft die Gewerkschaft diesmal die Beschäftigten in der Paket- und Briefzustellung zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen auf. An den Ausständen in den Brief- und Paketzentren beteiligten sich am Donnerstag und Freitag nach Verdi-Angaben rund 15.000 Beschäftigte. Schon aus diesem Grund kann es laut Post zu tagelangen Verzögerungen bei der Zustellung kommen.

In Nordrhein-Westfalen mehr als 1000 Beschäftige in Brief- und Paketzentren, berichtet Udo Milbret, Pressesprecher bei Verdi in NRW, auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Genauere Zahlen könnten am Freitagnachmittag noch nicht gemacht werden, da noch nicht alle Zentren ihre Zahlen weitergegeben haben. Allgemein sei aber eine hohe Beteiligung in NRW gewesen, so Milbret.

„Die Streiks sind ein deutliches Zeichen unserer Mitglieder in Richtung Arbeitgeber“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis laut Mitteilung vom Freitag. Die Arbeitgeber hätten in der zweiten Verhandlungsrunde deutlich gemacht, dass sie nicht bereit seien, die Reallohnverluste auszugleichen. Das sei eine Provokation, auf die die Beschäftigten eine klare Antwort gäben.

Post-Warnstreik: 15.000 Beschäftigte legen Arbeit nieder – Mehr als 1000 in NRW

Verdi rief seine Mitglieder zu den Arbeitsniederlegungen auf, nachdem es in der zweiten Verhandlungsrunde für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten aus Sicht der Gewerkschaft keine Fortschritte gegeben hatte. Die Gewerkschaft verlangt 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Der Post-Vorstand lehnt die Forderung als unrealistisch ab. Die Verhandlungen gehen am 8. und 9. Februar weiter. Die Post hat angekündigt, dann ein Angebot vorlegen zu wollen.

Der überwiegende Teil der Verdi-Mitglieder bei der Post habe ein niedriges Einkommen und könne Reallohnverluste nicht verkraften, hatte Verdi-Verhandlungsführerin Kocsis am Donnerstag gesagt. Sie treffe die hohe Inflation besonders hart, da sie einen großen Teil ihres Einkommens für Nahrungsmittel und Energie verwenden müssten. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 habe bei zwei Prozent gelegen.

Die Post äußerte Unverständnis: „Da wir bereits angekündigt haben, in der dritten Runde ein Angebot vorzulegen, sind Warnstreiks aus unserer Sicht unnötig, da sie letztlich nur zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden gehen“, sagte ein Sprecher. (mit dpa)