RheinlandJecke bringen am Rosenmontag das Mobilfunknetz ans Limit

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Der Mottowagen „1915-1926 1940-1948“ mit einer Darstellung des russischen Präsidenten Putin als Vampir Nosferatu, der die Welt durch einen Fleischwolf dreht, fährt im Festumzug mit.

In Köln fand der erste Rosenmontagszug seit drei Jahren statt, 2021 war der Zug wegen Corona ausgefallen. 2022 gab es in Köln stattdessen eine Demonstration gegen den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine.

Eine Mobilfunkanalyse von Vodafone zeigt: Das Netz transportierte an Rosenmontag 2022 rund dreimal so viele Daten, wie noch 2020 vor Corona. 

Zum Höhepunkt der diesjährigen Session hat das Tele­kommunikations­unternehmen Vodafone eine exklusive Mobilfunkanalyse durchgeführt, wo die großen Karnevalszüge entlangführten. Berücksichtigt wurden Köln, Düsseldorf, Bonn, Aachen, Mainz, Frankfurt, Eschweiler, Cottbus und Braunschweig. Heraus kam, dass die Mobilfunkstationen des Anbieters vor Ort im Schnitt rund 50 Prozent mehr Daten als im gleichen Zeitraum 2022 transportierten. Im Vergleich zum letzten Rosenmontag vor der Pandemie 2020 waren es sogar dreimal so viele Daten.

Besonders im Rheinland war der Datenverbrauch hoch - Spitzenreiter ist Köln. Entlang der mehr als acht kilometerlangen Zugstrecke, die von Deutz, über die Altstadt und das Severinsviertel bis zum Chlodwigplatz führte, rauschten an Rosenmontag rund 15 Terabyte durch das Mobilfunknetz von Vodafone. Ein Anstieg von 127 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und rund 50 Prozent mehr als an herkömmlichen Tagen.

Rosenmontag in Köln: Jecke verbrauchen 15 Terabyte Daten 

Die Vodafone-Analyse zeigt außerdem, dass die Daten vor allem für das Teilen von Fotos und Videos genutzt wurden und die Menschen an Karneval immer häufiger über Videocalls, WhatsApp und Co. kommunizieren. Sie erzählen also nicht nur von ihren Eindrücken, sondern teilen sie direkt auch bildlich. Die Zahl der klassischen Telefonate hat sich im Vergleich zum Vorjahr hingegen in Köln um rund 10 Prozent reduziert. Ähnliche Tendenzen gibt es anderen Städten.

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Auch in anderen Städten der Region war der Datenverbrauch hoch. In Düsseldorf übertrug das Mobilfunknetz von Vodafone beispielsweise fast 13 Terabyte Daten. Das sind rund doppelt so viel Daten wie im Vorjahr und fast 20 Prozent mehr als an herkömmlichen Tagen. In Bonn transportierten die örtlichen Mobilfunkzellen 2,4 Terabyte Daten – 60 Prozent mehr als im Vorjahr und 12 Prozent mehr als normalen Tagen. In Eschweiler waren es 1,5 Terabyte und in Aachen 3,2 Terabyte Daten.

Kürzlich veröffentlichte Vodafone außerdem eine Umfrage zum Datenverbrauch während Fußballspielen. Es zeigt sich: Fußball-Fans, die sich Bundesligaspiele in Stadien anschauen, nutzen währenddessen vermehrt ihre Smartphones – vor allem zum Abrufen von Zwischenständen anderer Spiele und Teilen von Fotos und Videos. Der Mobilfunkanbieter hat außerdem den Datenverkehr während Spielen in den Stadien ausgewertet. 

Fans des 1. FC Kölns nutzen häufig ihr Smartphone während Spielen

Demnach fließen am meisten Daten während Bundesligaspielen in der Münchner „Allianz-Arena“. Bei den Heimspielen des FC Bayern München wurden im Mittel 1.400 Gigabyte an Daten am Spieltag im Vodafone-Mobilfunknetz vor Ort verbraucht. Auch beim Verbrauch eines einzelnen Fans liegt Bayern mit 62 Megabyte vorne.

Kölner Fans verbrauchen durchschnittlich 56 Megabyte während eines Spiels im Rhein-Energie-Stadion. Das ist die dritthöchste Menge. Insgesamt fließen bei Heimspielen des 1. FC Kölns durchschnittlich rund 750 Gigabyte. Damit besetzt der Verein den vierten Platz des Rankings. 

Schlusslichter in diesem Ranking sind die Stadien in Freiburg, Bochum und Augsburg. Und die Stadionbesucher in Dortmund, Freiburg und Bochum verbrauchen am wenigsten Daten pro Spiel pro Person. Zu beachten ist dabei, dass Fußball-Fans ihre Smartphones in einigen Stadien nicht nur über Mobilfunknetze, sondern auch über WLAN-Verbindungen nutzen können.

Die Umfrage zeigt außerdem, wie oft, wozu und an welchen Orten die Zuschauer ihr Smartphone genutzt haben. Dafür hat das Meinungsforschungsunternehmen Civey im Auftrag von Vodafone 1000 regelmäßige Stadionbesucherinnen und -besucher online befragt. Mehr als 63 Prozent von ihnen nutzen im Stadion ihr Smartphone. Vollkommen auf das Spiel konzentrieren sich hingegen 30 Prozent. Gerade die 18- bis 39-Jährigen nutzen ihr Handy häufig.

Teilen von Fotos und Videos sorgt für hohen Datenverbrauch

Genutzt wird das Smartphone vor allem, um andere Plätze abzufragen (42 Prozent) sowie Fotos und Videos zu machen (38 Prozent). Das Teilen in den sozialen Medien dürfte laut Vodafone für den größten Teil des anfallenden Datenverkehrs verantwortlich sein. 

Hervorgeholt wird das Smartphone vor allem auf der Tribüne (42 Prozent), im Eingangsbereich (16 Prozent) und an den Verkaufsständen (neun Prozent). Zehn Prozent der Befragten gaben außerdem an, ihr Smartphone im Toilettenbereich zu verwenden – große Unterschiede zwischen Frauen und Männern gab es dabei nicht. 

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