Der ehemalige Trigema-Chef legt in einem offenen Brief die Hintergründe für seinen plötzlichen Krankenhausaufenthalt offen.
Trigema-GründerWolfgang Grupp meldet sich aus Krankenhaus – und spricht von Depressionen

Wolfgang Grupp hat sich mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit gewendet. (Archivbild)
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Der langjährige Trigema-Chef Wolfgang Grupp hat sich nach seiner Krankenhausaufnahme in einem persönlichen Schreiben an die Öffentlichkeit gewandt. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, wurde der Brief am 17. Juli 2025 mit ausdrücklicher Zustimmung der Familie veröffentlicht. Grupp, der sich seit Anfang der Woche in stationärer Behandlung befindet, dankte darin für die zahlreichen Genesungswünsche.
Wolfgang Grupp schildert persönliche Erfahrungen mit Altersdepressionen
„Leider kann ich mich erst jetzt selbst äußern“, schreibt der 83-Jährige. Seinem Gesundheitszustand entsprechend gehe es ihm gut. Besonders hob er das Engagement der behandelnden Ärztinnen, Ärzte, Pflege- und Rettungskräfte hervor, denen er seinen Dank ausspricht. Über die konkreten Umstände seines Krankenhausaufenthalts äußerte sich Grupp offen – und sprach auch über seine psychische Verfassung.

Durch regelmäßige TV-Auftritte ist Wolfgang Grupp senior einer der bekanntesten Kaufleute Deutschlands. (Archivbild)
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In dem Schreiben, das der „Bild“ vorliegt, spricht Wolfgang Grupp über seine aktuelle Lebenssituation und nennt die Diagnose Altersdepression. „Ich bin im 84. Lebensjahr und leide an sogenannten Altersdepressionen. Da macht man sich auch Gedanken darüber, ob man überhaupt noch gebraucht wird.“ Der Unternehmer erklärt, er habe versucht, sein Leben zu beenden.
Trigema-Gründer wollte sein Leben beenden
Zugleich betont er: „Es kann etwas länger dauern, bis ich wieder ganz gesund bin.“ In dem Brief blickt er auch auf seine jahrzehntelange Tätigkeit als Unternehmer zurück. Dabei betont er seinen Einsatz für Trigema, die Wirtschaft und den deutschen Mittelstand.
Es kann etwas länger dauern, bis ich wieder ganz gesund bin.
„Ich habe versucht, mein ganzes Leben in den Dienst von Trigema und den Kampf für die Interessen der Wirtschaft und des Mittelstands in Deutschland zu stellen.“ Seine Haltung habe oft als unbequem gegolten, schreibt Grupp, sei für ihn aber stets von Überzeugung getragen gewesen.
Dank an Familie und Belegschaft – Appell an Betroffene
Wolfgang Grupp dankt ausdrücklich seiner Ehefrau Elisabeth und den beiden Kindern Bonita und Wolfgang jr. sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens. Seinen Kindern traut er zu, Trigema in eine „erfolgreiche und sichere Zukunft“ zu führen. Er bittet Kunden, Mitarbeitende und das gesamte Umfeld, den Übergang zu begleiten und Vertrauen zu schenken.
„Ich bin sehr stolz auf meine Frau und meine Kinder“, so Grupp. Abschließend äußert er: „Ich bedauere sehr, was geschehen ist, und würde es gerne ungeschehen machen.“ In einem zusätzlichen Appell richtet sich Grupp an Menschen, die ebenfalls unter Depressionen leiden: „Meine Bitte an alle, die an Depressionen leiden: Suchen Sie sich professionelle Hilfe und begeben Sie sich in Behandlung.“
Der ehemalige Trigema-Chef war am 7. Juli ins Krankenhaus eingeliefert worden. In den Tagen danach gab es zahlreiche Spekulationen über seinen Gesundheitszustand. Auch eine Notfalleinweisung konnte zunächst nicht ausgeschlossen werden.