„Kopiere niemals einen Steve Lukather“

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Der US-Amerikaner Steve Lukather (50) wurde mit seiner Band Toto und Hits wie „Rosanna“ berühmt.

KÖLNER STADT-ANZEIGER: Mister Lukather, Sie gelten als einflussreicher Gitarrist. Warum verbringen Sie vier Tage mit Hobby-Musikern? Ist es die Gage oder mehr?

STEVE LUKATHER: Ich finde es lohnend, Musikern von der Basis eine spaßige Zeit zu bereiten. Und ich

amüsiere mich hier gut, hey. Ich treffe hier grandiose Kollegen wie Ian Paice von Deep Purple, jamme mit ihnen und hinterher trinken wir ein Bier.

Die Teilnehmer haben viel Geld bezahlt und erwarten von den Legenden deshalb einiges. Ist es da mit Spaß haben getan?

LUKATHER: Wenn sich die gute Stimmung, die wir Profis haben, auf die Teilnehmer überträgt, dann sind sie glücklich. Wir reißen sie mit, wenn wir mit ihnen spielen. So funktioniert Rock 'n' Roll, der ist nicht akademisch, den vermittelst du nicht mit Oberlehrer-Gehabe.

Viele der Schüler hier wollen wissen, was den Unterschied ausmacht zwischen einem guten Musiker und einem stilbildenden, wie Sie es sind.

LUKATHER: Sei du selbst, finde deinen Stil, versuche nicht, jemand anderes zu sein. Kopiere niemals Steve Lukather und all die anderen. Ich

selbst bin auch immer noch Schüler. Vielleicht zeigt mir hier einer der Freizeitmusiker einen Rhythmus, den ich noch nicht kannte. Dann bin ich glücklich.

Sind deutsche Musiker anders als amerikanische?

LUKATHER: Nicht wirklich, Rockmusik ist die wahre Weltsprache. Wir haben alle die Beatles und Hendrix aufgesogen, wir sind alle Brüder und Schwestern. Ich arbeite aber besonders gern in Deutschland. Väterlicherseits habe ich deutsche Wurzeln. Wenn ich durch die Straßen gehe, denke ich, ich gehöre hierher. Mein Gott, ich bin den Dom hinaufgeklettert, meine Lungen haben

fast kollabiert, aber der Ausblick lohnt. Ich habe gedacht, da unten diese Stadt, das könnte gut meine Heimat sein. Ich fühle mich in den USA nicht mehr wohl. Europäer sind offener und haben mehr Respekt voreinander.

In den USA ist aber ihre Band Toto zu Hause.

LUKATHER: Toto gibt es nicht mehr. Ich habe die Band gerade aufgelöst. Zu viele Urmitglieder sind nicht mehr dabei. Toto hat seine Identität

verloren. Ich mache solo weiter. Irgendwann verkauf ich alles in den USA und ziehe nach Europa, vielleicht nach Köln. Ich habe in den vier Tagen gemerkt, genügend gute Musiker, mit denen ich rocken kann, gibt's hier.

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