„Pächter“ weiter im Parkhotel

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Bad Münstereifel - Das Parkhotel in Bad Münstereifel ist seit Dienstag geschlossen. „Es geht keiner mehr ans Telefon“, berichtete gestern ein Musiker aus Duisburg dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der Mann sollte am kommenden Wochenende mit seiner Combo im Hotel zum Tanztee aufspielen. Von der Schließung des 90-Betten-Hauses wusste er nichts.

„Da der Pächter trotz mehrfacher Aufforderung uns die nötigen Unterlagen nicht beibringen konnte, haben wir ihm die vorläufig erteilte Schankkonzession entzogen“, bestätigte Bürgermeister Alexander Büttner auf Anfrage. Er ist natürlich wenig erfreut darüber, dass das Parkhotel wieder einmal negativ in die Schlagzeilen geraten war, nachdem ein Sondereinsatzkommando der Polizei dort vergangene Woche sieben verdächtige Personen festgenommen hatte.

Von diesen Leuten, die fast alle in familiärer Beziehung zum noch in Untersuchungshaft befindlichen Hauptverdächtigen stehen, waren sechs wieder auf freien Fuß gesetzt worden, weil sie einen festen Wohnsitz vorweisen konnten. Ihnen wird vorgeworfen, Personal und Lieferanten als Betreiber des Hotels in krimineller Absicht um ihr Geld geprellt zu haben.

Wie eine Münstereifeler Bürgerin gestern der Redaktion berichtete, haben sich die Familienangehörigen des Hauptverdächtigen im Parkhotel wohnlich eingerichtet und denken im Augenblick auch nicht daran, das Feld zu räumen. „Das ist leider so“, erklärte Eigentümer Jürgen Dechamps am Telefon. Der Jurist aus Aachen hat zurzeit noch keine Vorstellungen, wie er die „Pächter“ aus seinem Haus entfernen kann. Schließlich gibt es ja noch ein Pachtverhältnis, das vermutlich erst nach Ende der staatsanwaltlichen Ermittlungen und einem etwaigen Prozess aufgelöst werden kann.

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