„Stockert“ ist verkauft

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Weithin sichtbar ist das Radioteleskop auf dem Stockert in Eschweiler, das jetzt ins Eigentum der Nordrhein-Westfalen-Stiftung übergegangen ist.

Weithin sichtbar ist das Radioteleskop auf dem Stockert in Eschweiler, das jetzt ins Eigentum der Nordrhein-Westfalen-Stiftung übergegangen ist.

Das Radioteleskop in Eschweiler hat einen neuen Eigentümer. Wie der Euskirchener Insolvenzverwalter Dirk-Henning Tönnesmann gestern mitteilte, hat die Nordrhein-Westfalen-Stiftung den Komplex oberhalb des Münstereifeler Höhenortes Eschweiler erworben. Über den Kaufpreis schwiegen sich die Beteiligten aus. Der so genannte Astropeiler wurde ursprünglich von der Universität Bonn zu wissenschaftlichen Zwecken genutzt und 1998 an Frank Hund, den Geschäftsführer der Siegburger Firma „Cream Ware“-Datentechnik, veräußert.

Im Herbst letzten Jahres musste Hund Insolvenz anmelden. Seither suchte Insolvenzverwalter Tönnesmann nach einem Käufer für den denkmalgeschützten Bereich auf dem Stockert. Der Förderverein „Astropeiler Stockert“, der seit Jahren mit Duldung des Besitzers mit dem Radioteleskop arbeitet, wollte die Immobilie zwar kaufen. Ihm fehlte allerdings das nötige Kleingeld. „Außerdem gab es knapp ein Dutzend private Investoren, die an einem Kauf interessiert waren“, berichtete Tönnesmann.

Und die Stadt Bad Münstereifel, in deren Hoheitsgebiet das Teleskop liegt, hätte auch gerne gesehen, wenn das idyllisch gelegene Terrain an einen privaten Bieter verkauft worden wäre. Aber da war Professor Wolfgang Schumacher aus Antweiler vor. Der Botanik-Experte meldete beim Insolvenzverwalter Interesse am Stockert an. Und zwar im Auftrag der NRW-Stiftung, deren Vorstandsmitglied der Hochschullehrer ist. Schumacher war daran gelegen, dass das aus kulturhistorischer Sicht ungemein interessante Objekt weiterhin in öffentlicher Hand bleibt.

Innerhalb von nur vier Wochen waren sich NRW-Stiftung und Insolvenzverwalter einig. Der Kaufvertrag wurde bereits am 12. April unterschrieben. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Radioteleskop ein technisches Denkmal erster Güte erworben haben“, sagte Dr. Katrin Erggelet, die Geschäftsführerin der Stiftung, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Anfrage. Schließlich sei das fragliche Areal mit seinen Kalkmagerrasen und der dort anzutreffenden artenreichen Flora auch aus botanischer Sicht schützenswert.

Wie die künftige Nutzung des Astropeilers und der drei Nebengebäude aussehen wird, weiß man bei der Stiftung zurzeit noch nicht. Fest steht allerdings, dass ein erheblicher Renovierungsbedarf besteht. Zu vermuten steht, dass der Förderverein die Anlage auch weiterhin zu wissenschaftlichen Messungen nutzen kann.

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