"Super Mischung"Künstlerisches für den guten Zweck

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Liesel Heppekausen aus Bornheim (l.) interessierte sich für die Tiffany-Arbeiten von Brigitte Ley aus Jünkerath. BILD: NEUMANN

Liesel Heppekausen aus Bornheim (l.) interessierte sich für die Tiffany-Arbeiten von Brigitte Ley aus Jünkerath. BILD: NEUMANN

Brühl – Aussteller wie Besucher lobten am Wochenende Niveau und Hintergrund des Kunstmarktes, den der „Freundeskreis Slumkinder in der Dritten Welt'“ unter dem Titel „Kunst zum (er)leben“ zum dritten Mal im Max-Ernst-Gymnasium in Brühl veranstaltete. Unter der Schirmherrschaft von Hedwig Neven DuMont und Landrat Werner Stump präsentierten 30 Aussteller Skulpturen, Malereien, Mode und Textilarbeiten, Keramik- und Glasobjekte, Schmuckstücke, Fotografien und sogar floristische Arbeiten.

Im vergangenen Jahr, so Johannes Kirwald, Initiator des Kunstmarktes zugunsten der Kinder in Nairobi und Nakuru in Kenia, waren rund 10 000 Euro zusammengekommen, auf rund 3000 Euro beliefen sich dabei die Einnahmen aus den Standgebühren.

Der 70-Jährige aus Wesseling hatte die 30 Aussteller persönlich ausgewählt. „Eine super Mischung“ aus unterschiedlichen Kunsthandwerkern und Künstlern habe Kirwald zusammengestellt, fand Ausstellerin Andrea Esser, die auf der Burg von Erftstadt-Blessem ihre Figuren aus Papiermaché liebevoll bemalt. „Ich gucke mir die Arbeiten immer erst vor Ort an“, erklärte Kierberg seine Vorgehensweise bei der Auswahl der Aussteller, unter denen sich auch der Steinmetz und Bildhauer Georg Müller aus Erftstadt-Bliesheim befand, der die geschwungene Holzskulptur im Park von Schloss Gracht in Erftstadt-Liblar erschaffen hat.

Kürzlich hatte Kirwald noch den Bildhauer Arnold Krings in Jülich besucht, der nun erstmals am Kunstmarkt teilnahm. An seinem Standplatz zeigte Krings seine von Hand erschaffenen Skulpturen und Reliefs aus Eichenholz, die er jeweils aus einem Stück schnitzt. Schon kurz nach der Eröffnung der Ausstellung hatte eine 13-jährige Besucherin von ihrem Taschengeld ein Relief gekauft, das ein Pferd darstellte, und ein Pastor hatte sich einen „Kreuzweg“ aus vierzehn symbolisch dargestellten Stationen reservieren lassen.

Zum ersten Mal dabei waren auch die Designerin Gudrun Rojahn aus Grevenbroich, deren verspielte Damenbekleidung viele Besucherinnen an ihren Stand lockte, sowie Sabine Krüger aus Frechen. Die Malerin, die ihre Arbeit im Mai in eine Ateliergemeinschaft in Flittard in Köln-Mülheim verlegt hat, zeigte neue Werke aus ihrer Themenreihe „Horizont“: Auf großen, teilweise zusammengenähten Leinwänden trägt sie farbige Lasuren auf und lenkt den Blick des Betrachters auf eine farblich herausgearbeitete und verwischten Linie, die die Flächen darüber und darunter fließend miteinander verbinden.

Gerne kommt auch Beate Kuchs aus Hottenbach zu Kirwalds Kunstmarkt, um ihre dekorativen Objekte aus Glasschichten und -Puder zu präsentieren. „Der Hintergrund dieser Ausstellung ist sehr sympathisch“, begründete sie, warum sie zum dritten Mal extra aus dem Hunsrück angereist war. Im vergangenen Jahr habe sie zwar auch ganz gut verkauft, letztendlich, so Kuchs, lasse sich aber eben nicht alles in Geld rechnen.

Eröffnet wurde die Ausstellung erstmals mit einem Benefizkonzert, das unter anderem das Ensemble „fagotti“ der Camerata Musicale Rhein-Erft und der Brühler Klarinettist Professor Ralph Manno gestalteten und das bei den Besuchern großen Anklang fand.

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