„Wagenengel“ tödlich verunglückt

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Der Leitende Polizeidirektor Winrich Granitzka (2. v. r.) machte sich am Unglücksort selbst ein Bild der Lage.

Der Leitende Polizeidirektor Winrich Granitzka (2. v. r.) machte sich am Unglücksort selbst ein Bild der Lage.

Eine junge Frau ist beim Rosenmontagszug ums Leben gekommen. Die 23-Jährige wurde vom Vorstandswagen der Karnevalsgesellschaft „Jan von Werth“ überrollt.

Ein Unglück hat den Rosenmontagszug überschattet. Nach Polizeiangaben wurde eine 23-Jährige von einem Fahrzeug überrollt. Die junge Frau sollte als so genannter „Wagenengel“ Zuschauer davor bewahren, unter die Räder des Vorstandswagens des Traditionscorps „Jan von Werth“ zu geraten. Minuten nach dem Unglück erlag sie ihren schweren Verletzungen.

Der Unfall ereignete sich aus bisher ungeklärter Ursache gegen 15.45 Uhr an der Ecke Bechergasse / Straße Am Hof. Ein Zeuge berichtete dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, sie sei gestolpert und anschließend von dem Festwagen überrollt worden. Sofort wurde der Zug unterbrochen. Notarzt und Sanitäter eilten zum Unglücksort. Mit großen, weißen Tüchern schützen Polizisten das Opfer vor den neugierigen Blicken der Zuschauer. „Die Verletzungen waren schlimm. Knochenbrüche, ein Schädel-Hirn-Trauma - es gab nur wenig Hoffnung“, berichtete Kai Vogelmann, Sprecher des Malteser Hilfsdienstes. Noch im Rettungswagen gelang es einem Arzt, die Verunglückte zu reanimieren. Anschließend wurde sie ins Klinikum Mehrheim gebracht, wo sie dann jedoch wenig später starb.

Polizisten forderten den Fahrer des Unglückswagens auf, in die Straße Unter Taschenmacher einzubiegen. Während der Zug nach 20 Minuten weiterging, untersuchten Beamten den Unfallhergang. Zugleiter Alexander von Chiari war über das Unglück ebenso bestürzt wie „Jan von Werth“-Sprecher Ralf Neuburg. „Unsere Wagenengel sind Freiwillige, die wir über Jahre re¦krutieren“, sagte Neuburg. Pro Achse sind zwei Wagenengel vorgeschrieben. Auch der Freund der Verunglückten half bei der Absicherung mit. Der Unfall spielte sich direkt vor seinen Augen ab. Seelsorger und Diakon Hans Haas vom Malteser Hilfsdienst kümmerte sich um den jungen Mann in einer eigens eingerichteten Notfallstelle in der Kölner Philharmonie.

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