Wer als Baby gestillt wurde, ist laut einer neuen Studie aus Brasilien als Erwachsener intelligenter und hat ein höheres Einkommen. Bisher war nur der positive Zusammenhang zwischen Stillen und Intelligenz bei jungen Kindern erforscht. Die brasilianische Langzeitstudie untersuchte, ob Stillen den IQ auch bis ins Erwachsenenalter beeinflusst.

Je länger gestillt, desto höher die Intelligenz

Der Autor der Studie, Bernado Lessa Hossa von der Universität Pelotas, erklärt in der Fachzeitschrift „The Lancet“: „Teilnehmer-Kinder, die zwölf Monate oder länger voll gestillt wurden, wiesen eine höhere Intelligenz, längere Schulbildung und ein höheres monatliches Einkommen auf als diejenigen, die kürzer als einen Monat voll gestillt wurden.“ Auf der IQ-Skala würden die, die lange Zeit ausschließlich Muttermilch aus der Brust bekamen, durchschnittlich sogar fast vier Punkte mehr erreichen.

Die Wissenschaftler der Universität Pelota sammelten Anfang der 1980er Jahre zunächst Informationen darüber, wie die knapp 6000 Probanden-Babys versorgt wurden: Stillt die Mutter? Ab wann wird zugefüttert? Und wie alt ist das Kind, wenn es abgestillt wird? 30 Jahre später holten die Forscher dann Informationen über den Intelligenzquotienten, die schulische Laufbahn und das Einkommen von 3493 der nun erwachsenen Probanden ein.

Warum Stillen den Intelligenzquotienten bis ins Erwachsenenalter erhöht, ist noch unklar. (mar)