BrühlAlter Schlachthof weicht neuem Stadtkaree und Wohnungen

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Im Oktober wird der ehemalige Schlachthof Bendermacher voraussichtlich abgebrochen.

Im Oktober wird der ehemalige Schlachthof Bendermacher voraussichtlich abgebrochen.

Brühl – Nahezu täglich ist Thomas Bendermacher, der mit seinem Bruder Wolfgang den Schlachtbetrieb an der Bergerstraße im Brühler Osten Mitte März 2016 eingestellt hatte, vor Ort. „Das Essverhalten der Menschen hat sich geändert“, sagt Thomas Bendermacher. Und die nachfolgende Generation habe nicht unbedingt in die Fußstapfen der Väter treten wollen. Somit wurde das Familienunternehmen in dritter Generation vor einem Jahr geschlossen, der Schlachthof wurde an den Brühler Bauunternehmer Baris Yanmaz verkauft. Er möchte rund 30 Millionen Euro investieren.

Auf dem rund 1,3 Hektar großen Areal – neben dem Schlachthof-Grundstück sind auch angrenzende Parzellen der Stadt angekauft worden – soll eine Art Stadtkarree mit Mietswohnungen entstehen. In Kürze sollen die Pläne offengelegt werden. Auf dem ehemaligen Schlachthof sollen vier Gebäudekomplexe errichtet werden, die ein Rechteck bilden und rund 100 Wohnungen beherbergen. Auf einem zur Elisabethstraße hin gelegenem Grundstück wird ein weiterer Bau entstehen.

Wohnungen sollen Balkone und Erker bekommen

Entlang der Bergerstraße wird der Bau zunächst zweigeschossig beginnen. Dann wird ein Satteldach aufgesetzt, und schließlich entsteht ein dreigeschossiger Bau plus Satteldach. Entlang der Weißer Straße wird das Gebäude ebenfalls dreigeschossig plus Satteldach gebaut. Der Bau, der von der Bergerstraße in Richtung Elisabethstraße reicht, soll mit Blick auf die angrenzende Nachbarschaft zweigeschossig plus Satteldach werden.

„Insgesamt soll die Fassade mit Balkonen und Erkern aufgelockert werden, damit keine Schuhkarton-Optik entsteht“, erklärt Yanmaz. Für das Vorhaben soll der ehemalige Schlachtbetrieb im Oktober 2017 abgebrochen werden. Zu jeder Wohnung soll es einen Stellplatz in der Tiefgarage unter dem Karree geben. Hinzu kommen 25 öffentliche Stellplätze entlang der Weißer Straße.

Eine recht heftige Diskussion entfachte sich im Planungsausschuss beim Thema öffentlich geförderter Wohnungsbau. Bei den ersten Planungen sollte eine hundertprozentige Förderung angestrebt werden, mittlerweile hatte man sich mit der Ortsgemeinschaft und den Fraktionen im Rat auf eine „gut durchgemischte“ Mieterstruktur geeinigt, so Yanmaz. Michael vom Hagen (Grüne) plädierte dafür, dass dort möglichst viel sozialer Wohnraum geschaffen werden solle: „70 Prozent muss festgelegt werden.“

Dem könne die Stadt nicht nachkommen, klärte Dezernent Gerd Schiffer auf. In Bebauungsplänen könnten lediglich Flächen, nicht aber eine Quote an Sozialwohnungen festgeschrieben werden. Jetzt soll ein städtebaulicher Vertrag die Schaffung von öffentlich gefördertem Wohnungsbau regeln. Dafür wird Yanmaz beim zuständigen Rhein-Erft-Kreis eine Auskunft einholen, wie viele Wohnungen im nächsten Jahr überhaupt in Brühl gefördert werden sollen.

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