K6Kraftakt der Landjugend für sicheren Fußweg – Anwohner sind dankbar
Die Landjugend hat den Spaten schon geschultert: Paula Flocke (von rechts), Tim Marseille und Tim Schüßler von der Landjugend stellten gestern mit Bürgermeister Frank Steffes im Rathaus ihren ehrenamtlichen Arbeitseinsatz zum Bau eines Gehweges an der Kreisstraße 6 zwischen Oberbüscherhof und Holzerhof vor.
Copyright: Ralf Krieger
Leichlingen – Was ehrenamtliches Engagement bewegen kann, wird in einer Woche in Oberbüscherhof über die Straße rollen: Ein Fuhrpark aus zwölf Sattelzügen voller Baumaterial, zwei Bagger und drei Traktoren mit Anhängern sind im Einsatz, wenn ein Bautrupp der Leichlinger Landjugend die Ärmel hochkrempelt und bei einem dreitägigen Mammuteinsatz eigenhändig einen Gehweg neben der Kreisstraße 6 baut.
15 freiwillige Helfer stehen vom 18. bis 20. August bereit und opfern ein langes Wochenende, um zwischen den Ortschaften Oberbüscherhof und Holzerhof auf einer Strecke von 350 Metern einen verkehrssicheren Fußweg anzulegen.
Geschenk für die Anwohner
Die Landjugend erfüllt den Anwohnern, vor allem jenen mit Kindern, die auf dem Weg zur Bushaltestelle am Straßenrand in akuter Gefahr sind, mit ihrem Geschenk einen Traum. Schon seit vielen Jahren fordern die Bewohner und auch die Kommunalpolitiker einen sicheren Gehweg an der K 6 zwischen Unter- und Oberbüscherhof. Erfolglos.
Scheunenparty auf dem Hof in Hinterberg
Nach der Arbeit wird gefeiert: Einmal im Jahr organisiert die Leichlinger Landjugend ihre große „Scheunenparty“. In den Vorjahren oft am Hülser Hof, diesmal in Hinterberg 1. Große, selbstbemalte Holzwände stehen zwischen Imbach und Witzhelden bereits am Straßenrand und laden zu der Party ein. Sie steigt am Samstag, 2. September, ab 19 Uhr auf dem Hof Hasenclever in Hinterberg an der Landesstraße 359 zwischen Grünscheid und Oberbüscherhof. Zutritt bekommen Besucher ab 18 Jahren.
Eintrittskarten kosten im Vorverkauf sechs, an der Abendkasse acht Euro. Sie sind bei allen Mitgliedern der Landjugend erhältlich und können unter ☎ 0151 / 51 20 53 61 bestellt werden. (hgb)
Beim zuständigen Rheinisch-Bergischen Kreis rangiert der Ausbau auf der langen Warteliste aber sehr weit hinten. Erst irgendwann in den 2020er Jahren wäre mit einem Wegebau zu rechnen, weil laut Verkehrsmessungen auch die Polizei keine besondere Gefahr erkennt.
„Die Prioritätenlisten gehen immer von Statistiken aus“, bedauert Bürgermeister Frank Steffes: „Dort ist nicht viel Verkehr und kein Unfallschwerpunkt. Aber wenn i-Dötzchen da entlanggehen müssen, haben Eltern trotzdem immer ein schlechtes Gewissen. Es muss ja nicht erst etwas passieren...“ Steffes war daher heilfroh über das Angebot der Landjugend, die Gefahrenstelle mit einem Kraftakt entschärfen zu wollen.
Am westlichen Straßenrand entsteht ein 1,20 Meter breiter Fußweg für Schulkinder und andere Passanten. Er wird, von der Fahrbahn durch einen schmalen Grünstreifen abgetrennt, vom Neubaugebiet in Unterbüscherhof, wo viele Kinder wohnen, bis zur Bushaltestelle an der L 359 führen.
Die Landjugend hat den Spaten schon geschultert: Paula Flocke (von rechts), Tim Marseille und Tim Schüßler von der Landjugend stellten gestern mit Bürgermeister Frank Steffes im Rathaus ihren ehrenamtlichen Arbeitseinsatz zum Bau eines Gehweges an der Kreisstraße 6 zwischen Oberbüscherhof und Holzerhof vor.
Copyright: Ralf Krieger
Tim Marseille von der Landjugend erläuterte am Freitag den Ablauf der Aktion: „Zuerst wird der Weg 30 Zentimeter tief ausgeschachtet, dann mit Schotter verfüllt und mit einer Feinschicht Quarzsand als wassergebundene Decke belegt.“
Die Materialkosten in Höhe von mehreren tausend Euro übernimmt die Stadt. Nötig sind 290 Tonnen Mineralgemisch und 26 Tonnen Splitt, die der Bauhof auf dem nahe gelegenen Hof Hasenclever in Hinterberg anliefert.
Den gesamten erforderlichen Maschinenpark und die Helfer stellt die Landjugend. Bei der Planung ihres Vorhabens wird sie von ihrem Mitglied Pascal Skorubski, einem Garten- und Landchaftsbauer vom Betrieb „Echtgrün“ in Neuwinkel, fachmännisch beraten.
Schon seit dem Frühjahr 2015 laufen die erforderlichen Abstimmungen der Privatinitiative mit den Behörden. Von der Kreisverwaltung über den Landesbetrieb Straßen NRW und das Rathaus bis zu den beiden Landwirten, die ihre Grundstücksstreifen für den neuen Weg zur Verfügung gestellt haben, haben für die gute Tat alle an einem Strang gezogen.
„Wir haben in Leichlingen viele tolle engagierte junge Leute“, Verwaltungschef Steffes war bei der Vorstellung des Projektes im Rathaus mächtig stolz auf seine aktiven Bürger. Die Stadt schließt die Gestattungsverträge mit dem Kreis ab und kümmert sich um die Verkehrssperrungen im Baustellenbereich. Und die dankbaren Anwohner haben angekündigt, die jungen Leute zu verpflegen und mit Getränken zu versorgen.