SpirituellGummersbacher Schamane bietet Trommelreisen an

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Mit einem Trommelrhythmus begleitet der Schamane Christof Schnepp die Reisenden. In der Eifel hat er eine vierjährige Ausbildung absolviert.

Mit einem Trommelrhythmus begleitet der Schamane Christof Schnepp die Reisenden. In der Eifel hat er eine vierjährige Ausbildung absolviert.

Gummersbach – Rhythmisch klingt die Trommel, das Tor zur spirituellen Welt öffnet sich, die Reise beginnt. Christof Schnepp hat eine vierjährige schamanisch-familiensystemische Ausbildung im Haus Regenbogen in der Eifel hinter sich und bietet in Gummersbach regelmäßig schamanische Trommelreisen an.

„Früher gab es in jedem Dorf Schamanen, die als Seelsorger fungierten. Sie waren ganz unterschiedlich spezialisiert und dazu da, herauszufinden, was der Mensch in diesem Moment braucht“, weiß der 41-Jährige. Wenn er Menschen mit seiner schamanischen Trommel auf die spirituelle Seite der Welt begleitet, geht es darum, was es jetzt gerade im Leben dieser Menschen zu tun gibt, welche Schritte gerade dran sind. Es gehe nicht darum, sich aus dem Alltag auszuklinken, sondern darum, Kraft für eben diesen Alltag zu schöpfen, betont Schnepp. Die spirituelle Welt an sich sei für jeden anders, berge sehr individuelle Erfahrungen, wie Christof Schnepp erfahren hat. „Sogar ich finde es oft erstaunlich, was die Reisenden erleben. Sie riechen, fühlen, schmecken und hören Dinge. Das Zeitempfinden verändert sich. Manche empfinden unsere Reisen als sehr lang, manche als sehr kurz“, sagt der Gummersbacher.

Reinigung mit rauchendem Kraut

Jede Reise startet mit einer Reinigung, die durch das Räuchern mit Kräutern erfolgt, und einer Hinwendung zu den vier Himmelsrichtungen. Haben sich die Reisenden dann hingelegt, begleitet Schnepp sie mit einem klar definierten Rhythmus seiner Trommel und der Stimme. „Verstand, Herz, Körper und Seele sind dabei gleichwertig gefordert, sollen möglichst zusammenarbeiten.“ Geht die Reise ihrem Ende zu, verändert der Schamane den Takt. Nach der Rückkehr findet ein Gespräch über das Erlebte statt. Wer möchte, kann seine Erlebnisse in einem Reisetagebuch festhalten.

Ein wesentlicher Aspekt dieser Reisen ist das Finden des persönlichen Krafttiers. „Diese Krafttiere repräsentieren eine Kraft, die in dem jeweiligen Menschen steckt, aber noch nicht ausgelebt werden kann“, sagt der Gummersbacher, der selbst im Laufe der Jahre von mehreren Krafttieren begleitet wurde und auch im Namen von anderen reist, um bei der Suche nach dem Krafttier zu helfen. Wichtig ist es ihm, zu betonen, dass der Schamanismus nicht als Religion dient, aber eben auch nicht in der Esoterik beheimatet ist.

„Man erlebt etwas ganz für sich selbst“

Ina ist eine der regelmäßigen Teilnehmerinnen. „Ich mag genau das Interreligiöse am Schamanismus“, erklärt die 44-Jährige. Sie sei offen und neugierig, aber doch auch mit einer Prise Skepsis auf ihre erste Trommelreise zugegangen. „Mein Geist war ganz wach, aber ich hatte weder ein Raum-, noch ein Zeitgefühl. Das Krafttier war nicht zu sehen, aber zu spüren“, schildert sie ihre Erfahrungen.

Allerdings glaubt sie auch, dass eine solche Reise leichter fällt, wenn der Teilnehmer spirituell veranlagt ist. „Man erlebt etwas ganz für sich selbst“, sagt die Kiersperin und erklärt, diese Erfahrungen hätten ihr in einer schwierigen Lebensphase sehr geholfen.

Genau das sei einer der Hintergründe der Reisen, ist Christof Schnepp sicher: „Es geht um Kraft für das Leben und darum, Antworten auf Fragen des Lebens zu finden.“

Die nächste Trommelreise findet am Freitag, 13. Oktober, um 18.30 Uhr statt. Nähere Informationen zu Christof Schnepps Angeboten und Kontaktmöglichkeiten gibt es im Internet.

www.wie-ein-baum.de

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