„Mir sin eins“Stadtgarde Schwarz-Rot Hennef gegründet – reine Damengarde

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Vor dem Einüben neuer Choreografien steht am Beginn eines jeden Trainings ein ausgiebiges Aufwärm- und Dehnprogramm.

Hennef – Jetzt ist es passiert, die Stadt bekommt einen neuen Karnevalsverein. Die Stadtgarde Schwarz-Rot Hennef hat sich Ende Februar gegründet, eine reine Damengarde. 14 bis 17 Tänzerinnen stellt sich die Erste Vorsitzende, Claudia Henseler, vor, die die Truppe trainiert. „Sieben alte Mädels von der Burggarde machen mit“, erzählt sie. Wegen unüberbrückbarer Differenzen mit dem Vorstand eines Siegburger Vereins hatte sich die Gruppe aufgelöst.

Ellen Rutkowski, eine der „Alten“, erzählt vom ersten Karneval in diesem Jahr ohne die Garde. „Wir haben den Zug als Minimäuse ganz anders erlebt, hatten viel Spaß miteinander. Aber es war nicht das, was wir wollten.“ Eine andere Garde, wo alles gepasst hätte, fanden sie nicht. „Also haben wir uns gedacht, wir machen was Eigenes.“ Gesagt getan, trafen sie sich zur Gründungsversammlung. Neben Henseler und Rutkowski ist Nicole Predinger als Kassenführerin im geschäftsführenden Vorstand, Nina Haakert kümmert sich um die Presse und Viola Frech ist Zeugwartin. Der Antrag auf Gemeinnützigkeit liegt beim Amtsgericht, das Training aber hat schon begonnen.

Auch neue Tänzerinnen trainieren mit

Neue sind schon dabei, wenn es am Dienstag von 20 bis 21.30 Uhr im „Kurhäuschen“ und am Donnerstag von 20.10 bis 21.40 Uhr im Siegburger „Tower Power“ zur Sache geht. Henseler legt Wert auf ausgiebiges Aufwärmen und ausreichend Dehnübungen. Denn sie verlangt ihren Mädels einiges ab. Schon jetzt formt sie Choreografien, die komplex und anstrengend sind. Neulinge werden sofort eingebaut.

Melanie Koch ist eine von ihnen. „Ich wollte das eigentlich immer schon mal machen“, sagt die 26-Jährige. „Es hat sich nur nie ergeben.“ Den Neuanafang sieht sie jetzt als ihre Chance. „Mit null Erfahrung starte ich jetzt“, strahlt sie. Erst zum dritten Mal macht sie mit, in einer kleinen Pause gesteht sie, leicht außer Atem und verschwitzt: „Manchmal fehlt die Orientierung, da wollen die Füße anders als der Kopf.“ Aber sie hat Biss, und das ist genau das, was Henseler sucht. Die Tänzerinnen müssen nicht perfekt sein, sie müssen aber mit Begeisterung und Fleiß dabei sein, den Rest macht die Trainerin.

Stadtgarde soll fester Bestandteil des Karnevals werden

Außerdem sollen sie Lust haben, die Stadtgarde Schwarz-Rot in der Stadt zu einem festen Bestandteil des Karnevals zu machen und gemeinsam auf die Bühne zu gehen. Für Hennef hat sich Henseler entschieden, weil es derzeit keine Damengarde gibt und in Siegburg die Konkurrenz, auch unter den Gesellschaften, viel größer sei. Das Angebot des Baas der Hennefer Stadtsoldaten, Paul Jacobs, die eine Männergarde haben, spricht für sich: Der hat das „Kurhäuschen“ für regelmäßiges Training zwei Mal in der Woche zur Verfügung gestellt.

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Die Beine hoch, das gehört zum Gardetanz und klappt mit alten wie neuen Tänzerinnen schon ziemlich gut. 

Neben den Damen bereiten sich die Juniorinnen auf ihre Auftritte vor. Sie sind am Dienstag von 18 bis 20 Uhr dort, am Donnerstag von 14 bis 16 Uhr im „Tower Power“, Siegburg – Trainerin ist Claudia Henseler. Die 45-Jährige erhält Unterstützung von Viola Frech. „Ich mache das schon, seit ich sechs Jahre alt bin, da kann ich doch nicht einfach aufhören. Wenn ich gebraucht werde, mache ich mit“, gesteht die 29-Jährige. Drei Tänze werden einstudiert, plus eine Zugabe. Jedes Jahr soll ein neuer hinzukommen. Ein Tanzpaar ist geplant, das ein Medley aufführt. Hebungen, bei denen die Mädels nur Staffage sind, soll es dagegen nicht geben. „Mir sin eins“ ist das Motto, ein Logo hat Henseler ebenso entworfen wie die Uniform. „Mit viel Samt, das wird ein Hingucker in Hennef“, verspricht sie.

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