Ranking der KommunenWaldbröl ist beim Thema Abwasser ein teures Pflaster

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Für die Reinigung häuslicher Abwässer müssen die Waldbröler am tiefsten in ihre Taschen greifen.

Für die Reinigung häuslicher Abwässer müssen die Waldbröler am tiefsten in ihre Taschen greifen.

Waldbröl – Nicht nur bei der Grundsteuer B und der Gewerbesteuer gehört die Stadt Waldbröl zu den teuersten Pflastern in ganz NRW. Jetzt kommt auch noch eine Spitzenposition hinzu, wenn es um die Abwassergebühren geht: 1244,60 Euro pro Jahr zahlt ein Vier-Personenhaushalt bei 200 Kubikmetern Verbrauch in diesem Jahr. Das ist laut der aktuellen Erhebung des Städte- und Gemeindebundes der zweithöchste Wert im Land.

Nur Neunkirchen-Seelscheid im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis ist noch um 25 Euro teurer. Allerdings ist in beiden „Spitzen“-Kommunen mit ihrem Vier-Personen-Musterhaushalt eine Grundgebühr mit enthalten. Zum Vergleich: die Gemeinde Reken im Kreis Borken erhebt von ihren Bürgern eine Abwassergebühr von lediglich 246,50 Euro pro Jahr. Das sind fast 1000 Euro weniger als die Waldbröler zahlen müssen. Selbst in der Landeshauptstadt Düsseldorf sind es nur 431,40 Euro.

Der Städte- und Gemeindebund hat die Gebühren sämtlicher Kommunen aufgelistet und in Relation gesetzt. Beim Thema Abwasser ist mit Reichshof (Rang 9, 1132,50 Euro) eine zweite oberbergische Kommune unter den NRW-Top-Ten. Die Stärkungspaktkommune Bergneustadt platziert sich auf Rang 21 (1013,70 Euro), Engelskirchen belegt Platz 23 mit 1007,50 Euro. Insgesamt, so der Städte- und Gemeindebund, haben von den 396 Städten und Gemeinden des Landes 125 ihre Abwassergebühren gegenüber 2017 erhöht. Die preiswerteste Kommune in Oberberg ist Radevormwald. In der nördlichsten Stadt des Kreises zahlt ein Vier-Personen-Haushalt 736,60 Euro pro Jahr. Doch auch bei „günstig“ tauchte eine Kommune Oberbergs auf. Denn Morsbach hat die Abwassergebühren gegenüber 2017 um 11,8 Prozent gesenkt und ist landesweit damit Vierter.

Weitere Gebührenstatistiken hat der Städte- und Gemeindebund zum Thema „Abfallgebühren“ zusammengetragen, wobei die meisten oberbergischen Kommunen im oberen Mittelfeld angesiedelt sind, was die Kosten betrifft. Auch hier wird ein Vier-Personen-Haushalt zugrundegelegt, der über eine 120-Liter-Restmülltonne bei vierwöchiger Leehrung verfügt, eine 120-Liter- Biotonne, die alle zwei Wochen geleert wird und eine Tonne für Papierabfall in „haushaltsüblichen Mengen“.

Jeweils 313,56 Euro müssen Gummersbach, Marienheide, Waldbröl, Bergneustadt, Wiehl und Wipperfürth veranschlagen, in Engelskirchen sind es 294 Euro, in Hückeswagen 284,40 Euro und Reichshof 278,40 Euro. Ein vergleichbarer Haushalt in Hellenthal (Kreis Euskirchen) kommt mit 102,20 Euro für die Müllabfuhr hin.

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