Ukraine-KriegErftstädter Helfer wollen zusammenarbeiten

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Mit zwei Bussen waren die geflüchteten Familien ins Wildfreigehege Hellenthal gefahren.

Erftstadt – Vielleicht war der entscheidende Moment, als seine Bekannte eine ukrainische Familie am Bahnhof abholte. Tatjana Schneider erinnert sich: „Es war eine Mutter mit einem Kind, ein Häufchen Elend mit nichts in der Hand.“ Da wusste sie, dass sie etwas tun, dass sie helfen musste.

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Begeistert beobachteten die Kinder und auch die Erwachsenen die Tiere im Hellenthaler Wildgehege.

Tatjana Schneider ist 1984 in Kasachstan geboren, mit fünf Jahren kam sie nach Deutschland. Sie spricht russisch, so kann sie sich mit den meisten Ukrainerinnen verständigen und auch mal beim Jobcenter oder beim Sozialamt dolmetschen. Sie nahm eine Frau in der Einliegerwohnung auf.

Erftstadt: Netz für Geflüchtete

Vor allem aber hat sie jetzt begonnen, ein Netz für die Geflüchteten zu knüpfen. „Keiner soll allein bleiben“, sagt Tatjana Schneider. Deshalb hat sie eine Facebook-Gruppe ausschließlich für Ukrainer und Ukrainerinnen gegründet. Einen QR-Code, mit dem Zugang bekommt, hat sie an viele Stelle in der Stadt verteilt. Andererseits möchte sie aber auch dazu beitragen, die verschiedenen Akteure der Flüchtlingshilfe in Erftstadt enger zu verknüpfen. Ein erstes Treffen habe bereits stattgefunden. „Anfangs war jeder für sich unterwegs, jetzt wollen wir unsere Kräfte bündeln“, so schneider. „Jeder macht das, was er am besten kann.“

Es ist schon vieles auf die Schiene gesetzt worden, um den Menschen, die vor dem russischen Angriffskrieg geflüchtet sind, das Leben im fremden Land leichter zu machen. Mittwochs trifft sich an St. Barbara ein Spielkreis, zu dem 15 ukrainische Mütter mit ihren Kindern kommen. Zweimal in der Woche bietet eine ukrainische Lehrerin Sport im Gesundheitsgarten an. Bei einem Ausflug ins Wildfreigehege Hellenthal hatten Kinder wie Erwachsene Spaß, mit zwei Bussen war die große Gruppe in die Eifel gefahren.

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Schule sei für die Familien ein wichtiges Thema, berichtet Tatjana Schneider, das System hierzulande sei ihnen fremd. Viele der Erwachsenen wollten unbedingt Deutsch lernen, doch für Sprachkurse gebe es mittlerweile Wartelisten. Vor allem aber seien die ukrainischen Frauen in schrecklicher Sorge um ihre Männer, die im Krieg zurückgeblieben sind. Manche erzähle, dass sie den ganzen Tag geweint habe.

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