BastelaktionGeflüchtete aus der Ukraine mit rührender Dankesgeste an Köln

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Geflüchtete Frauen und Kinder basteln traditionelle ukrainische Montaka-Puppe.

Köln – Eine Menge Nähgarn und bedruckte Stoffe sowie diverse Füllmaterialien und Bastelwerkzeug haben die rund 25 aus der Ukraine geflüchteten Menschen zur „Benedict School“ an der Albertusstraße transportiert. Sie hatten sich dort versammelt, um gemeinsam eine traditionelle ukrainische Puppe herzustellen. Denn die aus Frauen und Kindern bestehende Gruppe war gekommen, um eine Dankesgeste im Namen der zahlreichen ukrainischen Geflüchteten in der Stadt zu überbringen.

„Für viele ukrainische Flüchtlinge führt der Weg aus den Kriegsgebieten auch nach Köln. Hier sind sie dabei, sich in einem fremden Land mit einer fremden Sprache eine neue Existenz aufzubauen. Ankommen, neu Fuß fassen – das ist nicht leicht“, sagte Emitis Pohl, Vorsitzende des Vereins „sei STARK“, vor der Bastelaktion. Pohl und die anderen Vereinsmitglieder setzen sich seit Beginn des Konflikts intensiv mit zahlreichen Angeboten für die aus der Ukraine geflüchteten Frauen und Kinder ein.

Die „Motanka" ist ein Schutzengel

„Den Menschen und der Stadt, die sie hier aufgenommen haben, möchten die Ukrainerinnen und ihre Kinder auf diesem Weg einen Dank aussprechen“, sagte die Vorsitzende von „sei STARK“. Der Verein mit dem Motto „Frauen helfen Frauen“ hatte zusammen mit den Geflüchteten alles vorbereitet, um unter Anleitung einer Ukrainerin die sogenannte „Motanka“ zu basteln: Sie soll als Schutzengel fungieren, bringt Liebe und Verständnis ins Haus, soll vor bösen Blicken schützen und die größten Wünsche der damit Beschenkten erfüllen. Die Puppe wird in reiner Handarbeit hergestellt und hat in der Ukraine eine lange Geschichte und große Bedeutung. Und so wurde emsig gebastelt, genäht, gestopft und bemalt – und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiteten konzentriert und mit viel Spaß.

Nach inzwischen bereits 154 Tagen, in denen ihre Heimat weiter zerstört wird und sie durch den Angriff russischer Truppen gezwungen waren, ihr gewohntes Leben hinter sich zu lassen, haben viele von ihnen eine Heimat auf Zeit in Deutschland und in Köln gefunden. Angaben der Stadt zufolge sind inzwischen 9548 geflüchtete Menschen aus der Ukraine Köln zugewiesen worden (Stand Ende Juni 2022).

Viele der Geflüchteten hätten sich mittlerweile besser eingelebt, sich an die neue Umgebung gewöhnt und es seien vertrauensvolle Verbindungen entstanden, berichteten einige der ukrainischen Frauen am Rand der Aktion.

Etliche Deutsche leisten unterdessen Hilfe auf vielerlei Art, so die Veranstalter. Ob sie Wohnraum zur Verfügung stellten, Kleidung spendeten, Hilfestellung bei bürokratischen Fragen leisteten oder Behördengänge begleiteten – diese Unterstützung sei auch nach wie vor immens wichtig. 

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