Eltern von ermordeter Shani Louk (23)„Der Körper sah aus, als ob sie noch lebt“

Lesezeit 3 Minuten
ARCHIV - 19.10.2023, Berlin: Ricarda Louk zeigt bei einem Treffen mit Bundestagspräsidentin Bas ein Foto ihrer durch die Hamas entführten Tochter Shani Louk. (zu dpa: «Armee: Leiche von Deutsch-Israelin Shani Louk im Gazastreifen gefunden») Foto: Christoph Soeder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ricarda Louk zeigt bei einem Treffen mit Bundestagspräsidentin Bas im Oktober vergangenen Jahres ein Foto ihrer durch die Hamas entführten Tochter Shani Louk.

Das israelische Militär hat am Freitag die Leiche der Deutsch-Israelin Shani Louk geborgen. Ihre Eltern haben nun Gewissheit.

Nur wenige Stunden, nachdem die israelische Armee den Leichnam der von der Hamas verschleppten Deutsch-Israelin Shani Louk und von zwei weiteren Geiseln im Gazastreifen geborgen hatte, haben sich die Eltern der ermordeten Hamas-Geisel zu Wort gemeldet. In der New York Post beschrieben Ricarda und Nissim Louk wie sie den Körper ihrer Tochter sieben Monate nach ihrem Mord durch die Terroristen identifizierten — nur Stunden nachdem ihre Überreste in Rafah von israelischen Soldaten geborgen worden waren.

„Der Körper, den wir jetzt haben, ist vollständig und wunderschön und sieht tatsächlich aus, als ob sie lebt“, sagte Shanis Vater Nissim Louk am Freitag gegenüber der New York Post und nannte den Zustand ihres Körpers „ein Wunder“.

Eltern von Shani Louk äußern Erleichterung

„Ich denke, sie war in einem der Tunnel, die sehr, sehr kalt waren … deshalb ist der Körper vollständig und wunderschön, und die Haut hat immer noch die gleiche Farbe, man sieht immer noch die Tattoos, es ist erstaunlich“, sagte er im Gespräch mit Rabbi Shmuley Boteach.

HANDOUT - 17.05.2024, ---: KOMBO - Diese Fotos, die von der Zentrale des Hostages Families Forum zur Verfügung gestellt wurden, zeigt Itzik Gelernter (l-r), Shani Louk und Amit Buskila. Das israelische Militär teilte am 17. Mai 2024 mit, dass seine Truppen im Gazastreifen die Leichen der drei israelischen Geiseln gefunden haben, die von der Hamas während ihres Angriffs am 7. Oktober 2023 getötet wurden, darunter der Deutsch-Israelin Shani Louk. Foto: Uncredited/Hostages Families Forum Headquarters/AP - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung bis maximal 31.05.2024 und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Diese Fotos, die von der Zentrale des Hostages Families Forum zur Verfügung gestellt wurden, zeigt Itzik Gelernter (l-r), Shani Louk und Amit Buskila.

Shanis Eltern äußerten Erleichterung darüber, dass die Überreste ihrer Tochter nach dem schrecklichen Angriff auf das Super Nova Musikfestival, wieder in Israel sind. „Die Armee kam und teilte uns mit, dass der Körper von Shani gefunden und nach Israel zurückgebracht wurde … wir sind glücklich, dass sie zurück ist und wir sie richtig begraben können“, sagte Shanis Mutter Ricarda Louk.

Ricarda Louk: „Der Körper ist zurück, wir können sie begraben“

„Der Körper ist zurück, wir können sie begraben. Es ist eine kleine Erleichterung, wir wissen, wo ihr Körper ist und dass sie hier in Israel begraben wird“, sagte Ricarda Louk. „So haben wir das Gefühl, dass sie immer bei uns ist. Wir spüren sie. Sie ist glücklich, nach Israel zurückzukommen und den Kreis zu schließen. Ich bin glücklich, sie in meiner Nähe zu haben.“

Am Freitag hatte die israelische Armee bekannt gegeben, den Leichnam der von der Hamas verschleppten Deutsch-Israelin Shani Louk und von zwei weiteren Geiseln im Gazastreifen geborgen zu haben. „Vergangene Nacht haben die israelischen Truppen die Leichen unserer Geiseln Shani Louk, Amit Buskila und Itzhak Gelerenter gerettet“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Freitag im israelischen Fernsehen. Die drei seien „bei dem Massaker der Hamas am 7. Oktober als Geiseln genommen“ und bei ihrer Flucht von dem Nova-Musikfestival „brutal ermordet“ worden.

Shani Louk: Mutter erkannte ihre Tochter auf einem Video

Shani Louk hatte an dem Rave-Festival in der Negev-Wüste im Süden Israels teilgenommen, das von der Hamas überfallen wurde. Ihre Mutter Ricarda Louk erkannte ihre Tochter auf einem Video, auf dem die 22-Jährige auf einem Pick-Up zwischen mehreren Hamas-Männern offenbar im Gazastreifen zu sehen war, mit dem Gesicht zum Boden, die Beine verdreht.

Das israelische Außenministerium hatte Ende Oktober den Tod der 23-Jährigen bekannt gegeben und erklärt, Louk sei entführt, gefoltert und im Gazastreifen „zur Schau gestellt“ worden. Sie habe „unvorstellbare Schrecken“ erlebt. Auch Louks Familie bestätigte die Nachricht.

Shani Louk lebte dem „Spiegel“ zufolge nie in Deutschland, besaß aber die deutsche und die israelische Staatsbürgerschaft und war mehrfach zu Besuch bei ihren Großeltern in Ravensburg in Baden-Württemberg. Ihre Mutter, eine Katholikin, die später zum Judentum konvertierte, war demnach nach Israel ausgewandert. Der jüdische Vater ist Israeli. (red, dpa)

KStA abonnieren