Kölner SagenVom Ritter, der Mönchen einen Wald stahl

Lesezeit 2 Minuten
wildpark duünwald6

Wildpark Dünnwald

Dünnwald – Einst hatten Prämonstratenser von Dünnwald Streit mit dem Junker Hall zu Schlebusch. Ein altes Dokument bezeugte, dass ein großes Stück Land dem Kloster gehörte, der Junker hatte es aber als Erbe bekommen und auch bewirtschaftet. Selbst vor Gericht konnten sie sich erst nicht einigen, dann aber kam es zu einem Vergleich:

Des Haders überdrüssig gelobte der Junker, das Land den Mönchen zu überlassen, wenn diese ihm noch eine Ernte gestatteten. Dies wurde verbrieft und alle schienen zufrieden. - Bis die Mönche bei einer Prozession die Felder segnen wollten, um gute Ernten zu erflehen: Der Junker hatte auf dem Acker Eicheln gesät, die ihre ersten zarten Blättchen in die Frühlingssonne streckten. Da war die Aufregung groß – aber die Abmachung galt, die Mönche mussten die Eichelsaat zu Bäumen wachsen lassen. Vortrefflich wuchs der junge Wald. Dem Junker war es vergönnt, dort Rehe zu jagen.

Als die Eichen aber über das Klosterdach schauten, sahen sie nur die einfachen Gräber der Mönche vor der Kirche und bald auch die Ruine der Klosterkirche.

So behielt der Junker sein Recht, - heute aber ist die Kirche mit dem Kirchhof restauriert und hergerichtet, während der hohe Eichenwald verschwunden ist.

(Erzählt von Peter Zarazinski - von Colonia Prima Stadtführungen)

KStA abonnieren