Anklage erst in einigen Wochen

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Der mutmaßliche Dreifachmörder von Overath verweigert weiterhin die Aussage.

Overath / Köln - Der mutmaßliche Dreifachmörder von Overath will sich auch weiterhin von den Behörden nicht zum Tatgeschehen vernehmen lassen, außerdem lehnt er die Erstellung eines psychologischen Gutachtens ab. Diese Mitteilung ließ der in Köln inhaftierte Thomas A. durch seinen Verteidiger Uwe Krechel am Donnerstag der Staatsanwaltschaft übergeben. Der 45-Jährige soll am 7. Oktober in Overath einen Rechtsanwalt sowie dessen Lebensgefährtin und Tochter erschossen haben.

Inzwischen gehen in Justizkreisen die Meinungen zu dem vierseitigen Schreiben auseinander, in dem sich der mutmaßliche Todesschütze zu den Morden bekennt und diese als politisch motiviert darstellt. Die Kölner Staatsanwaltschaft will den mit rechtsradikalen Thesen durchsetzten Brief des inhaftierten Tatverdächtigen nicht als Geständnis anerkennen, weil sich Thomas A. „nicht direkt gegenüber den Ermittlern geäußert hat“. Der Brief war dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ zugegangen und gehört inzwischen zu den Ermittlungsakten.

Opfer beigesetzt

Die Ansicht der Staatsanwaltschaft hält Anwalt Gottfried Reims, der die mitbeschuldigte Freundin von Thomas A. vertritt, für „falsch“. „Schriftliche Erklärungen eines Beschuldigten können im Wege eines Urkundenbeweises in die gerichtliche Hauptverhandlung eingeführt und verwertet werden. Dabei ist ohne Bedeutung, wem gegenüber die Erklärung abgegeben worden ist“, sagte Reims. Die Staatsanwaltschaft will erst in einigen Wochen Anklage gegen den mutmaßlichen Todesschützen erheben, weil bis dahin noch Spuren ausgewertet und Zeugen vernommen werden müssen.

Unterdessen wurden die drei Mordopfer am Donnerstag im engsten Familienkreis in Lohmar-Neuhonrath (Rhein-Sieg-Kreis) beigesetzt. Polizeikräfte hatten den Friedhof abgesperrt. Damit sollten die Persönlichkeitsrechte der beiden minderjährigen Töchter des ermordeten Ehepaars gewahrt werden.

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