AthenSprengsatz im Kochtopf versteckt

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In einem Kochtopf im Haus der sozialistischen Politikerin Louka Katseli hatten die Täter die Bombe versteckt. (Bild: dpa)

In einem Kochtopf im Haus der sozialistischen Politikerin Louka Katseli hatten die Täter die Bombe versteckt. (Bild: dpa)

ATHEN – Die griechische Polizei meldet einen Erfolg bei der Terroristen-Fahndung: Seit Donnerstagmorgen werden im Athener Polizeipräsidium vier Männer und eine Frau verhört, die im Verdacht stehen, an Terroranschlägen beteiligt gewesen zu sein und weitere Attentate vorbereitet zu haben. Vier der Verdächtigen wurden am Mittwochabend in einem Einfamilienhaus im Athener Stadtteil Chalandri festgenommen, der Fünfte wurde am frühen Donnerstagmorgen gestellt. In dem Haus fand die Polizei einen fertig montierten Sprengsatz, der in einem Kochtopf versteckt war, sowie Sprengstoffe, Zünder und weitere Utensilien zum Bau von Bomben.

Das Haus wurde von Fahndern seit mehreren Tagen beobachtet. Die Beamten griffen zu, nachdem am Mittwochmittag vor der Wohnung der sozialistischen Politikerin Louka Katseli im Athener Stadtteil Kolonaki ein Sprengsatz explodiert war und geringen Sachschaden angerichtet hatte. Die Täter hatten wenige Minuten zuvor in Telefonanrufen bei einer Athener Zeitung und einem Fernsehsender vor der Explosion gewarnt.

Der Sprengsatz war ebenfalls in einem Kochtopf versteckt und baugleich mit der Bombe, die wenige Stunden später bei der Durchsuchung des Hauses entdeckt wurde. Ein Sprengsatz der gleichen Machart war kürzlich in Thessaloniki vor einem Regierungsgebäude explodiert. Zu dem Attentat hatte sich die Terrorgruppe „Verschwörung der Feuerzellen“ bekannt.

Griechenland erlebt seit dem vergangenen Dezember ein Wiedererstarken des Terrorismus, der 2002 mit der Zerschlagung der berüchtigten Untergrundorganisation „17. November“ bereits besiegt schien. Nachdem Anfang Dezember in Athen ein 15-jähriger Schüler durch eine Polizeikugel getötet wurde, brachen in der griechischen Metropole und zahlreichen anderen Städten schwere Unruhen aus, die fast zwei Wochen anhielten.

Experten glauben, dass die damaligen Ereignisse eine neue Terroristengeneration mobilisiert haben. Jedenfalls häufen sich seither Anschläge auf Banken, Polizeiwachen und Regierungsgebäude.

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