AusschussKreisel wird umgestaltet

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Die „Kinat“ soll künftig einen lebendigen Mittelpunkt der Einkaufszone bilden. Aus dem Kreisverkehr wird eine T-Kreuzung. (Bild: Sprothen)

Die „Kinat“ soll künftig einen lebendigen Mittelpunkt der Einkaufszone bilden. Aus dem Kreisverkehr wird eine T-Kreuzung. (Bild: Sprothen)

Zülpich – Nach offizieller Lesart gibt es die „Kinat“ gar nicht. In keinem Straßenverzeichnis der Stadt Zülpich ist der Platz zu finden. Nur das Gasthaus „Op d'r Kinat“ deutet auf die Bezeichnung hin, die im Volksmund für eine seit ewigen Zeiten bewohnte Siedlung verwendet wird. Für die Römerstädter ist es die „Kinat“ geblieben. Aber nicht immer wird positiv über den Platz gesprochen. „Da muss endlich was passieren“, so eine häufig zu hörende Forderung. Das wird nun auch mit großer Wahrscheinlichkeit geschehen. Die „Kinat“ soll zum „identitätsstiftenden Mittelpunkt der Einkaufsstraßen werden“, wie es jetzt im Stadtentwicklungsausschuss hieß.

Der Papiermacherbrunnen und ein in Privatinitiative aufgestellter „Osterbaum“, der im Advent weihnachtlich dekoriert wird, sind die einzigen Zierden des ansonsten schmucklosen Platzes. Dabei ist die „Kinat“ der Dreh- und Angelpunkt in der Kernstadt. Von dort aus geht es in die „Einkaufsmeilen“ Münsterstraße und Kölnstraße, in Richtung Markt und zum Mühlenberg mit dem Museum der Badekultur und der Pfarrkirche St. Peter. Trotz der verkehrstechnischen Bedeutung ist die „Kinat“ aber fast ein lebloser Platz. Die Aufenthaltsqualität tendiert gegen Null.

Einkaufsstraßen aufwerten

Im Zuge der städtebaulichen Begleitmaßnahmen zur Landesgartenschau besteht die ganz große Chance, die Einkaufsstraßen aufzuwerten. 260 000 Euro sind dafür insgesamt vorgesehen, auf die „Kinat“ entfällt mit knapp 190 000 Euro der dickste Batzen. Für die Kämmerei wird der „Spaß“ recht preiswert. Denn 70 Prozent der Investitionssumme wurden vom Land als Zuschuss in Aussicht gestellt.

Stephan Lenzen aus Bonn hatte die Pläne ausgetüftelt, die Stadtplaner Christoph Hartmann in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vorstellte. Der Kreisverkehr, der nur wenig Platz für Gehwege, Ruhezonen, Außengastronomie und Warenpräsentation lässt, wird demnach zu einer „übersichtlichen T-Kreuzung“ zurückgebaut. Der Papiermacherbrunnen wird versetzt. In der Zülpicher Innenstadt sollen Säulenhainbuchen für frisches Grün sorgen. Der gesamte Kreuzungsbereich der „Kinat“ wird barrierefrei. Natursteinrinnen sollen die Fahrgasse von den Randbereichen abgrenzen. Eine Pollerreihe wird Falschparkern in den Seitenbereichen im Wege stehen. Der Platz soll neben dem Brunnen mit Beleuchtungseinrichtungen, Sitzmobiliar und Fahrradständern versehen werden.

Geschwindigkeitsbegrenzung

Die Ausführungen Hartmanns fanden im Ausschuss Anklang. Die Grüne Angela Kalnins machte einige Verbesserungsvorschläge, die auch von den anderen Politikern befürwortet wurden. So soll die Guinbertstraße in Richtung Kölnstraße zur Einbahnstraße werden. Kalnins plädierte dafür, im Bereich der „Kinat“ eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 7 km / h einzuführen. Dadurch sollen Fußgänger und Autofahrer gleichberechtigt werden.

Im Ausschuss wurden die Pläne Hartmanns mitsamt den Anregungen Kalnins' einstimmig abgesegnet. Doch damit ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die Römerstädter werden in einer Bürgerversammlung die Gelegenheit bekommen, ihre Wünsche vorzutragen.

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