AusschussZuviel Schick und CDU im Bürgerbrief

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Der Bürgermeister komme zu oft im Bürgerbrief vor, moniert Nathalie Konias von den Grünen. (Bild: Heinen)

Der Bürgermeister komme zu oft im Bürgerbrief vor, moniert Nathalie Konias von den Grünen. (Bild: Heinen)

Mechernich – In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstagabend sah sich Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick mit dem Vorwurf konfrontiert, den „Bürgerbrief“ der Stadt Mechernich zur positiven Außendarstellung seiner eigenen Person zu missbrauchen.

Nathalie Konias (Grüne) war es, die diese Kritik äußerte. Sie monierte außerdem, dass zum Beispiel der Abgang der linken Stadtverordneten Renate Jansen aus dem Rat im Bürgerbrief mit keinem Wort erwähnt worden sei. Im Gegensatz dazu habe man beim Ausscheiden der CDU-Leute Birgit Bubenzer und Frank Wiesnergrößere Berichte lesen können. Konias prangerte außerdem an, dass der Bürgerbrief auch über eine geplante Peiner-Ausstellung in Gemünd berichtet hatte, obwohl Mechernich mit dieser Sache absolut nichts zu tun habe.

Dem widersprach Manfred Lang, dessen Agentur „Profipress“ die Pressearbeit für die Stadt Mechernich erledigt. Peiners Familie stamme aus dem Mechernicher Stadtgebiet, weshalb der umstrittene Maler durchaus auch ein Mechernicher Themasei.Im Haupt- und Finanzausschuss war es zunächst Bürgermeister Schick, der sich gegen die Vorwürfe wehrte. Es sei nun mal so, dass er als oberster Bürger der Stadt häufig als Repräsentant in Erscheinung trete und dementsprechend häufig in der Presse und im Bürgerbrief auftauche.

Kostenlos an Haushalte

„Aber es tauchen auch immer wieder Mitarbeiter anderer Geschäftsbereiche in den Artikeln auf. Und das finde ich sehr gut“, erklärte Schick. Das Mitteilungsblatt sei vor fünf, sechs Jahren in einem beklagenswerten Zustand gewesen: kaum Abonnenten, kaum Anzeigen. Das habe sich erst geändert, nachdem „Profipress“ redaktionelle Beiträge geliefert und auch die Homepage der Stadt betreut habe. Der Bürgerbrief wird seit Jahrzehnten vom Troisdorfer Verlag Rautenberg gedruckt, und seit etwa fünf Jahren alle vierzehn Tage kostenlos an alle Haushalte der Stadt verteilt.

Finanziert wird das Blatt überwiegend durch Anzeigen. Nach Darstellung der Verwaltung gibt es einen amtlichen Teil für die Verlautbarungen der Kommune, für deren Veröffentlichung Mechernich pro Jahr rund 12.000 Euro an Rautenberg überweist. Ansonsten erstellt der Verlag das Mitteilungsblatt in Eigenregie. Damit gab sich Nathalie Konias allerdings nicht zufrieden. Die Artikel und die Gewichtung im Bürgerbrief seien einseitig und vor allem sehr CDU- und verwaltungslastig. Schick verwies in diesem Zusammenhang auf die Eigenständigkeit des Verlags.

Bürgermeister Schick und seine Verwaltung sind sowohl mit der Pressearbeit der Agentur als auch mit der Akzeptanz des Mitteilungsblatts zufrieden, was zumindest auf Seiten der CDU auch so gesehen wird. Die Grünen sind dagegen der Meinung, dass eine weniger einseitige Berichterstattung angebracht wäre. Mit dieser Bewertung standen sie im Ausschuss nicht allein.Die Kritik wurde auch von einigen anderen Ausschussmitgliedern unterstützt.

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