AusstellungMarie im Festtagskleid

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Marie im Festtagskleid stand am Sonntag inmitten der Besucher. Für die imposante Figur hat eine 19-Jährige der Künstlerin Annegret Dellen Modell gestanden.

Marie im Festtagskleid stand am Sonntag inmitten der Besucher. Für die imposante Figur hat eine 19-Jährige der Künstlerin Annegret Dellen Modell gestanden.

Erftstadt – - Marie hat ihr Festtagskleid aus orangefarbenem Stoff angezogen. Die passende Kopfbedeckung verleiht der 19-jährigen Frau, die aus Sierra Leone stammt, ein majestätisches Äußeres. Unterstützt wird die imposante Erscheinung durch die Haltung der Frau: Marie hat ihre Schultern nach hinten geschoben, den Hals lang gereckt. Den tollen Anblick von Marie in ihrem Festtagskleid hat die Erftstädter Künstlerin Annegret Dellen in Ton festgehalten. In Feinarbeit hat sie eine Figur des Modells aus Ton entworfen, diese in unzähligen Arbeitsschritten gestaltet und ihr eine raue, grobe Oberfläche verliehen, was dem Abbild der Frau einen noch natürlicheren und exotischen Ausdruck verleiht.

Der etwas naive und doch stolze Blick von Marie empfing die Besucher des Kunst-Parcours am Lechenicher Stadtweiher. Die Figur war das erste Kunstwerk, das - vom Bonner Tor aus gesehen - am Sonntag am Stadtweiher ausgestellt war. Gut 30 Mitglieder des Künstlerforums "Schau-Fenster" Erftstadt zeigten entlang der Promenade ihre Arbeiten aus Malerei, Plastik, Fotografie und Kunsthandwerk.

Wie ein Magnet wirkten die Holzarbeiten, die der Förderverein der Friesheimer Don-Bosco-Schule ausstellte. Es waren hauptsächlich kunstvoll gedrechselte Schalen aus verschiedenen Hölzern, die die Besucher anzogen. Farbakzente im Garten können mit den Tonkugeln von Ilse Schotten gesetzt werden. In ihrer Werkstatt und Galerie "Tonart" in Lechenich fertigt sie die robusten Accessoires: goldglänzende Kugeln mit einem Frosch drauf, hohe Stelen, bunte Kugeln auf Stäben. Originell wirkten beim Kunst-Parcours die kleinen technischen Werke von Ursula Ockenfels: Sie hat Platinen eingerahmt und mit Teilen aus der Natur - Samenkapseln, Fischkiemen, Blättchen - bestückt. So hat sie unter anderem das Kunstwerk "Virus" entworfen, bei dem sich auf der Platine ein wurmartiges Gebilde aus getrockneten Kapseln und Forellenkiemen windet.

Architektonische Feinheiten vor allem sakraler Gebäude sind eine Leidenschaft von Helga Premm. Sie fotografiert - schwarz-weiß wie auch bunt - Kirchen, Klöster und Kapellen aus allen Erftstädter Stadtteilen und der ganzen Welt. Bei ihr finden sich feine Ansichten der Kapelle in Niederberg wie auch pompöse Abbildungen der Blauen Moschee in Istanbul mit ihren Fontänen im Vordergrund.

Echte Steine, echte Perlen, alles von Hand zusammengestellt: Nach diesem Motto arbeitet Mathilde Dornburg. Aus den bunten, geschmackvoll wirkenden, geschliffenen Steinen stellt sie Ketten, Armschmuck und Colliers her. Kräftig, ausdrucksstark, voller Dynamik wirken die Bilder von Ilona E. Gerling - sowohl von den Motiven als auch von den Farben her. Die Malerin und Zeichnerin aus Niederberg hat Fußballszenen mit Ballack und Co. auf Leinwand festgehalten, gymnastische Bewegungsabläufe skizziert und die Kraft des Sports gebannt. Dass Gerling vom Fach ist, ist schnell zu erkennen: Sie ist selber Turnerin und Dozentin an der Kölner Sporthochschule.

Altbekannte Gesichter machten den Parcours perfekt: die lustigen Gesichter der Pappmascheefiguren von Andrea Esser, die im Rhein-Erft-Kreis bereits kleine Berühmtheit erlangt haben. Eine Truppe dickbackiger Frauengestalten mit kreisrunden Gesichtern und abstehenden Frisuren grinste auch dieses Mal die Besucher frech an - und sorgte für gute Laune.

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