Beach ClubMülheimer Sandburg vor dem Aus

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Die Mülheimer „Sandburg“ darf nicht mehr öffnen. (Archivbild: Stefan Worring)

Die Mülheimer „Sandburg“ darf nicht mehr öffnen. (Archivbild: Stefan Worring)

Mülheim – Der Mülheimer Strandclub "Sandburg Köln" wird wohl nicht mehr öffnen. Die Stadt als Eigentümerin des sandbedeckten Geländes am Hafen hat Betreiber Mike Weiler keine Baugenehmigung für dieses Jahr erteilt. Bürgeramtsleiter Hans Oster sieht dafür auch kaum noch Chancen. Grund sei der Rheinboulevard, der mit Mitteln des Programms "Mülheim 2020" gebaut werde. Der Grünzug vom Hafen bis zum Produktionsgelände der WDR-Serie "Die Anrheiner" soll unter anderem auf dem Areal des Strandclubs entstehen. Zwar werde erst ab 2013 gebaut, doch müsse der Boden vorher auf Altlasten und Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht werden. Diese Vorarbeiten seien so schnell wie möglich zu erledigen, so Oster.

Mike Weiler fühlt sich von der Stadt boykottiert. "Wenn definitiv 2012 auf diesem Gelände keine Bauarbeiten stattfinden, erschließt es sich mir nicht, dass es bis Oktober nicht genutzt werden kann." Er brauche die Einnahmen der aktuellen Saison, um den Umzug auf ein neues Gelände in Poll zu finanzieren, das er erst 2013 nutzen könne. Zudem müsse er Verträge mit Getränkelieferanten erfüllen. Er sei fest davon ausgegangen, dass der Strandclub in diesem Jahr weiter existieren könne. Schließlich laufe der Mietvertrag, den er mit der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) abgeschlossen habe, bis 2013. Nun sieht Weiler seine Existenz in Gefahr.

Die HGK hat das Grundstück an die Stadt verkauft, die Baugenehmigungen immer nur für ein Jahr erteilt hat, weil der Strandclub von Anfang an als Zwischenlösung galt. Hans Oster zufolge wusste Weiler bereits Ende 2011, dass er den Betrieb einstellen muss. "Die Genehmigung wäre auch ohne Rheinboulevard schwierig zu erteilen", sagt Oster. Denn es habe immer wieder Anwohnerbeschwerden wegen Lärms gegeben.

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