Bergheimer AutomuseumDen Buick vom berühmten Gaunerpärchen in der Garage

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Ob Leiterwagen oder Nobelkarosse: Monika und Wolfgang Berendes haben in ihrem Museum so manches automobile Schätzchen. BILD: STING

Ob Leiterwagen oder Nobelkarosse: Monika und Wolfgang Berendes haben in ihrem Museum so manches automobile Schätzchen. BILD: STING

Bergheim – Sie machen den Kartoffelsalat für die Cafeteria selbst, polieren Karosserien, bessern alte Sitze aus, restaurieren, reparieren und halten den Motor ihres privaten Automuseums an der Willy-Messerschmidt-Straße im Bergheimer Gewerbegebiet am Laufen. Monika und Wolfgang Berendes können aber noch viel mehr: Sie vermögen ihre Gäste nämlich zu begeistern. Zum Beispiel, indem sie Geschichten von Autos erzählen, in denen einst der Earl der Grafschaft Canterbury zur Jagd fuhr. Oder von Bonnie und Clyde. Der Buick, den das Gaunerpärchen für seinen Bankraub benötigte, steht baugleich in Berendes Halle. Der Kühler in der Größe einer Hundehütte hat das Muster von Bienenwaben. Und weltweit gibt es vom „Buick Master Six“, Baujahr 1924, laut Berendes nur noch fünf Exemplare. Nebenan steht der Rolls Royce „Corniche“, den Schauspieler Peter Sellers einst fuhr und der 1975 eine halbe Million Mark kostete.

Wer einmal in die heilige Halle eintritt, mag sich kaum loseisen, so viel gibt es zu entdecken. Öffnet man Autotüren, schlägt einem der Geruch alter Handtaschen entgegen, und Berendes weiht in die Geheimnisse der Automobiltechnik ein. Doch so schön seine Geschichten auch sind - sie sind nicht unendlich. Berendes betont, dass er und seine Frau ja nun auch älteren Baujahrs seien. Er ist 64, sie 61, beide arbeiten für das Museum im Dauereinsatz. Nun wollen sie andere Autobegeisterte für ihr Museum gewinnen, suchen zum Beispiel Ehrenamtliche, die beim Basteln oder Bekochen der Gäste helfen.

Gerne nähmen sie auch jüngere Autonarren mit ins Boot, die möglicherweise einen „Jungtimer“, also zum Beispiel ein Auto aus den siebziger Jahren erworben haben, und denen eine Werkstatt und Tipps vom Profi gelegen kommen. Zumal für das Jahr 2009 brauchen die Berendes Unterstützung, denn der zehnte Geburtstag ihres Museums steht Ende August auf dem Programm. Sie planen Ausfahrten, Frühschoppen zwischen alten Ferraris, und auch an der Museumsnacht, die 2009 im Kreis stattfinden soll, wollen sie sich beteiligen.

„Wir brauchen aber mehr Manpower“, erklärt Monika Berendes, die auch mit geschultem Blick bei den Oldtimer-Motoren nach dem Rechten sieht. Trotzdem: Ein Privatmuseum ist teuer. Und mag der Elan auch noch für viele Jahre reichen, denken sie auch über einen Generationenwechsel nach. Weitere Idealisten seien also dringend gesucht. Zu erreichen sind die Autofreunde über die Mobilnummern 0172 / 5957026 und 0173 / 7019272.

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