Das Kölsch läuft wieder

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„Des Säufers Abendgebet“ brachten die alten Stammgäste Sigrid Schmitz (79) und Eduard Berenz (81) als Geschenk zur Neueröffnung der alten „Gaststätte Lommerzheim“ mit.

„Des Säufers Abendgebet“ brachten die alten Stammgäste Sigrid Schmitz (79) und Eduard Berenz (81) als Geschenk zur Neueröffnung der alten „Gaststätte Lommerzheim“ mit.

Gedränge in der Deutzer Siegesstraße. 60 Ungeduldige auf dem Trottoir zählen laut von „zehn bis null“. Punkt 11 Uhr öffnet Annemie Lommerzheim , Witwe des legendären Hans , die Kneipentür der frisch restaurierten „Gaststätte Lommerzheim“. Das Volk strömt in das kleine Lokal - vorneweg alte Stammgäste, die eine Figur des Bier-Erfinders Gambrinus hineintragen. Frank Glitscher , der neue Wirt der alten Kultkneipe, zapft und zapft - tatkräftig unterstützt von seinen Köbessen, die den Gerstensaft servieren. Und die unfassbar dicken Koteletts, die Miriana Miladovic in der ultramodernen Küche auf mehreren Gasflammen gleichzeitig brät. Acht Jahre lang hat sie schon „beim Lommi“ gebrutzelt. Brauerei-Inhaber Rudolf Päffgen , der das erste Pittermännchen auf dem Fahrrad mitgebracht hat, freut sich über den Andrang: „Wollen mal hoffen, dass der Laden läuft“, schmunzelt er. „Nein, ist das schön. Als ob die Zeit stehen geblieben wär“, entfährt es Georg Arnold (72), der 30 Jahre lang beim „Lommi“ eingekehrt ist. Annemie Lommerzheim hat derweil „ihren“ alten Holzbock fürs Fass entdeckt und erklärt die „DAB“-Reklame über der Eingangstür: „Meine Schwiegermutter Gertrud Lommerzheim hat hier, bevor der Hans kam, das Dortmunder Aktien-Bier ausgeschenkt.“ (jb)

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