Daum„Medien haben mich erpresst“

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Christoph Daum (dpa)

Christoph Daum (dpa)

Die Verantwortung für die heftig kritisierte Pressekonferenz im Krankenhaus vor seinem Amtsantritt liegt nicht bei Christoph Daum - das jedenfalls sagt Daum selbst. Er will die Pressekonferenz, die er im November 2006 gegeben hat, im Interview mit „Maxim“ auch nicht als emotionalen Akt gewertet wissen. "Es ist schwierig, Ihnen das zu erklären, weil das nicht geht, ohne die Medien zu attackieren. Und wenn ich die Medien attackiere, dann halten sie zusammen. Insofern ist das ein fast aussichtsloses Unterfangen", sagte er. Mit anderen Worten: Schuld sind die anderen, nicht Daum.

Daum erklärt das Ganze auf Nachfrage folgender Maßen: Er habe sich zu dem Zeitpunkt die Mandeln entfernen lassen. „Das hatten Journalisten herausgefunden und mich unter Druck gesetzt. Nach dem Motto: Du musst was sagen. 'Wirst du Trainer beim FC oder nicht?'“, erinnert sich Daum. Ihm sei gedroht worden, falsche Behauptungen über eine mögliche Krebserkrankung zu veröffentlichen. Gleichzeitig hätten sich Journalisten ins Krankenhaus eingeschlichen, in jedem OP-Saal Fotografen gestanden. Daum: „Irgendwann sagten dann die Ärzte: 'Schluss, das geht nicht mehr!'" Daher sei beim Krankenhaus und bei ihm die Idee aufgekommen, nach vorne zu gehen und zu sagen: „Mir geht es okay, ich möchte nur erst mal nicht wieder arbeiten."

Sein Verstand sei dagegen gewesen, in Köln zu unterschreiben, erläutert Daum. Warum hat er es dennoch getan? Fühlte er sich verpflichtet? "Ich stehe hier bei keinem mehr in der Schuld", sagt der Trainer, fügt aber an: "Köln lässt mich eben nicht mehr los. Egal, an welchem Ort der Welt ich als Trainer war: Ich habe diesen Verein immer verfolgt. Und dann kam die Situation, dass man mich hier brauchte." Daum erklärt, er habe gewusst, "dass ich bei diesem Job in jeder Beziehung mehr verlieren als gewinnen kann". Aber dieses Risiko habe er emotional einfach weggedrückt.(mib, pet)

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