Der Meister verliert seinen Namenssponsor

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Zwei Basketballspieler kämpfen um den Ball.

Zwei Basketballspieler kämpfen um den Ball.

Köln - Veränderungen des Klubnamens sind für Kölns Basketballer in der jüngeren Vergangenheit keine Seltenheit gewesen. Seit seiner Rückkehr in die Bundesliga in der Saison 2001 / 2002 wandelte sich der Klub von RheinEnergy Cologne zu Rhein-Energie Cologne, ehe er als Rhein-Energie Köln im Sommer 2006 mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft seinen bislang größten Erfolg feierte. Ab der Spielzeit 2007 / 2008 müssen sich die Fans wieder an etwas Neues gewöhnen, weil Rhein-Energie den im Sommer auslaufenden Vertrag als Namenssponsor nicht verlängert, dem Verein aber als Geldgeber erhalten bleibt. „Wir haben das Projekt Basketball vor sechs Jahren mit großer Freude aufgenommen, aber manchmal ist es dann einfach an der Zeit, etwas anderes zu machen“, erklärt Christoph Preuß, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Rhein-Energie. „Wir werden aber als namhafter Partner weitermachen und uns insbesondere für den Nachwuchs engagieren.“

Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit den anderen Sportklubs der Region haben die reduzierten Zuwendungen für die Basketballer laut Preuß nicht. Eine Umverteilung des eingesparten Geldes oder ein ähnlich vermindertes Engagement bei einem anderen Partner stehe zurzeit nicht zur Diskussion. „Wir machen ja schon fast alles und sind im Sponsoringbereich sehr gut aufgestellt“, betont Preuß - „und das soll auch definitiv so bleiben.“

Rhein-Energie arbeitet mit dem 1. FC Köln (Namensgeber des Stadions sowie Unterstützung der Nachwuchsarbeit), dem VfL Gummersbach (Schriftzug auf dem Hosenbein), den Kölner Haien und den Hockey-Damen von Rot-Weiß Köln (jeweils Trikot) zusammen und befindet sich im Sponsoren-Pool des Köln-Marathons.

Walter Pütz, Geschäftsführer der Basketballer, führt bereits seit einiger Zeit Gespräche mit potenziellen Nachfolgern. „Uns war klar, dass die Zusammenarbeit nicht verlängert wird, weil die Philosophie von Rhein-Energie auf drei Jahre sowie eine Option zur Verlängerung um weitere drei Jahre ausgelegt ist“, sagt er, „wir haben deshalb schon mit einigen Interessenten verhandelt und gehen davon aus, dass wir spätestens im Mai einen neuen Sponsor präsentieren können.“

Keine Etateinbußen

Einbußen beim Etat wird der Meister trotz der veränderten Situation nach ersten Einschätzungen von Pütz nicht hinnehmen müssen, er meint: „Man kann davon ausgehen, dass wir uns nicht verschlechtern.“ Diese Meinung teilt Preuß. Er ist der Ansicht, dass „man sich durch unseren Teilausstieg keine Sorgen machen muss, dass der Verein in Not gerät.“ Der Zeitpunkt für finanzielle Schwierigkeiten wäre auch extrem ungünstig, denn die Basketballer arbeiten am Bau einer neuen Halle für 9000 Zuschauer in Hürth, der im April 2008 abgeschlossen sein soll. Zudem steht Trainer Sasa Obradovic (38) vor einer Vertragsverlängerung bis 2009.

Ihr Saisonbudget haben die Basketballer seit einigen Jahren nicht mehr publik gemacht, Schätzungen zufolge dürfte es aber zwischen 3,5 und vier Millionen Euro liegen. Über den höchsten Etat verfügt der amtierende Pokalsieger und siebenmalige Deutsche Meister Alba Berlin mit fast sechs Millionen Euro.

Kommentar Seite 17

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