Dielektra GmbH in Porz stellt Insolvenzantrag

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Die Muttergesellschaft sieht keine Chancen für eine Sanierung.

In der turbulenten Firmengeschichte der Dielektra GmbH in Köln-Porz mit zahlreichen Eigentümerwechseln, hohen Verlusten und drastischen Einschnitten beim Personal, gibt es 2004 ein weiteres unerfreuliches Kapitel. Dielektra-Geschäftsführer Ronald Brett hat Insolvenzantrag beim Kölner Amtsgericht gestellt, nachdem die US-amerikanische Park Electrochemical Corp., seit 1997 Eigentümer der Dielektra, die finanzielle Unterstützung für das Kölner Unternehmen eingestellt hat. Park sah keine Chance mehr, die Firma zu sanieren. Betroffen davon sind die noch verbliebenen knapp 100 Mitarbeiter. Bereits Anfang 2003 waren bei Dielektra rund 100 Arbeitsplätze weggefallen. Zu seinen Glanzzeiten in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beschäftigte das Unternehmen 1500 Mitarbeiter. Es war vor über 100 Jahren zunächst als Hersteller von Isoliermaterial in Köln gegründet worden. Seit einigen Jahrzehnten werden halb fertige Leiterplatten produziert, die zum Beispiel in PCs oder Handys eingebaut werden.

Außer dem Kaufpreis von 13 Millionen US-Dollar habe es in den vergangenen sechseinhalb Jahren „zwei sehr teure Umstrukturierungen“ und „erhebliche operative Verluste“ bei der Dielektra gegeben, teilte Park-Chef Brian Shore mit. Vor einem Jahr waren noch Investitionen von acht Millionen Dollar zur Sanierung angekündigt worden. In den ersten zehn Monaten des laufenden Geschäftsjahres habe die Dielektra bei einem Umsatz von 13,2 Millionen US-Dollar aber erneut einen operativen Verlust von etwa 5,5 Millionen Dollar geschrieben.

Der vorläufige Insolvenzverwalter, Andreas Ringstmeier, sagte gestern, es gebe nur wenig Chancen auf einen Überbrückungskredit durch eine Bank. Weil der Betrieb über die Konten der US-Mutter geführt worden sei, gebe es keine gewachsenen Beziehungen zu einer deutschen Bank. Der Betrieb selbst sei aber in einem „Top-Zustand“. Er werde untersuchen, warum es bei Dielektra in den beiden vergangenen Jahren hohe Verluste gegeben habe.

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