Erhöhte BleiwerteZiegeleien hinterlassen Altlasten

Lesezeit 2 Minuten
In Rheindorf-Süd gab es einst fünf Ziegeleien. Daran erinnert der Straßenname Alte Ziegelei. (Bild: Ralf Krieger)

In Rheindorf-Süd gab es einst fünf Ziegeleien. Daran erinnert der Straßenname Alte Ziegelei. (Bild: Ralf Krieger)

Rheindorf – Fünf Ziegeleien mit sechs dazugehörigen Lehmgruben gab es einmal in Rheindorf-Süd. Ende der 1920er Jahre schlossen die meisten Manufakturen, ein Standort hielt sich noch bis in die 50er Jahre. Heute ist der Bereich mit Ein- oder Mehrfamilienhäusern und der Feuerwehrwache weitgehend bebaut, und außer dem Straßennamen „Alte Ziegelei“ erinnert nichts mehr an das einstige Gewerbe.

Hinterlassenschaften gibt es aber sehr wohl, wie die Stadtverwaltung jetzt bei einer Untersuchung des Untergrunds feststellen musste.Gefunden wurden dabei bis zu zehnfach überhöhte Werte für Blei und so genannte „Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe“ (PAK), wie Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn und Umweltdezernent Frank Stein am Mittwoch mitteilten.

Dies bedeute aber lediglich, dass jetzt genauere Untersuchungen folgen müssten. Eine Gefährdung der Anwohner und des Grundwassers, so Buchhorn, sei ausgeschlossen. Betroffen sind zehn von elf untersuchten Flächen mit insgesamt 82 Grundstücken. Die Eigentümer wurden bereits gestern per Hauswurfsendung darüber informiert, dass sie in den nächsten Monaten mit dem Besuch von Prüfern rechnen müssen, die weitere Proben nehmen werden.

Darüber hinaus empfiehlt die Stadt den Eigentümern der verunreinigten Grundstücke, sich nach Kontakt mit dem Boden die Hände zu waschen, die Rasendecke in den Gärten nicht aufzubrechen, Kleinkinder nicht auf dem nackten Erdreich spielen zu lassen und Gemüse oder Salat aus eigenem Anbau vor dem Verzehr gründlich zu reinigen. Diese Empfehlungen seien aber rein vorsorglicher Natur, betonte Hans-Eckard Linstaedt, der Leiter des Leverkusener Gesundheitsamts.

Bei den gemessenen Werten liege keine akute Gefahr vor, dennoch gelte es, langfristig zu denken, um Spätfolgen auszuschließen. Das genaue Ausmaß und die räumliche Verteilung soll mit den jetzt folgenden Detailuntersuchungen festgestellt werden. Ergebnisse, kündigte Frank Stein an, werden voraussichtlich im Herbst vorliegen. Erst dann stehe auch fest, ob weitere Sicherungsmaßnahmen oder gar Sanierungen notwendig seien.

Rat und Hilfe

Bis dahin, das versprach Oberbürgermeister Buchhorn, werde die Leverkusener Stadtverwaltung den betroffenen Anwohnern in Rheindorf-Süd mit Informationen und Ratschlägen zur Seite stehen. Ansprechpartner sind Edith Schulz und Oliver Lachmund vom Umweltamt (☎ 0214 / 406-3225  und -3224) sowie Dr. Martin Oehler vom Gesundheitsamt (☎ 0214 / 406-5331).

KStA abonnieren