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Weltreise in NRW11 Orte in NRW, die Sie in andere Länder versetzen

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Das barocke „Westfälische Versailles“ in der Abendsonne.

Wasserschloss Nordkirchen in der Abendsonne – das barocke „Westfälische Versailles“ spiegelt sich eindrucksvoll im ruhigen Wassergraben. (Archivbild)

Japanische Gärten, französische Schlösser und irische Landschaften: NRW bietet viele Ausflugsziele mit Urlaubs-Flair. Hier sind 11.

Wer eine Weltreise unternehmen möchte, muss nicht unbedingt in ein Flugzeug steigen. Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es zahlreiche Orte, die an ferne Länder erinnern und sich ideal für einen Ausflug anbieten. Von finnischer Seenlandschaft über italienisches Lebensgefühl bis hin zu niederländischer Architektur ist für viele Reisende etwas dabei. So lässt sich die Umwelt schonen und die Vielfalt der eigenen Umgebung entdecken.

Kalifornien-Feeling in Nettetal: Wo in NRW echte Mammutbäume wachsen

Uralte Mammutbäume, bekannt aus Kalifornien, wachsen auch im Sequoia-Park in Kaldenkirchen, einem Stadtteil von Nettetal. Das außergewöhnliche Waldstück vermittelt das Gefühl, mitten in einem nordamerikanischen Nationalpark zu stehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg forstete ein Zahnarzt-Ehepaar das verwilderte Gelände wieder auf und legte damit den Grundstein für ein einzigartiges Naturdenkmal.

Heute finden sich dort verschiedene Arten von Mammutbäumen – darunter Küsten-, Riesen- und Urweltmammutbäume – sowie zahlreiche seltene Gehölze. Auf Spazierwegen lässt sich die besondere Atmosphäre des Parks erleben, in dem der Duft von Harz und Erde an die Wälder Kaliforniens erinnert.


Japan-Flair am Rhein: In Düsseldorf liegt das Herz von „Little Tokyo“

Düsseldorf gilt als „Little Tokyo am Rhein“ – nirgendwo sonst in Deutschland ist Japans Kultur so präsent. Rund um die Immermannstraße reihen sich authentische Restaurants, Supermärkte und Läden aneinander, die fernöstliches Flair verbreiten. Im Stadtteil Niederkassel laden das EKŌ-Haus mit buddhistischem Tempel und japanischen Gärten zum Entspannen ein. Auch der Japanische Garten im Nordpark bietet mit Teichen, Kiefern und Steinlaternen ein Stück fernöstliche Ruhe mitten in NRW.


England trifft Teutoburger Wald: Die Externsteine als mystischer Ort

Die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg in Lippe werden oft als „Stonehenge des Teutoburger Waldes“ bezeichnet – und das nicht ohne Grund. Die markante Felsformation aus Kreidesandstein ragt bis zu 40 Meter in die Höhe und zieht jährlich Tausende Besucherinnen und Besucher an.

Zwischen den massiven Felsen führen Treppen und Stege hinauf zu Aussichtsplattformen, von denen sich ein beeindruckender Blick über den Teutoburger Wald bietet. Schon im Mittelalter war der Ort Ziel von Pilgern und gilt bis heute als spiritueller Platz mit mystischer Ausstrahlung. Neben ihrer kulturellen Bedeutung sind die Externsteine auch ein beliebtes Ziel für Wandernde und Naturfreunde, die hier Geschichte, Geologie und Legenden gleichermaßen erleben können.


Finnland in der Eifel: Bootsfahrt, Strandbad und Naturidylle am Rursee

Die Eifeler Seenplatte bietet mit ihrer unberührten Natur, den dichten Wäldern und dem klaren Wasser eine eindrucksvolle Alternative zu den Seenlandschaften Finnlands. Besonders der Rursee zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region: Ausflugsboote verkehren regelmäßig und ermöglichen eine entspannte Rundfahrt mit Blick auf bewaldete Ufer und sanfte Hügel.

Segelboote an einer Steganlage am Rursee bei Schwammenauel.

Boote und Segelyachten am Rursee in der Eifel – ein beliebtes Ziel für Wassersport und Naturfreunde inmitten malerischer Landschaft. (Archivbild)

An warmen Tagen laden offizielle Badestellen wie das Strandbad im Norden, der Eiserbachsee oder das Naturfreibad Einruhr zum Schwimmen und Sonnen ein. Rund um den See führt ein 27 Kilometer langer Wander- und Radweg, der immer wieder spektakuläre Aussichtspunkte eröffnet.


Italienisches Lebensgefühl: Köln bringt die Sonne des Südens an den Rhein

Als nördlichste Stadt Italiens wird Köln bezeichnet, was sich im Lebensgefühl und der Gastronomie widerspiegelt. Italienische Spezialitäten bieten Restaurants wie das „Bisù“ in Nippes oder das „D'Amore“ in Köln-Mülheim. Italienisches Flair findet sich im Sommer am Eierplätzchen oder am Brüsseler Platz. Die Geschichte der Römer in Köln lässt sich im Römisch-Germanischen Museum erkunden.

Auch das mediterrane Lebensgefühl mit Gelato in der Hand, Sonnenschein auf dem Heumarkt und einem Espresso im Straßencafé erinnert an die Piazza in Rom oder Neapel. Entlang des Rheins treffen Spaziergänger auf Promenaden, die an südländische Boulevards denken lassen. Wer das Dolce Vita liebt, findet in Köln zahlreiche Orte, die an den Süden Europas erinnern.


Indien ganz nah: Farben, Rituale und Spiritualität im Tempel von Hamm

In Hamm steht der Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel, der größte Dravida-Tempel Europas und ein beeindruckendes Beispiel südindischer Baukunst. Mit seinen kunstvoll verzierten Türmen, leuchtenden Farben und detailreichen Götterdarstellungen vermittelt er einen authentischen Eindruck hinduistischer Tempelarchitektur.

Er gilt zugleich als der zweitgrößte hinduistische Tempel Europas und zieht jedes Jahr zum großen Tempelfest über 25.000 Gläubige sowie zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Während des mehrtägigen Festes finden Prozessionen, Musik- und Tanzzeremonien statt, die die Kultur Südindiens lebendig werden lassen. Auch außerhalb der Feierlichkeiten ist der Tempel ein Ort der Spiritualität, Offenheit und Begegnung – mitten in Nordrhein-Westfalen.


Ein Hauch von Belgien: Aachens Dom und Altstadt erinnern an Antwerpen

Aachen erinnert mit seinem Dom auf dem historischen Marktplatz und den alten Gassen an belgische Städte wie Antwerpen oder Brügge. In unmittelbarer Nähe des Doms werden Pralinen und Fritten angeboten, was das belgische Flair der Stadt unterstreicht.

In den Cafés rund um den Markt trifft französische Patisserie auf feine Schokolade. Der Von-Halfern-Park mit seinen exotischen Baumarten und Gartenanlagen verleiht Aachen zusätzlich internationales Flair. Auch die kurzen Wege ins Nachbarland Belgien prägen Kultur und Küche der Stadt bis heute.


Frankreich-Atmosphäre in Westfalen: Schloss Nordkirchen vereint Kunst und Geschichte

Das Schloss Nordkirchen im Münsterland gilt als eines der prachtvollsten Barockschlösser Deutschlands und wird oft als „Westfälisches Versailles“ bezeichnet. Das weitläufige Wasserschloss mit seinen kunstvoll angelegten Gärten beeindruckt durch symmetrische Architektur, gepflegte Alleen und malerische Wassergräben. 

Heute dient das imposante Bauwerk als Lehrstätte für angehende Finanzbeamtinnen und -beamte, ist jedoch auch für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Während der Park ganzjährig frei zugänglich ist, lässt sich das prunkvolle Innere des Schlosses nur im Rahmen einer Führung besichtigen – ein lohnendes Ziel für alle, die Architektur, Geschichte und Natur verbinden möchten.


Schweizer Charme mitten in NRW: Monschau zeigt sich wie ein Alpenstädtchen

Die historische Altstadt von Monschau in der Eifel besticht durch ihre Fachwerkhäuser und engen Gassen, die an den Schweizer Ort Stein am Rhein erinnern. Über der ehemaligen Tuchmacherstadt thront eine Burg, von der sich ein weiter Blick über das Rurtal bietet.

Stadtansicht von Monschau

Blick auf die Altstadt von Monschau in der Eifel – mit ihren Fachwerkhäusern, engen Gassen und der markanten Burg ein malerisches Ausflugsziel. (Archivbild)

Monschau ist zudem für seinen Senf bekannt, der in der historischen Senfmühle hergestellt wird. Zwar hat der Ort in den letzten Jahren etwas von seinem alten Glanz verloren und wirkt stellenweise sehr touristisch, doch sein besonderer Charme ist geblieben – vor allem, wenn man ihn abseits der Hauptsaison erkundet.


Griechische Antik in Xanten: Der Archäologische Park fasziniert mit Tempelruinen

Der Archäologische Park in Xanten bietet mit der Ruine eines Hafentempels eine kleinere Version der Akropolis in Athen und zählt zu den eindrucksvollsten Freilichtmuseen Deutschlands. Auf dem Gelände der einstigen römischen Stadt Colonia Ulpia Traiana können Besucherinnen und Besucher zahlreiche originalgetreue Nachbauten antiker Gebäude bestaunen – darunter Tempel, Badeanlagen und ein Amphitheater. Detaillierte Ausgrabungen und Rekonstruktionen vermitteln ein lebendiges Bild des römischen Alltags am Niederrhein.


So schön wie Amsterdam: Münsters Prinzipalmarkt mit Giebelhäusern und Geschichte

Der Prinzipalmarkt in Münster erinnert mit seinen prachtvollen Giebelhäusern und Arkadengängen an die historischen Handelsstädte der Niederlande. Die harmonische Architektur und das Kopfsteinpflaster verleihen der Altstadt ein besonderes Flair, das an Amsterdam oder Utrecht denken lässt.

Im Historischen Rathaus wurde 1648 der Friede von Münster unterzeichnet – ein bedeutendes Ereignis, das das Ende des Achtzigjährigen Krieges und damit die Unabhängigkeit der Niederlande von Spanien markierte.

Heute beherbergt das ehemalige Krameramtshaus das „Haus der Niederlande“, eine Einrichtung der Universität Münster, die sich der Erforschung und Pflege der deutsch-niederländischen Beziehungen widmet.