La EsquinaTapas nach Mamas Rezept

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Gabriel Sanchez kam vor etlichen Jahren der Liebe wegen nach Köln.

Gabriel Sanchez kam vor etlichen Jahren der Liebe wegen nach Köln.

Innenstadt – „Solange ich den Bleistift hinter dem Ohr habe, arbeite ich“, sagt Gabriel Sanchez. Und das sind 14 bis 15 Stunden pro Tag, seit er die Tapas-Bar La Esquina an der Severinstraße betreibt. Das Lokal mit den 60 Plätzen (20 davon draußen) ist meist gut besucht – und Sanchez hat den Ehrgeiz, die kleinen Gerichte möglichst frisch auf den Tisch zu bringen.

„Ich muss viel mehr als früher arbeiten“, sagt Sanchez. Doch ein Lächeln macht das leichte Stöhnen wett: „Es war immer mein Traum, ein eigenes Restaurant zu haben.“ Ganz selbstständig ist er zwar nicht. Er hat einen Kompagnon: Dieter Niehoff, dem auch das „Severin“ gegenüber gehört. Aber beide beteuern, dass das La Esquina Sanchez’ Sache sei, Niehoff lediglich die Bücher führe und bei der Organisation unterstütze.

Andalusisches Flair

La Esquina heißt auf Deutsch: Die Ecke. Die Bezeichnung ist treffend, liegt die Tapas-Bar doch an der Einmündung der Straße an St. Magdalenen. Lange war hier die „Braustube“ beheimatet, später ein Immobilienbüro, dann eine Zeit lang nichts. Mit Gabriel Sanchez hat vor gut zwei Jahren andalusisches Flair Einzug gehalten. Wände und Fußboden hat der Mann aus Cadiz mit Kacheln aus seiner Heimat verkleiden lassen. Noch nicht übernommen hat der 34-Jährige die Tischzeiten seiner Landsleute, die auch mittags tafeln. „Das rechnet sich nicht.“

Gelernt hat der Sanchez bei seiner Mutter. „Alles, was ich zubereite, ist nach Mamas Rezept“, sagt er. Die habe einen kleinen Imbiss in Cadiz betrieben, sodass er quasi in der Küche groß geworden sei. Vor zehn Jahren ist er der Liebe wegen nach Köln gekommen. Ohne Sprachkenntnisse hat er sich mit Jobs in Hotels und Restaurants über Wasser gehalten. Irgendwann war sein Deutsch gut genug, um den Traum vom eigenen Restaurant in die Tat umzusetzen.

50 verschiedene Tapas

Alles möglichst frisch zuzubereiten gehört ebenso zur Philosophie der Küche, wie ein breites Spektrum. Da ist eine gute Organisation unerlässlich. „Unsere wichtigste Zeit ist mittags“, sagt Sanchez. „Wenn dann alles klappt, haben wir abends keine Probleme.“

Auf der Karte stehen rund 50 warme und kalte Tapas, dazu Montaditos (kleine belegte Baguettes), Salate und Folienkartoffeln mit Beilagen. Die Portionen sind relativ groß. „Wir sagen unseren Gästen, dass sie weniger Tapas nehmen sollen. Nachbestellen könnten sie immer noch.“

Wer sich spontan zu einem Abstecher ins La Esquina aufmachen will, muss sich wappnen: Es könnte sein, dass er keinen Platz bekommt. „Bei uns buchen die Leute bis zu sechs Wochen im Voraus“, sagt Sanchez nicht ohne Stolz.

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