Carcassonne Safari, Hexenhaus, Lifestyle6 Neuheiten für den nächsten Spieleabend

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Brettspiel (Symbolbild)

Die dunkle Jahreszeit hat auch etwas Gutes: Die langen Abende zu Hause sind die perfekte Gelegenheit, neue Spiele auszuprobieren – und neue Welten zu entdecken.  Und nicht zuletzt lernt man dabei auch immer neue Seiten seiner Mitspieler kennen. Wir haben eine Auswahl spannender Neuheiten für Sie zusammengestellt –  sechs Spiele mit frischen Konzepten  und neuen Herausforderungen. 

Die Spanne neuer und guter Spiele ist so breit, dass für jeden Anspruch etwas geboten wird. Ob Stratege oder Zocker: jeder findet sein Spiel.

Crown of Emara

Crown of Emara

Crown of Emara

Das Spiel ist in jeder Hinsicht Spitzenklasse: Das Material ist hochwertig und schön gestaltet. Selbsterklärende Piktogramme unterstützen den Spielfluss. Die Regel ist klar und verständlich. Aber der Zugang zum Spiel ist nicht trivial, denn es gibt einige außergewöhnliche Elemente. Wir wollen uns als Thronfolger im mittelalterlichen Königreich Emara qualifizieren. Dazu brauchen wir eine glückliche Bevölkerung in der Hauptstadt.

Gespielt wird auf zwei Plänen, Land und Stadt. Auf dem Land erwirtschaftet man die nötigen Ressourcen wie Baumaterial, Getreide, Tuch und Brot. In der Stadt verwendet man diese Ressourcen, um Wohnraum zu schaffen, die Gunst des Königs zu erringen, das Volk zu unterstützen oder die Hilfe der Kirche zu bekommen.  Wer sowohl zufriedene Neubürger anwirbt, als auch genug Wohnungen für sie baut, gewinnt. Das gelingt nur, wenn man eine klare Strategie verfolgt und Schwerpunkte setzt. Dennoch verlangen wechselnde Umstände nach flexiblen Reaktionen. „Crown of Emara“ ist ein sehr abwechslungsreiches und spannendes Spiel, das die Spieler in seinen Bann schlägt. Crown of Emara von Benjamin Schwer, 1 – 4 Personen ab 12 Jahren, ca. 45 – 75 Min., Pegasus Spiele, ca. 40 Euro www.pegasus.de

Hexenhaus

Hexenhaus

Hexenhaus

Schaut man auf Thema und Grafik, so scheint „Hexenhaus“ ein harmloses Familien- oder gar Kinderspiel zu sein. Die Regeln sind auch einfach genug, um ohne große Überlegungen einfach so zu spielen. Aber bald stellt sich heraus, dass sich hinter der harmlosen Erscheinung ein hochkarätiges Taktikspiel verbirgt. Jeder Spieler übernimmt die Rolle einer Hexe. Die frechen Märchenwesen futtern den Hexen laufend die Pfefferkuchen weg. Deswegen wollen die Hexen die Bösewichte anlocken und einsperren.

Karten mit Märchenwesen wie Rapunzel, Däumling oder Rübezahl liegen aus und zeigen, welche Leckereien sie gerne essen. Wer diese Leckereien besitzt, fängt das Wesen und bekommt Punkte. In seinem Hexenhaus legt man Plättchen aus, die Pfefferkuchen produzieren oder Aktionen ermöglichen. So kann man sich Wesen reservieren oder Süßigkeiten tauschen. Das Legen der Plättchen ermöglicht raffinierte Züge, die den Ertrag an Süßigkeiten maximieren. „Hexenhaus“ ist ein sehr schön gestaltetes, einfaches Spiel, das neben einem Glückselement eine große Spieltiefe bietet. Das ist ein Leckerbissen für jeden Spiele-Geschmack. Hexenhaus von Phil Walker-Harding, 2 – 4 Personen ab 8 Jahren, ca. 60 Min., Lookout Spiele, ca. 33 Euro www.lookout-spiele.de

Lifestyle

lifestyle

Lifestyle

Es ist gar nicht so leicht, mit seinem Besitz zu protzen. Karten zeigen die Prestigeobjekte. Da gibt es wertvolle Autos, interessante Jobs, Haustiere oder Immobilien. Einzeln oder in Kombination bringen sie am Ende viele Punkte. Besonders wertvoll werden sie, wenn man die passende Liebhaberei- und Job-Karte bekommt. Beispielsweise vervielfachen eine Tierärztin und Tierliebe den Wert der Haustiere. Man nimmt offen ausliegende Karten und muss sie nun erwürfeln.

Jede Karte zeigt, welcher Wert erreicht werden muss und wie viele Würfel man verwenden darf. Eine Fünf mit zwei Würfeln für die Katze ist leicht, aber 16 mit drei Würfeln für Tierliebe sehr schwer.   Beim Würfeln gilt: Alles oder Nichts. Wer nicht alle seine Karten erwürfelt, bekommt gar keine. Da muss man sich gut überlegen, welche Karten man angeht. Ist die Herausforderung zu groß, muss man Karten abwerfen. Die Spannung bleibt bis zuletzt hoch. Herrlich ist die Schadenfreude, wenn die Konkurrenz schlecht würfelt. Umso schöner ist es dann, wenn einem der perfekte Wurf gelingt. Lifestyle von ungenanntem Autor, 2 – 5 Personen ab 10 Jahren, ca. 45 Min., Amigo Spiele, ca. 10 Euro www.amigo-spiele.de

Forbidden City

Forbidden City

Forbidden City

Die Spieler wollen Einfluss gewinnen am Hofe des Kaisers von China. Sie ziehen Plättchen, mit denen sie den Grundriss des Palasts legen. Die Plättchen zeigen einen Raum mit Wänden und Durchgängen. Auf einigen Plättchen sind zusätzlich Beraterfiguren in der Spielerfarbe abgebildet. Ist ein Raum abgeschlossen, wird er gewertet. Punkte bekommt, wer die meisten Berater seiner Farbe im Raum besitzt.

Der besondere Kniff des Spiels besteht darin, dass auch alle angrenzenden Räume gewertet werden, wenn sie über einen offenen Durchgang verbunden sind. Die Regel drückt das alles etwas umständlich aus, aber mit den abgebildeten Beispielen wird das Prinzip klar. Sind alle Plättchen verbaut, endet eine Partie. „Forbidden City“ ist ein solides Legespiel, das im Grunde vollkommen abstrakt ist und kaum Bezug zum Thema aufweist. Es ist hübsch gestaltet und das Verhältnis aus Glück und Taktik passt zum schnellen Spiel. Wer Pech hat beim Ziehen der Plättchen, verlangt nach einer Revanche.   Forbidden City von Reiner Knizia, 2 – 4 Personen ab 8 Jahren, ca. 45 Min., Jumbo Spiele, ca. 25 Euro www.jumbo.eu

Knapp daneben

Knapp daneben

Knapp daneben

„Knapp daneben“ ist ein tolles Würfelspiel. Fünf Würfel in fünf Farben gibt es. Jeder Mitspieler wählt eine Farbe und bekommt einen Block. Der zeigt ein Raster aus fünf mal fünf Kreisen in den Würfelfarben. Schon geht es los. Einer würfelt und alle schreiben auf. Jeder muss den Wert seiner Würfelfarbe zu einem beliebigen anderen Würfel addieren. Beispiel: Rot = 6, Blau = 5, Gelb = 5, Grün = 6, Schwarz = 3. Wer Rot als Würfelfarbe hat, addiert die 6 zu einer anderen Zahl, z. B. der schwarzen 3. Das Ergebnis, die 9, muss er in ein rotes oder schwarzes Feld auf dem Block eintragen.

Punkte gibt es, wenn benachbarte Felder sich um genau 1 unterscheiden. In unserem Beispiel also eine 8 oder 10 im Nachbarfeld steht. Mit jeder Runde werden es weniger Felder, bei denen man eintragen kann. Da liegen Jubel und Verzweiflung nah beieinander. Mit einfachsten Regeln wird Hochspannung erzeugt. Leider nicht knapp, sondern ziemlich daneben ist die Farbgestaltung des Blocks. Die Farben sind nur bei sehr gutem Licht vernünftig zu unterscheiden. Ansonsten ist „Knapp daneben“ ein absoluter Volltreffer! Knapp daneben von Andreas-Kunnekath-Häbler, 1 – 5 Personen ab 8 Jahren, ca. 35 Min., Schmidt Spiele, ca. 7 Euro www.schmidtspiele.de

Carcassonne Safari

Carcassonne

Carcassonne Safari

Mit „Carcassonne Safari“ gelingt das Kunststück, ein neues, spannendes Spiel zu erschaffen und zugleich die Mechanismen des bekannten „Carcassonne“ beizubehalten. Die Spieler legen Plättchen zu einer Savannenlandschaft aus. Sie zeigt Tierpfade und Buschwerk sowie verschiedene Tiere. Es zählt nicht die Anzahl Plättchen, sondern die Zahl unterschiedlicher Tiere im Busch bzw. auf dem Tierpfad.

Die Spieler besitzen Tier-Chips, mit denen sie Busch oder Pfad wertvoller machen können. Setzt man auf Affenbrotbäume, gibt es neue Tier-Chips. Mit Tier-Chips lassen sich auch punkteträchtige Wasserlöcher schaffen. Dann gibt es noch zwei Ranger, die leere Felder attraktiv machen. Leider ist die Spielregel unnötig kompliziert und umständlich aufgebaut. Besonders die Regeln zu den Rangern muss man mehrmals lesen, damit sich hoffentlich der Sinn erschließt. Ist diese Hürde überwunden, macht „Carcassonne Safari“ so viel Spaß wie das Original. Wer gerne „Carcassonne“ spielt, wird sich schnell auf der „Safari“ zurechtfinden und dennoch ein ganz neues Spiel entdecken. Carcassonne Safari von Klaus-Jürgen Wrede, 2 – 8 Personen ab 7 Jahren, ca. 35 – 60 Min., Hans im Glück Verlag, ca. 25 Euro www.hans-im-glueck.de

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