Alter Zollhof in ZollstockFranzösische Kost mit Flohmarkt-Flair

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Das Restaurant Alter Zollhof erwarten die Gäste vorwiegend Gerichte von Produkten aus der Region, je nach Jahreszeit.

Das Restaurant Alter Zollhof erwarten die Gäste vorwiegend Gerichte von Produkten aus der Region, je nach Jahreszeit.

Zollstock – „Probier’ mal den Flammkuchen mit Sauerkraut. Auf der Karte steht »lecker«. Das stimmt.“ Die Kunde über die ungewöhnliche Variante der elsässischen Spezialität war das erste, was über den Alten Zollhof die Runde machte. Seither hat sich das Restaurant an der Herthastraße einen Namen gemacht. Das gemütliche Ambiente, die kreative Küche und die erschwinglichen Preise haben Freunde gefunden.

Unübersehbar ist der französische Einschlag. Das ist nicht nur am Flammkuchen zu erkennen, der auch mit Ratatouille serviert wird. Salat gibt es zudem „au chèvre chaud“ (mit warmem Ziegenkäse), und beim Fleisch findet sich Foie de Bœuf. Die französische Rindsleber wird mit Waldpilzen, Schnittlauchrisotto und gegrillter Aubergine gereicht.

Chefkoch Felix Renner, der in Gut Lärchenhof, dem mehrfach ausgezeichneten Restaurant am Golfclub in Pulheim, gelernt hat und anschließend stellvertretender Küchenchef im Schwesterrestaurant La Société an der Kyffhäuserstraße war, kreuzt die rheinische Küche nach Belieben mit der der Franzosen. „Die haben die Stadt immerhin sehr geprägt“, sagt der 29-Jährige.

Kurzentschlossen abgewandelt

Sklavisch hält sich Felix Renner indes nicht an die Speisekarte. Wenn mal eine Zutat nicht erhältlich ist, dann wird kurzentschlossen abgewandelt. Auf den Tisch kommt, was frisch und günstig ist. Ist Tafelspitz im Angebot, dann steht der eben auf der Karte. So bekommen auch heimische Produkte immer wieder eine Chance. Bestes Beispiel ist der Rote-Bete-Salat, die gesunde Knolle ist für Feldsalat, Schafskäse, Weinbergpfirsich und Walnüssen der entscheidende Pfiff.

Im Alten Zollhof lockt aber nicht nur die Küche. Die gemütliche Einrichtung lädt zum Verweilen ein – und vermittelt in dem vor ein paar Monaten eröffneten Lokal das Gefühl, dass sich hier schon Generationen von Gästen niedergelassen haben. Kein Wunder: Das Mobiliar ist liebevoll von Flohmärkten zusammengekauft.

Seine erste Bewährungsprobe hat das Konzept bereits im Alteburger Hof in der Südstadt bestanden. Auch hier verzichten die Betreiber auf exklusive Ausstattung und ausgefallene Zutaten. Viele Weine werden direkt beim Erzeuger besorgt. All das schlägt sich auf die Preise nieder. Nach einem Essen im Alten Zollhof ist die Ausgehkasse keineswegs für Wochen geplündert. So kostet der Rote-Bete-Salat sechs Euro, und die Flammkuchen schlagen mit sieben bis acht Euro zu Buche. Die auf der Haut gebratene bergische Bachforelle ist für zehn Euro zu erhalten. Das teuerste Gericht, die Entenbrust, kostet 14 Euro, ein Glas Bier 1,40 Euro, Wein pro Glas 3,90 bis 5,50 Euro.

„Ein kleines Wirtshaus im Veedel“ – klein stimmt nur bedingt. Zwar passen in den Innenraum lediglich 35 Gäste, doch noch sind Biergarten und Außengastronomie geöffnet.

Alter Zollhof, Herthastraße 64; geöffnet montags bis samstags ab 17 Uhr, sonn-und feiertags ab 12 Uhr; Reservierung per Mail

info@alterzollhof.de

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