Restaurant „Silk Road“Plow und Borsch – wunderbare Aromen-Bomben zum Mitnehmen

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Köstliches zum Mitnehmen: Zum Beispiel ein Reisgericht mit Rindfleisch

  • In Corona-Zeiten haben sich viele Restaurants neue Konzepte ausgedacht. Die meisten bieten einen Abholdienst, manche auch Lieferservice an.
  • Unsere Gastro-Expertin Julia Floss hat einige To-Go-Konzepte unter die Lupe genommen.
  • Bei „Silk Road", das erst im Sommer eröffnet hat, gibt es einen Abhol-und Lieferservice für Teig-Kunstwerke und Reisgerichte.

Köln – Das „Silk Road“ ist erneut eine dieser leisen Neueröffnungen zwischen den Lockdowns. Nahe der KVB-Haltestelle Severinstraße, am Karl-Berbuer-Brunnen, wird seit Juli also zentral-asiatische Küche serviert. Im Kleingedruckten werden Tadschikistan, Usbekistan, Kirgistan und Kasachstan als Küchen-Zuordnungsmöglichkeiten aufgeführt. Bereits bei meinem Besuch im Sommer war ich von der liebevollen Zubereitung der Gerichte begeistert. Zu dem Zeitpunkt durfte man noch im frisch renovierten Gastraum neben Zimmerbrunnen und Kissen-Installation speisen.

Ich bestellte damals neugierig die Karte rauf und runter in erwartungsvoller Ungewissheit. In Kürze standen dampfende Teig-Kunstwerke mit Schmand, frischem Dill und Kürbisfüllung auf dem Tisch. Dicht gefolgt von knusprigen, geflochtenen Teig-Kunstwerken. Dazu kam eine große Schale mit glänzenden Nudeln, Gemüse und gebratenem Fleisch und zuletzt noch das duftende Reisgericht Plow. Mein lieber Herr Gesangsverein, war das gut!

Tagessieger ist die Borschtsch

Jetzt, ein paar Monate später, wollte ich’s nochmal wissen. Wie hat sich wohl die Seidenstraße entwickelt? Die Karte hat sich seither minimal verkleinert. Teigtäschchen, Plow und Lagman gibt’s nach wie vor. Laut Facebook-Eintrag liefert das Restaurant in einem Umkreis von fünf Kilometern. Das würde ich vorsichtshalber telefonisch erfragen. Auch dieses Mal hatten die fruchtigen Kürbis-Manty nichts mit den schnöden und reichlich überpfefferten Pelmeni aus meiner Erinnerung gemein. Frischer Dill, Koriander und Schmand passen zur erdig-süßen Füllung. Möglicherweise ist dem Koch der Kreuzkümmel ein bisschen ausgerutscht, nicht dass er dem Kürbis nicht hervorragend stehen würde, allerdings hätte es eine Prise weniger auch getan.

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Borsch: Ein Rote Bete-Eintopf mit Rindfleisch

Der Pilawreis beziehungsweise Plow war eine Aromen-Bombe mit wohl dosiertem Kreuzkümmel, zarten Möhren, Kichererbsen und eben dem Geschmack von geschmortem Fleisch. Plow ist ein traditionelles, ursprünglich orientalisches Gericht, welches viele Namen hat, die alle meistens „Reis“ bedeuten. Das Gericht besteht aus Reis, Zwiebeln, Brühe und Gemüse. Häufig werden Fleisch und Trockenfrüchte dazugegeben und alles wird in einem großen Topf gemeinsam gegart. Das führt dazu, dass sich der Reis während des Garprozesses mit all diesen wunderbaren Aromen vollsaugen kann – und genau dieses köstliche Ergebnis landet auf den Tellern beziehungsweise in den Schachteln.

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Heimlicher Tagessieger ist doch tatsächlich die Borschtsch. Der unaussprechliche Rote Bete-Eintopf mit Kohl und Rindfleisch ist die perfekte Mahlzeit in dieser Jahreszeit. Der süß-säuerliche Gemüseeintopf wärmt und dient dank seiner Inhaltsstoffe als köstliche Erkältungsprophylaxe. Mit reichlich Schmand genießen.

Silk Road, Karl-Berbuer-Platz 7, 50678 Köln, Tel. 0176/27738611 Di - Fr 12-21 Uhr, Sa 12-17 Uhr, So 12-20 Uhr

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Probiertes

Plow // Reisgericht mit Rindfleisch // 10 Euro

Manty mit Kürbis // je 8,50 Euro

Borsch // Rote Bete-Eintopf mit Rindfleisch // 7,50 Euro

Samsa mit Kartoffelfüllung // 3 Euro

Lagman // Handgezogene Nudeln mit Gemüse und gebratenem Fleisch // 9,50 Euro

Fazit: Liebevoll zubereitete zentral-asiatische Küche 

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