Geschenkideen zu WeihnachtenDie perfekten Familienspiele im Überblick

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Noch keine Ideen für Weihnachtsgeschenke? 

  • Es ist wieder soweit! Die Frage nach den Weihnachtsgeschenken beginnt.
  • Und zugleich auch die Zeit, in der Gesellschaftsspiele ihren größten Hype erfahern.
  • Wieso also kein Familienspiel verschenken? Hier ein paar Spiele im Überblick:

Der Winter ist traditionell die beliebteste Zeit, sich zu einem Brettspiel zusammenzusetzen. Die Tage sind kurz, die Abende lang und das Wetter lockt selten nach draußen. Die Verlage bieten zum Jahresende eine Vielzahl neuer und oft origineller und interessanter Spiele an.

Riesiges Angebot für Spielefans

Das Angebot wird gerne angenommen – in den letzten Jahren ist der Umsatz mit Gesellschaftsspielen um 40 Prozent gewachsen. Schwerpunkt waren Familien- und Erwachsenenspiele, deren Absatz im letzten Jahr um 14 Prozent gestiegen ist. (Quelle: Eurotoys)

Das riesige Angebot stellt den Spieler vor die Qual der Wahl. Welche Titel bieten einen hohen Spielwert und sind dennoch leicht zu verstehen? Wir haben viele Titel durchgespielt und können sechs Spiele empfehlen, mit denen man sich spannend entspannt.

1. Corinth

Wir schlüpfen in die Rolle von Kaufleuten im antiken Korinth. Wir beliefern Marktstände mit diversen Waren, treiben Geld ein und bauen das eine oder andere Gebäude. Und mit dem Statthalter wollen wir uns auch gut stellen. Das alles wird mit ganz wenigen Regeln abgehandelt. Dennoch ist das Spiel sehr originell. Ein Tableau zeigt sechs Reihen. Neun Würfel werden geworfen und auf das Tableau gesetzt. Ganz oben liegen die Würfel mit der höchsten Zahl. Dafür erhält man Gold. Dann werden die übrigen Würfel von unten mit aufsteigenden Werten gesetzt.

Hier gibt es Ziegen und die Waren für den Markt. Reihum wählt jeder Spieler eine Reihe und erhält so viel Gold, Ziegen oder Waren, wie dort Würfel liegen. Dies notiert man auf einem Block. Immer, wenn ein Marktstand vollständig mit Waren gefüllt ist, gibt es Pluspunkte. Mit Gold und Ziegen kauft man Gebäude, die weitere Vorteile bringen. „Corinth“ ist ein schnelles Spiel, bei dem Glück und Taktik eine schöne und spannende Mischung bilden.

Corinth von Sébastien Pauchon, 2 – 4 Personen ab 8 Jahren, ca. 30 Min., Days of Wonder, ca. 20 Euro

»www.daysofwonder.com

2. Azul - Der Sommerpavillon

Zum „Spiel des Jahres 2018“ wurde „Azul“ gekürt, ein abstraktes Legespiel, bei dem man bunte Muster bildet. 2019 erschien mit „Azul – Der Sommerpavillon“ ein Nachfolger, der ähnliche Spielprinzipien hat und seinem Vorbild nicht nachsteht. In zehn Runden gilt es, sternförmige Muster auf seinem Plan mit bunten Rauten auszufüllen. In jeder Runde wird eine andere Farbe als Joker genutzt. Ein bis sechs gleichfarbige rautenförmige Fliesen muss man bezahlen, um ein Feld zu füllen.

Da gilt es genau zu planen, welche Felder besonders wertvoll sind. Der Zufall spielt ebenfalls eine Rolle, denn in jeder Runde wird neu ausgelegt, welche Fliesen man an sich nehmen kann. Wer bestimmte Felder auf seinem Plan einschließt, sucht sich zusätzliche Fliesen aus. Das Spiel bietet eine gelungene Mischung aus Glück und klugen Entscheidungen. Im Verlauf entstehen hübsche Muster. „Der Sommerpavillon“ besitzt die elegante Leichtigkeit des ursprünglichen „Azul“ und vermittelt doch ein anderes, ebenso gutes Spielgefühl.

Azul – Der Sommerpavillon von Michael Kiesling, 2 – 4 Personen ab 8 Jahren, ca. 60+ Min., Pegasus Verlag, ca. 40 Euro

»www.pegasus.de

3. Dragon Market

Von den Booten des schwimmenden Marktes der Drachenbucht müssen die Spieler eine Kombination aus vier bestimmten Waren besorgen und nach Hause bringen. Wer diese Aufgabe zweimal erfüllt, gewinnt dieses im Grunde abstrakte Spiel. Der schwimmende Markt zeigt ein Rastermuster. Mit zehn Booten ist er gut gefüllt. Jeder Kahn hat drei Plätze. Auf zwei liegen Waren, einen nimmt der Händler ein. Jeder Spieler schickt seinen Boten los, um die gesuchten Waren einzusammeln.

Dabei ziehen die Boten von Boot zu Boot. Zunächst bewegt man die Kähne so, dass ein Weg zum Ziel entsteht. Das ergibt eine schöne Tüftelei: Wie muss man welchen Kahn so drehen und ziehen, dass der Bote an sein Ziel kommt? Und meist stehen einige Kähne im Weg. Der Reiz des Spiels liegt darin, schnell den optimalen Zug zu erkennen. Etwas Glück ist auch dabei, wenn eine gesuchte Ware besonders günstig platziert ist. „Dragon Market“ ist ein schönes Familienspiel, bei dem Kinder oft schneller als Erwachsene den Überblick gewinnen.

Dragon Market von Marco Teubner, 2 – 4 Personen ab 7 Jahren, ca. 45 Min., Piatnik, ca. 35 Euro

»www.piatnik.com

4. Rune Stones

Wir nehmen teil am Wettstreit der Druiden. Das erfordert eine gute strategische Planung und zugleich Flexibilität, um auf veränderte Situationen zu reagieren. Es siegt, wer die meisten Machtpunkte sammeln konnte. Die erwirbt man in einem mehrstufigen Prozess. Mit seinen Druidenkarten erwirbt man weitere Karten. Alle Karten ergänzen den eigenen Kartenvorrat. Werden die Karten aktiviert, erhält man Edelsteine und weitere Vorteile. Mit diesen Juwelen erwirbt man Artefakte. Diese wiederum werden in Sonderfähigkeiten und die entscheidenden Machtpunkte getauscht.

Was zunächst kompliziert erscheint, ist nach wenigen Zügen verinnerlicht. Wichtig ist, die Farben der Karten, Juwelen und Artefakte gut zu planen. Erwerben kann man ein Artefakt nämlich nur mit gleichfarbigen Juwelen. Machtpunkte gibt es nur, wenn die Farben der Artefakte stimmen. Hat man Pech und die richtigen Farben liegen nicht aus, muss die Strategie angepasst werden. „Rune Stones“ ist ein schön ausgestattetes Strategiespiel, das die Spieler fordert, aufgrund der klaren Strukturen aber nicht überfordert. Für Vielspieler gibt es Erweiterungsboxen.

Rune Stones von Rüdiger Dorn, 2 – 4 Personen ab 12 Jahren, ca. 60 – 90 Min., Queen Games, ca. 45 Euro

»www.queen-games.com

5. Erlebte Geschichten

Aktuelle Spielformen brechen mit dem gewohnten Prinzip, dass jeder gegen jeden mit einem klaren Ziel um den Sieg kämpft. Hier müssen die Spieler als Team zunächst herausfinden, was überhaupt vor sich geht. Erst später erkennen sie, welche Aktionen zielführend sind und welche nicht.

„Adventure Games“ sind dafür beispielhaft. In drei Kapiteln muss man etwa in das Hochsicherheitslabor eines Konzerns eindringen und dessen Geheimnisse erforschen. Wer ist Freund, wer Feind? Das findet man langsam heraus. Die Spieler kennen nur die Orte, die sie erkundet haben. Sie untersuchen und nutzen Gegenstände, befragen Personen und bestehen Konfrontationen. Jeder Aktion ist eine Ziffer zugewiesen. Was konkret passiert, liest man unter dieser Ziffer in einem Buch nach. Das Team diskutiert engagiert über das richtige Vorgehen. Führt eine Entscheidung zum Desaster, wird es turbulent. Eine App unterstützt den Ablauf gut, ist aber nicht obligatorisch.

„Adventure Games“ „Das Verlies“, „Die Monochrome AG“, „Die Vulkaninsel“ alle von M. Dunstan, P. Walker-Harding, 1 – 4 Personen ab 12 oder 16 Jahren, ca. 270 Min., Kosmos, je ca. 15 Euro

»www.kosmos.de

Ohne App, nur mit Karten, kommen die „Undo-Spiele“ aus. Es gab einen Todesfall. Diesen muss das Team verhindern, indem es in der Vergangenheit des Opfers den Lauf der Dinge verändert. Zwölf vergangene Begebenheiten kennen die Spieler, aber sie haben nur neun Zeitreisen zur Verfügung. Von den Begebenheiten wissen sie nur Ort, Datum und Zeit. Was sich tatsächlich zugetragen hat, erfahren sie erst auf einer Zeitreise. Bei jeder Begebenheit haben sie drei Optionen, das Geschehen zu ändern.

Ihre Entscheidung gibt Plus- oder Minuspunkte. Sind bei Spielende genügend Pluspunkte aufgelaufen, ist der Todesfall verhindert. Die richtigen Entscheidungen kann man nur treffen, wenn man versteht, was passiert ist. Jeder Mitspieler entwickelt da seine eigenen Theorien und es gibt lebhafte Diskussionen. Beide Spiele-Serien lassen eine spannende Geschichte erleben, wie bei einem guten Buch. Aber im Spiel bestimmt man den Fortgang selber und tauscht sich mit seinen Partnern aus.

„Undo-Spiele“ mit „Blut im Rinnstein“, „Das Kirschblütenfest“, „Fluch aus der Vergangenheit“, „Verbotenes Wissen“ und „Schatzfieber“, alle von Lukas Zach, Michael Palm, 2 – 6 Personen ab 10 Jahren, ca. 45 – 90 Min., Pegasus Spiele, je ca. 10 Euro

»www.pegasus.de

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