Brauhaus-Küche in Köln12 Kölner Traditions-Gaststätten, die einen Besuch wert sind

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Innenraum Brauhaus Schreckenskammer

Das Brauhaus „Schreckenskammer“ neben der Ursula-Kirche.

Von Oma Kleinmann bis Lommi, von Päffgen bis Früh – in diesen Kölner Traditionslokalen gibt es deftige kölsche Küche an kalten Tagen.

Klassische Rheinische Gerichte findet man in Köln in vielen gemütlichen Brauhäusern und Traditionslokalen. Wir haben eine kleine Auswahl von Restaurants zusammengestellt, wo deftige kölsche Küche serviert wird.  Gerne nehmen wir aber auch ihre Geheim-Tipps mit auf, die Sie uns unter ksta-freizeit@kstamedien mitteilen können.

Bei Oma Kleinmann, Neustadt-Süd

Zwei Köche stehen im Restaurant mit Tellern in der Hand.

Stefan Büllesbach und Olaf Wolf im Lokal „Bei Oma Kleinmann“.

Wer die Kneipe „Bei Oma Kleinmann“ zum ersten Mal aufsucht, wundert sich vielleicht. Das Schnitzel ist so riesig, dass es über den Tellerrand lappt. An den Portionen wird hier nicht gespart, so viel steht fest. Das urige Ecklokal ist seit Jahren die Kultkneipe im „Kwartier Latäng“ und eine kölsche Instanz – wie Oma Kleinmann, die verstorbene Kölner Kultwirtin, selbst.

Oma Kleinmann, Zülpicher Straße 9, 50674 Köln | Öffnungszeiten: Di, Mi, Do 17 bis 24 Uhr; Fr, Sa 17 bis 1 Uhr; So + Mo Ruhetag | www.beiomakleinmann.de

Alles zum Thema Brauhäuser und gutbürgerliche Küche


Haus Scholzen, Ehrenfeld

Bratwurst und Kartoffelbrei in brauner Soße auf einem Teller

Frische Bratwurst im Haus Scholzen

Tradition, Familienbetrieb und gepflegte Gastlichkeit zeichnen das „Haus Scholzen“ aus. Das stilvoll gutbürgerlich eingerichtete Gasthaus mit den hauseigenen Schnäpsen und Halbbittern überzeugt durch verlässliche Qualität des Essens, angemessene Preise und eine Weinkarte mit guten deutschen Schoppen aus fast allen Regionen.

Die Speisekarte ist eine Referenz an kölsche Klassiker und die gesamtdeutsch gutbürgerliche Küche: Die guten Reibekuchen gibt es zum Beispiel mit frischem, gut gewürztem Tartar und Gemüsezwiebelringen. Ergänzt wird das Angebot durch wechselnde Gerichte von der Tageskarte.

Haus Scholzen, Venloer Straße 236, 50823 Köln | Öffnungszeiten: Mi bis So 11.30 bis 23 Uhr (Küchenzeiten 12 bis 14.30 und 17.30 bis 21.30 Uhr) | www.haus-scholzen.de


Haus Schwan, Lindenthal

Gebäude Haus Schwan an einer Straßenecke

Bekannt für Deftiges: Haus Schwan

Die Vorzüge dieses Gasthauses sind den Lindenthalern und auch den benachbarten Sülzern schon seit längerer Zeit bekannt: Neben frisch gezapftem Kölsch gibt es hier nämlich nicht nur erstklassige Pommes, sondern auch erstaunlich frische Beilagen-Salate und den Gasthaus-Klassiker Cordon bleu vom Schwein in bester Qualität.

Überhaupt gehen die Köche mit Fleisch immer sorgfältig um – die Filets sind auf den Punkt gegart. Und auch die Bratkartoffeln sind einwandfrei. Wer dieses Lokal nicht mit guter Laune verlässt, kann eigentlich nur vorher schon keine gehabt haben.

Haus Schwan, Dürener Straße 235, 50931 Köln | Öffnungszeiten: Mo bis Sa 12 bis 24 Uhr, So 12 bis 23 Uhr | Auf Facebook anzeigen


Bier-Esel, Altstadt-Süd

Außenansicht des Lokals „Bier-Esel“

Der Bier-Esel ist Kölns ältestes Muschel-Restaurant.

Er ist Kölns ältestes Muschelhaus und eine echte Institution in der Innenstadt. Seit mehr als 700 Jahren gibt es den Bier-Esel an der Breite Straße. Seit 1892 ist das Haus im Besitz der Brauerei Sünner. Muscheln essen kann man hier sogar unterm Glasdach, denn neben dem brauhausähnlichen Gastraum hat das Lokal auch einen Wintergarten.

Die immer superfrischen Muscheln gibt es natürlich auf rheinische, aber auch auf spanische, italienische, französische und thailändische Art. Das duftet ein bisschen nach Urlaub. Aber auch außerhalb der Muschelsaison, die im Bier-Esel vom 11. August bis Ostersonntag dauert, wird köstlich-deftige bürgerliche Küche serviert. 

Bieresel, Breite Straße 114, 50667 Köln | Öffnungszeiten: Di bis Do 12 bis 21.30 Uhr, Fr und Sa 12 bis 22 Uhr, So und Mo Ruhetag | www.bier-esel.com


Brauerei zur Malzmühle, Altstadt-Süd

Brauhaus Malzmühle von außen

Die Brauerei zur Malzmühle in Köln.

Schon der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und der damalige US-Präsident Bill Clinton mischten sich vor Jahren unter die Gäste im „Brauhaus zur Malzmühle“ und sollen sich dort das eine oder andere Mühlen Kölsch gegönnt haben. Diese Sorte ist neben dem Koch'schen Malzbier das bekannteste Bier der „Brauerei zur Malzmühle“ und wird seit 1858 im Stammhaus am Heumarkt auf traditionelle Art und Weise gebraut und abgefüllt.

Zum Bier gibt es typisch deftige Brauhausküche mit vielen kölschen Spezialitäten – den Halven Hahn zum Beispiel, oder auch Sauerbraten mit Klößen, Sahnehering mit Kartoffeln oder Himmel und Äd. Das Koch‘sche Malzbier kommt in der Soße zur hauseigenen Mühlenbratwurst oder auch beim Nachtisch zum Einsatz – daraus wird hier nämlich eine Creme mit Crunch gezaubert.

Brauerei Malzmühle, Heumarkt 6, 50667 Köln | Öffnungszeiten: Mo bis Do 16 bis 24 Uhr, Fr 15 bis 1 Uhr, Sa 12 bis 1 Uhr, Sonn- und Feiertage 12 bis 23 Uhr | brauereizurmalzmuehle.de


Max Stark, Altstadt-Nord

Restaurant Max Stark Innenraum

Das Max Stark im Kunibertsviertel bietet klassische kölsche Wirtshausküche. 

In der Liga der empfehlenswerten Gasthäuser Kölns liegt Max Stark insgesamt problemlos über dem Durchschnitt. Der Service ist flott, das Ambiente stilgerecht mit dunkler Holzvertäfelung und blanken Tischen, die Speisekarte listet von Himmel und Äd bis Sauerbraten so ziemlich alles, was der Kölner an sich in einem Gasthaus erwartet, natürlich in den entsprechenden Portionsgrößen. Weil das Lokal so beliebt und immer gut besucht ist – und das nicht nur dienstags, wenn es die frischen Reibekuchen gibt – sollte vorab online reserviert werden.

Max Stark, Unter Kahlenhausen 47, 50668 Köln | Öffnungszeiten: täglich ab 11 Uhr | www.max-stark.de


Früh am Dom, Innenstadt

Das Brauhaus Früh am Dom von außen mit Tischen vor der Tür.

Das Brauhaus Früh am Dom

Eine Besonderheit ist der Brauhauskeller. Die mittelalterlichen Gewölbe lagen lange Zeit verborgen und dienten als Gär- und Lagerkeller. Nachdem der Braubetrieb 1998 an den Stadtrand verlagert wurde, begann die Restaurierung.

Heute bietet der Keller Platz für 430 Gäste. Dort werden neben frisch gezapftem Kölsch auch typisch kölsche Speisen serviert. Die deftige Brauhausküche hält Klassiker wie Halver Hahn, Mett-Happen, rheinischen Sauerbraten und Himmel und Äd bereit.

Früh am Dom, Am Hof 12 - 18, 50667 Köln | Öffnungszeiten: Mo bis Fr 11 bis 24 Uhr, Sa und So 10 bis 24 Uhr | www.frueh-am-dom.de


Gaffel am Dom, Innenstadt

Gefüllter Gastraum der Brauerei Gaffel am Dom

Nicht nur an Karneval sehr beliebt: Das „Gaffel am Dom“

Das Gaffel am Dom hat einen der größten Schankräume Kölns: Auf 700 Quadratmetern wird hier Bier getrunken und gegessen. Und es ist das Brauhaus, das am nächsten am Dom liegt: Keine 40 Meter Luftlinie trennen Theke und die Kathedrale.

Besonderheit des Lokals ist der hauseigene Käsereifekeller für mittelalten Gouda. Wofür ein Brauhaus sowas braucht? Für den Halven Hahn natürlich. Kulinarisch hat das „Gaffel am Dom“ aber weitaus mehr zu bieten: Neben den kölschen Klassikern gibt es hier auch Suppen, Käsespätzle, Eisbein, Rumpsteak, frische Salate, Burger und Schnitzel in sechs verschiedenen Variationen.

Gaffel am Dom, Bahnhofsvorplatz 1, 50667 Köln | Öffnungszeiten: täglich 11 bis 24 Uhr, Fr und Sa bis 1 Uhr geöffnet | www.gaffelamdom.de


Brauerei Päffgen, Innenstadt

Brauhaus Päffgen an der Friesenstraße -von außen.

Das Brauhaus Päffgen an der Friesenstraße in Köln im September 2022.

Das Päffgen gehört zu den wenigen Brauhäusern, bei denen noch vor Ort gebraut wird. Die Brauerei im Gebäude an der Friesenstraße gibt es schon seit 1884. Mit einer jährlichen Produktion von nur 6000 Hektolitern Kölsch ist Päffgen eine eher kleine Brauerei.

Die Karte mit den hauseigenen Spezialitäten kann sich dennoch sehen lassen: Es gibt Original Päffgen Bierhaxe mit Malzsoße, biermarinierten Schweinebraten mit Bratkartoffeln oder auch „Kölscher Klüngel“ – eine pikant angemachte Weichkäsemischung. Hinzu kommen freilich auch hier kölsche Klassiker wie Halver Hahn, Himmel und Äd mit Flönz, Gulasch mit Röggelchen und vieles mehr. 

Brauhaus Päffgen, Friesenstraße 64-66, 50670 Köln | Öffnungszeiten: täglich 12 bis 24 Uhr, Fr und Sa bis 0.30 Uhr | www.paeffgen-koelsch.de


Schreckenskammer, Altstadt-Nord

Innenraum Brauhaus „Zur Schreckenskammer“

In der „Schreckenskammer“ bekamen Verurteilte früher ihre Henkersmahlzeit.

Das Brauhaus „Schreckenskammer“ liegt direkt an der Ursula-Kirche und dem Erzbischöflichen Haus. Hier gibt es immer noch Kölsch nach Originalrezept. Das heißt: Ohne Zusatz von Kohlensäure. Deswegen ist der Schaum nicht ganz so stabil wie bei den anderen Kölschsorten, aber es läuft auch irgendwie schneller aus dem Glas.

In der Schreckenskammer – so die Überlieferung – bekamen früher Verurteilte auf dem Weg zum Henker ihre letzte Mahlzeit. Heute hingegen müssen Gäste nicht mehr fürchten, nach dem Essen geköpft zu werden. Natürlich stehen alle wichtigen Spezialitäten vom Halven Hahn über Flönz bis Krüstchen in der Speisekarten-Kladde. Rustikale Gerichte wie Tafelspitz, Sauerbraten, Rumpsteak und Schnitzel gehören hier zum Standard, werden aber durch vier bis sechs wechselnde Gerichte von der Tageskarte ergänzt.

Schreckenskammer, Ursulagartenstraße 11, 50668 Köln | Öffnungszeiten: Di bis Do 16.30 bis 23 Uhr, Fr und Sa 11 bis 14 und 16.30 bis 24 Uhr, So und Mo geschlossen | www.schreckenskammer.com


Kleine Glocke, Altstadt-Nord

Innenraum im Brauhaus „Kleine Glocke"

Das Kölner Brauhaus „Kleine Glocke".

Die „Kleine Glocke“ nennt sich „Kölns älteste Künstlerkneipe“ und aufgrund der vielen Bilder und Gemälde passt das auch atmosphärisch. Eine Decke ist gar mit einer Hommage an die „Kölner Progressiven“ bemalt. Unten ist das Lokal mehr dunkel-uriges Brauhaus mit großer Theke, oben Künstler-Bistro mit großen Fenstern. Gekocht werden – einem Brauhaus angemessen – herzhafte Küche und kölsche Spezialitäten.

Die Schweinshaxe ist groß und ebenso knusprig wie fettig, dabei kein bisschen trocken. Aber der Star auf dem Teller ist eigentlich ein anderer: das Kartoffelpüree. Wie es sich gehört mit Muskatnuss, angenehm fest und mit großen Stücken. Auch beim Klassiker Himmel un Ääd bekommt die Knolle ihren schmackhaften Auftritt: Die Blutwurst ist zupackend gewürzt, außen knusprig gebraten und innen schlotzig-weich, das Untereinander von Kartoffeln und Äpfeln in sehr guter Balance, nicht zu fruchtig-süß. Desserts gibt es übrigens keine, dafür ist der Sauerbraten vom Pferd, und jeden Dienstag werden Reibekuchen geboten.

„Kleine Glocke", Glockengasse 58, 50667 Köln | Öffnungszeiten: Mo bis Sa 16 bis 24 Uhr, So Ruhetag | www.kleine-glocke.de


Das Lommerzheim, Deutz

Das Traditionslokal „Lommi“ von außen

1959 eröffnete „Lommi“ das Lokal als gut-bürgerliches Gasthaus.

Es sollen im „Lommi“ schon Menschen von der „anderen“ Rheinseite gesichtet worden sein: Traditionslokal, Kölschtreff, Kotelett-Hochburg, heruntergekommene Bruchbude. Viele Dinge, die zur Legendenbildung des Gasthauses an der Siegestraße beigetragen haben. Einer war sicherlich Hans Lommerzheim „Lommi“ selber.

1959 eröffnete er das Lokal noch als gut-bürgerliches Gasthaus. In den 1980er-Jahren erlangte das Gasthaus unter anderem wegen der riesigen Koteletts Kultstatus. Auch seine spezielle Art und das eher selten anzutreffende Päffgen-Kölsch trugen dazu bei. Nach seinem Tod wurde die Kneipe 2008 wiedereröffnet. (tj)

Lommerzheim, Siegesstraße 18, 50679 Köln | Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do, Fr und Sa 11 bis 14.30 und 16.30 bis 24 Uhr, So 11 bis 14.30 und 16.30 bis 23 Uhr, Di geschlossen | www.lommerzheim.koeln

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