Ideale Terrasse selbst bei RegenGrubers in Köln bietet die Küche Österreichs

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Viele Sitzmöglichkeiten im Grünen. 

Viele Sitzmöglichkeiten im Grünen. 

  • Bewirtete Hinterhöfe, Restauranttische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln mehr als man denkt. Wir stellen Ihnen die schönsten vor.
  • In unser PLUS-Sommerserie stellen wir solche Lokale vor
  • Heute die Terrasse von Grubers Restaurant in der ehemaligen Postdirektion

Kein Wunder, dass Franz Gruber für seine Marathon-Starts – der letzte war 2018 – so wenig Trainingsläufe benötigte. Wer über eine 50 Meter lange Außengastronomie verfügt, absolviert im Laufe eines Tages wahrscheinlich mehr Strecke, als manch anderer morgens im Park. Bei dem Österreicher kommt noch hinzu, dass seine Terrasse deutlich gepflegter ist, als manche Kölner Grünanlage und das Laufvergnügen somit selbst in der Kurzstrecke hoch ist. Die bemerkenswerte Fläche draußen ist jedoch nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal von Grubers Restaurant gegenüber der alten Oberfinanzdirektion.

Noch bevor sich seine Gäste ein Urteil über die Küche bilden, vernimmt der Gastronom häufig das Kompliment: „Was haben Sie für schöne Rosen!“ Die fast faustgroßen roten Blüten springen einem tatsächlich sofort ins Auge, und man möchte kaum glauben, dass sich diese Pracht „bis zu 14 Tagen hält“. Der Trick dabei sei, verrät der 51-jährige, dass die Blumen über Nacht ins Kühlhaus kämen und somit auch die Wassertemperatur in der Vase eine optimale Haltbarkeit garantiere.

Auf der 50 Meter langen Terrasse haben auch kleine Gesellschaften Platz.

Auf der 50 Meter langen Terrasse haben auch kleine Gesellschaften Platz.

In Sachen sattes Grün muss Gruber indes nicht viel unternehmen. Seitdem der Efeu seinen Selbstverwirklichungsvorsatz gefasst hat, kann man ihm quasi beim Wachsen zuschauen, und die alten Linden vorm Haus geben noch mal tüchtig grüne Tönung obendrauf. Gäbe es in der Höhe nicht ein paar leuchtend orangefarbene Schirme, würde man unten von der Straße aus gar keine Außengastronomie vermuten.

Zwei Restaurants zusammengelegt

Besonders in diesem Sommer zahlt es sich aus, dass ein Großteil der Terrasse durch regulierbare Markisen (auch vor Regen) geschützt wird, und dass Gruber zur Straße hin eine transparente Folie ausrollen kann, die die Gäste von der Seite vor Wind und Nässe bewahrt. Dank dieses doppelten Abschirmsystems und der draußen installierten Heizstrahler kann man wirklich bis spät ins Jahr hinein geschützt im Freien sitzen;  es sei denn, man möchte sich die gelungene Verschmelzung zweier Lokale lieber von innen betrachten.

Franz Gruber 

Franz Gruber 

Viele Jahre beherbergte der Gebäudekomplex in der ehemaligen Oberpostdirektion unweit des Reichenspergerplatztes zwei Restaurants. Nachdem das „Nada“ Ende 2019 ausgezogen war, hat Gruber einen Durchbruch geschaffen und verfügt neuerdings neben einer attraktiven (nach Kaiserin Sissi benannten) Bar über zwei abtrennbare Räumlichkeiten für kleine Gesellschaften. Ferner konnte der Gastronom – was für ein österreichisches Restaurant nicht ganz unwichtig ist – in der hinzugewonnen Küche eine eigene Patisserie einrichten, wo nun Kaiserschmarrn, Apfelstrudel, Marillenknödel und andere landestypischen Mehlspeisen zubereitet werden.

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Eigene Patisserie zur Herstellung von Mehlspeisen

Der aus dem Salzburger Land stammende Gruber hatte die Location gemeinsam mit seinem Partner, dem Kölner Rechtsanwalt Karl-Heinz Kappes, im Jahr 1999 mehr oder weniger als Baustelle übernommen. Was ursprünglich als Bistro konzipiert war, entwickelte sich allmählich zum Speiselokal nebst „Österia" genannter Vinothek. Der Umbenennung in „Gruber's Reststaurant folgten Empfehlungen in Gourmet-Führern wie Michelin und Gault Millau.  Besonders froh sei er darüber, vor vier Jahren den Kärntner Denis Steindorfer als Küchenchef eingestellt zu haben, der „die Küche noch mal auf ein anderes Level gebracht“ habe, betont Gruber.

Die durch den Auszug des „Nada" dazugewonnene Bar 

Die durch den Auszug des „Nada" dazugewonnene Bar 

Neben einem Traditionsmenü bestehend aus dem unentbehrlichen Backhendl, Wiener Schnitzel oder gekochtem Tafelspitz (drei Gänge 45, vier Gänge 55, fünf Gänge 65 Euro), gibt es inzwischen unter der Rubrik „die grünen Alpen“ ein vegetarisches Menü. Das moderne Menü (ab vier Gängen für 74 Euro bis zu sieben Gängen für 104 Euro) beinhaltet unter anderem Tartar vom Kalb, gebeizten Waller, gebratenen weißen Heilbutt, rosa gebratene Lammrücken sowie ein Dessert aus Manjari Schokolade, Himbeeren und Brombeeren. Auch bei seinen Getränken - vom Wein über Kaffee bis hin zu den Schnäpsen - fährt Gruber konsequent die österreichische Schiene. Derzeit gibt es circa 160 Positionen auf der Weinkarte ab 4,50 Euro für das 0,1l-Glas. 

Gruber's Restaurant, Clever Straße 32, 50668 Köln. Telefon: 0221-7202670. Öffnungszeiten: montags bis freitags 12-15 Uhr sowie 18-23 Uhr, samstags 18-23 Uhr. Sonn- und feiertags geschlossen.

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