Spitzenkoch übernimmt HöhnsLuis Dias Weinbar in Köln-Marienburg ist bunte Flucht aus dem Alltag

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Dias und Becker stehen in der Weinbar, die Wände sind blau.

Von viel Türkis umgeben: Luis Dias (r.) und Küchenchef Cyril Becker.

Luis Dias ist mit seiner Weinbar Nachfolger des Gasthaus Höhns. Mit Küchenchef Cyril Becker will Dias gehobene Küche und gute Weine bieten.

Um zu Kölns neuester gastronomischer Adresse vorzudringen, braucht es vor allem eines: Entschlossenheit. Auch wenn man verinnerlicht hat, dass halb Köln eine Baustelle ist, erscheint die Kreuzung Bonner Straße/ Gürtel besonders verwirrend und das Haus, an dessen Fassade noch die Buchstaben „Höhns“ zu lesen sind, wie eine Trutzburg hinter einer rot-weißen Absperrgitter-Hecke.

Wer sich jedoch über Nebenstraßen mutig vorgetastet hat, wird reich entschädigt. Und zwar zunächst mal optisch. Dass sich hinter den bleiverglasten, innen durch dunkle Jalousien verdeckten Fenstern eine solche Farbenpracht auftut, vermutet kein Mensch. Der erste Eindruck ist Türkis. Nicht nur die Wände, sondern auch die Fensterbänke, die Heizungsverkleidungen.

Sogar die hölzerne Anrichte, die noch von den Vorbesitzern Klaus und Monika Höhn geblieben ist, leuchtet einem förmlich entgegen. Der zweite Hingucker in der neuen Weinbar Luis Dias sind die ebenfalls extrem farbigen Porträts, großformatige Fotos von Jamari Lios, die eine Hommage an die Musikband Queen sind. 

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Eine leuchtend türkise Anrichte

Die Anrichte ist vom Vorgänger übernommen.

Weil er sich mit diesem neuen Lokal nicht selber Konkurrenz machen möchte, hat der 51-Jährige Dias für den Standort am Rande der Marienburg ein Konzept gewählt, das wie eine kleine Flucht aus dem Alltag anmutet. „Die Gäste sollen sich nach einem stressigen Tag entspannen können. Was Gutes essen, was Leckeres trinken, Musik hören, ein bisschen tanzen.“

Köln-Marienburg: Küchenchef in Luis Dias Weinbar bringt internationale Erfahrung

Da er ja weiterhin in Rodenkirchen gebraucht wird, hat Spitzenkoch Dias den 31-jährigen Cyril Becker mit der Rolle des Küchenchefs betraut und wird selber quasi als Springer fungieren. Im Gegensatz zu Dias, der in den zurückliegenden Jahren in mehreren – überwiegend eigenen – Lokalen in Köln gewirkt hat, bringt Becker neben seiner Zwischenstation in der Hanse Stube des Kölner Excelsior Hotel Ernst eine vielfältige ausländische Erfahrung mit, unter anderem aus Italien, der Schweiz und Peking.

Blick in die Weinbar. An der Bar stehen schwarz-weiß gemusterte Barhocker, hinten hängt ein buntes Bild, die Wände sind blau-türkis.

Bunt ist es in der Luis Dias Weinbar.

Ob sein Vorsatz, den Gästen kleine Kunstwerke auf die Teller zu zaubern, gelingt, kann von nun an jeder selber beurteilen. Die Karte ist klein, aber fein: Es gibt Berglachsforelle mit Rotkohl (15,50 Euro), Taube mit Mais, Kakaobohne und Ras el-Hanout (21,50 Euro), Wildlachs, Steinbutt oder Hummer und auch jeweils ein vegetarisches und veganes Angebot. Für den großen Hunger bietet die Küche „Chateau di Brian“ für 42 Euro pro Person an, Pasta mit schwarzem Trüffel (26 Euro) oder zwölf Austern für 36 Euro. Für die Bar wurde Oliver Langer eingestellt, der auch schon in New York gemixt hat; seine Cocktails kosten zwischen 9 und 15 Euro, die Weinpreise auf der international gestalteten Weinkarte beginnen die offenen Weine bei fünf Euro (0,1l).

Neben den 60 Plätzen im Lokal gibt es weitere 70 auf der ebenfalls sehr veränderten und neu möblierten Terrasse.


Luis Dias Weinbar, Bonner Straße 381, Köln-Marienburg. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 18-22 Uhr.

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