Inspiriert von Koch OttolenghiNeues Kölner Bistro „Aix" setzt auf Hummus

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Bistro Aix Inhaber

Charlotte Mieß-Paulssen und ihr Mann André Paulssen haben das Bistro „Aix“ in Braunsfeld eröffnet.

Köln – Aix – bei diesen drei Buchstaben werden die meisten Menschen an Frankreich denken, an die Provence, die Côte d'Azur oder den Maler Paul Cézanne. Aber nichts davon schwebte Charlotte Mieß-Paulssen und ihrem Mann André vor, als sie ihr neues Bistro mit den entsprechenden Lettern versahen. Was die Namensfindung für ihr Lokal betrifft, dürfte ein gut 15 Jahre alter Hit eines Aachener Liedermachers wesentlich hinweisträchtiger sein. Mit „Aix-la-la-Chapelle“ besang Christoph Birken nämlich damals seine Heimatstadt und ließ in seinem Song die französische Übersetzung für Aachen (Aix-la-Chapelle) wiederaufleben. Aufgrund seiner unmittelbaren Nähe zur Aachener Straße hat das Kölner „Aix“ also ähnlich wie etwas das „Lux“ eine wegweisende Funktion.

Weshalb von den vielen Bewerbern für die neue Gastronomie am Clarenbachplatz die 44-jährige Charlotte Miess-Paulssen zum Zuge kam, auch dazu gibt es eine Geschichte. Die Kölnerin betreibt das „Köski-Royal" an der Kitschburger Straße und hat mit Übernahme dieses kaum 13 Quadratmeter großen Büdchens eine neue Messlatte für Kiosk-Kultur in Köln gelegt. Dass der „Kölner Stadt-Anzeiger“ ausgerechnet am 16.Mai 2019 über den neuen „Treffpunkt für die Braunsfelder“ berichtete, demselben Tag, als ein paar Meter weiter stadtauswärts die Grundsteinlegung für das neue Gebäude am Clarenbachplatz stattfand und nach altem Brauch beim Hausbau die „Zeitkapsel“ mit der aktuellen Tageszeitung gefüllt wurde, muss so etwas wie Vorbestimmung gewesen sein; denn so wurden an dieser Stelle in Braunsfeld praktisch schon die Wurzeln für die neue Gastronomin gelegt – lange bevor feststand, wie die neue Lokalität einmal aussehen sollte.

Gradlinig, hell und hochwertig

Letzteres lässt sich nun sehr leicht beschreiben: Das „Aix“ ist anders als dieses Raumwunder von Kiosk ein Musterbeispiel in Sachen Gradlinigkeit. Das fängt an bei den handgemachten marokkanischen Tonfliesen, mit denen Miess-Paullsen sich „einen Traum erfüllt“ hat, setzt sich fort bei der unaufdringlichen Holzmöblierung und in den unter der Decke montierten, handgeflochtenen Schallbrechern aus indonesischem Bambusgeflecht. In dem lang gestreckten, hellen Innenraum mit den großen Fenstern haben rund 30 Gäste Platz, draußen auf der Terrasse mit Blick auf den Platz sogar noch ein paar mehr.

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Bistro Aix Innenraum

Im lang gestreckten, hellen Innenraum mit den großen Fenstern haben rund 30 Gäste Platz.

Das Bistro hatte vom ersten Tag an eine sehr gemischte Besucher-Struktur. Für den ein oder anderen älteren Gast sind die schwarz umrandeten  Emaille-Teller sowie die Kaffeebecher (ohne Henkel und Unterteller) ähnlich gewöhnungsbedürftig wie die auf Hummus-Gerichte und Salate konzentrierte Speisekarte; beides ist der winzigen Küche geschuldet.

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Das jüngere Publikum indes feiert die Kaffeespezialitäten (aus der Frechener Rösterei Tim & Sebastian's) und freut sich über die teilweise vom israelisch-britischen Koch und Kochbuchautor Yotam Ottolenghi inspirierten Gerichte; wie etwa dem Hummus mit marinierten, gebackenen Selleriespalten und Staudenselleriesalat mit Chili und Sternanis (9,50 Euro) oder Hummus mit zweierlei Krautsalat und gerösteten Austernpilzen (10,50 Euro). Im „Aix“ werden ausschließlich Weine aus der Imi-Winery ausgeschenkt – ab 7,80 Euro (0,2l). Der Cappuccino kostet 3,20 Euro, die hausgebackenen Kuchen vier Euro.

„Aix“, Clarenbachplatz 1 (direkt an der Aachener Straße), Köln-Braunsfeld. Öffnungszeiten: Dienstags bis donnerstags sowie sonntags: 10-19 Uhr. Freitags und samstags bis 22 Uhr. Montags geschlossen.

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