Rosen, Mulchen, SchädlingeWas im Mai im Garten zu tun ist und andere Gärtnertipps

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Der zarte Storchenschnabel

Dieser Tage ist jeden Tag ist etwas Neues im Garten zu sehen. Wo gestern erst grünes Laub der Akelei war, dominieren jetzt das Blau und Lila ihrer Blüten. Die Blätter der Radieschen werden täglich größer und die Dicken Bohnen, kaum gekeimt, sind auf einmal schon zehn Zentimeter hoch. Die Erbsen strecken ihre ersten Ranken aus, und auch die Petersilie setzt schon kleine Fiederblättchen an. Die Strauchpäonie hat ihre großen Knospen geöffnet, in diesem Jahr blüht sie besonders üppig und bringt barocke Pracht in das sonst eher grüne Beet.

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Die Strauch-Päonie

Auch der Braune Storchschnabel trägt nun dunkelviolette Blüten, die zwar deutlich unauffälliger, aber nicht weniger schön sind als die der großen Päonie. Die Frauenmäntel sind innerhalb weniger Wochen von winzigen Pflänzchen zu stattlichen Büscheln herangewachsen. Die nachtschwarzen Tulpen stehen auf einmal zwischen frisch weißen Dolden des Bärlauchs, und wie aus dem Nichts taucht der Bronze-Felberich in einer Gartenecke auf, in der er vorher nie gewesen war. Auch sein Verwandter, der Gilbweiderich, schießt quasi über Nacht an völlig neuen Stellen aus dem Boden.

Kampf gegen den Wildwuchs

So schön die Pflanzen sein mögen – nicht alles darf machen, was es möchte, wenn der Garten ein Garten bleiben soll. Auch junge Buchen, Weißdorn und Ebereschen finde ich auf einmal, schon kniehoch, mitten im Beet. So gerne ich sie lassen würde: Könnten sie wachsen, würden sich bald ein Dickicht und irgendwann ein Wäldchen bilden.

In einigen Beeten hat sich unbemerkt die Quecke ausgebreitet. Ihre langen Ausläufer schlängeln sich gerne unter Laub und im Schutz von Holzlatten entlang, um neue Bereiche zu erobern. Wo sie einmal ist, lässt sie sich nur schwer wieder wegbekommen. Junge Halme sind noch nicht so fest verwurzelt und lassen sich gut herausziehen. Doch das hält auf. Und so viel ist in diesen Tagen zu tun.

Der Gartenkalender im Mai

Fenchel 20190506max-garten14

Der Fenchel sprießt

ZIERGARTEN

Sommerblumen, aber auch Zwiebel- und Knollenblumen wie Dahlien und Montbretien kommen in die Erde.

Kamelien, Hanfpalmen, Zypressen und andere mediterrane Gehölze wachsen gut an, wenn sie im Mai gepflanzt werden.

Mandelbäumchen, aber auch Zierpfirsiche, Forsythien und Zierquitten sind nun verblüht und können zurückgeschnitten werden.

Zwiebelpflanzen nach der Blüte stehen lassen, bis ihr Laub getrocknet ist.

Bei neu gepflanzten Rosen die Spitzen entfernen, um die Verzweigung zu fördern. Bei Kletterrosen die Triebe anbinden.

Mulch lässt wenig Unkraut aufkommen und hält die Erde feucht. Den Boden lockern.

Weißlicher Belag auf den Blättern von Rosen und Ziergehölzen kann auf Mehltau hinweisen. Befallene Triebe zurückschneiden, Pflanzen mit Stärkungsmittel behandeln. Blattläuse und Raupen absammeln. Notfalls die Pflanze mit Mitteln behandeln, die Nützlinge schonen. GEMÜSEGARTEN

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Rhabarber im Garten

Paprika, Kürbis, Auberginen und Gurken, werden jetzt vorgezogen, sie gedeihen im Gewächshaus.

Gemüse wie Möhren, Chicoree, Salat, Mangold und Radieschen säen und dann im Zwei-Wochen-Rhythmus nachsäen.

Zucchini, Paprika und Gurken, aber auch Jungpflanzen von Kohlrabi, Salat, Sellerie und Lauch kommen nach den Eisheiligen ins Freie.

Schädlinge wie Schnecken, Raupen, Läuse und Käfer absammeln, mit Wasser abspritzen oder mit biologischen Spritzmitteln behandeln.

OBSTGARTEN

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Noch grüne Johanisbeeren

Bei stark wachsenden Bäumen kann ein später Rückschnitt im Mai das  Wachstum bremsen.

An Beerensträuchern und Obstbäumen sind jetzt Schädlinge zu finden – regelmäßig kontrollieren.

Raupen, Spinnmilben, Blut- und Blattläuse, Kirschfruchtfliege und Knospenwickler bekämpfen.

Apfel- und Birnenblätter kontrollieren. Gegen den Apfel- und Pflaumenwickler Wellpappengürtel um die Stämme anlegen. Obstbäume, die im Vorjahr krank waren, jetzt mit Stärkungsmitteln behandeln. (Gärtnermeisterin Ursula Gerke)

Pflanzenschutztipp für Rhododendren

Im Mai zeigen sich an Rhododendren wieder braun gewordene oder schwarze Blütenknospen, die nicht mehr austreiben. Grund ist meist eine pilzliche Erkrankung (Pycnostysanus azaleae), die im Sommer durch die Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi) auf gesunde Knospen übertragen wird. Auf den ersten Blick erinnert die Rhododendronzikade an eine kleine Heuschrecke. Doch im Gegensatz zu einem Grashüpfer ist die erwachsene Zikade an ihren metallisch grünlichen Flügeln mit den deutlich orangeroten Streifen gut zu erkennen. Am liebsten halten sich die Tiere unter den Blättern auf.

Die gelbgrünen Larven schlüpfen ab Anfang Mai und sammeln sich entlang der Hauptader auf den Blattunterseiten. Wo regelmäßig starke Schäden an Knospen verursacht werden, sollte erwogen werden, die pilzübertragende Zikade zu bekämpfen. Mit aufgehängten, beleimten Gelbtafeln kann ein Teil der Insekten abgefangen werden. Wird seit Jahren ein regelmäßig starkes Auftreten der Zikaden beobachtet, kann ein nützlingsschonendes Pflanzenschutzmittel wie zum Beispiel Schädlingsfrei Naturen eingesetzt werden. Die Behandlung sollte sich gegen die Larven richten, die ab Mitte Mai zu finden sind. Eine direkte Bekämpfung des Pilzes ist nicht möglich.

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