Generationswechsel in PulheimFrank Keppeler folgt Morisse

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Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und seine Frau Angelika gaben in Pulheim ihre Stimme ab.

Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und seine Frau Angelika gaben in Pulheim ihre Stimme ab.

Pulheim – Mit einem wahren Triumphmarsch hat für Frank Keppeler (CDU) ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Am 21. Oktober löst der 36-jährige Jurist den amtierenden Bürgermeister Dr. Karl August Morisse im Amt ab und wird Chef von 550 Mitarbeitern. Keppeler hat 61,77 Prozent der Stimmen geholt. Das ist das beste Ergebnis im gesamten Kreis für einen Bürgermeisterkandidaten.

„Ich freue mich, das Ergebnis entspricht meinem Wunsch“, sagte der Wahlsieger, der den Wahlsonntag ruhig arbeitend in seiner Kanzlei verbrachte, bevor er um 15 Uhr an die Wahlurne ging. Euphorisch war die Stimmung im Rathaus. Mit tosendem Applaus, „Er-kann-das-Rufen“ und einer Kiste mit Herbstgemüse begrüßten die Parteifreunde ihren Bürgermeister im Fraktionsbüro. Doch die Begrüßung war noch nichts, verglichen mit dem, was sich vor dem Büro und im rappelvollen Foyer abspielte. Auf der Treppe standen Parteifreunde und Wahlhelfer in orangefarbenen „Frank-Keppler-Shirts“ dicht gedrängt Spalier. Sie klatschten und riefen „Wir wollen Frank sehen“, vereinzelt waren Äußerungen wie „so sehen Sieger aus“ zu hören. Nun, da das vorläufige Wahlergebnis bekannt ist, hat für Keppeler eine stressige Zeit ein Ende. „Elf Monate sind vorbei. Es hat sich gelohnt“, sagte der strahlende Wahlsieger, nachdem er die jubelnde Menge zur Ruhe gebracht hatte. Keppelers erster Dank galt Bürgermeister Morisse. Er habe eine Politik gemacht, an die anzuknüpfen Spaß mache. Dass er in große Fußstapfen tritt, das sei ihm bekannt. Er werde Fehler machen, doch hoffe er, dass der erste nicht zu groß sein werde. Ein Ergebnis in dieser Deutlichkeit habe er nicht erwartet, sagte Morisse. Doch sei es wichtig, weil es dem neuen Bürgermeister eine große Legitimation gebe. „Meine Botschaft an Sie lautet: Sie werden es schaffen.“ Angeschlagen wirkte der Wahlverlierer Florian Herpel. „Die Niederlage ist eindeutig. Ich bin persönlich enttäuscht“, sagte der 39-jährige Sozialdemokrat, der Keppeler telefonisch und anschließend persönlich gratulierte. „Jetzt geht es darum, mit Herrn Keppeler als Bürgermeister zusammenzuarbeiten.“ Der Beigeordnete lag mit 38,23 Prozent der Stimmen deutlich über dem Ergebnis der SPD (25,84 Prozent). Verluste verzeichneten - neben der SPD - die FDP (12,16 Prozent) und der Bürgerverein (4,08 Prozent). Sieger des Abends waren CDU (44,05 Prozent), die alle Direktmandate holte, und Grüne (13,82 Prozent).

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