Große Diskussionen um die K70

Lesezeit 2 Minuten

Blankenheim-Nonnenbach - Einen solchen Andrang würden sich die Betreiber des „Waldcafé Maus“ in Nonnenbach häufiger wünschen. Rund 80 der etwa 100 Einwohner des kleinen Örtchens hatten sich dort am Donnerstag versammelt, um mit Vertretern des Kreises Euskirchen und der Gemeinde Blankenheim über die Sperrung der vom Abrutschen bedrohten K 70 zu diskutieren. Diese Straße ist die schnellste Verbindung zur B 258 in das Ahrtal, das für die Nonnenbacher ansonsten nur über die K 69 Richtung Ripsdorf beziehungsweise Richtung Blankenheim zu erreichen ist.

Zu Beginn der Versammlung erläuterten Kreis-Tiefbaudezernent Franz Unterstetter und sein Abteilungsleiter den Anwesenden, zu denen auch Ortsvorsteher Peter Meißler gehörte, die Gründe für die Sperrung der Straße. Demnach entspreche weder die K 70 noch die als Ausweichstraße vorgesehene K 69 den Kriterien einer Kreisstraße, was die Abstufung der K 70 zu einer Gemeindestraße nahe lege. Das aber lehnte Bürgermeister Rolf Hartmann ab. Die Reparatur der K 70 wäre aufgrund von immer größer werdenden Rissen in der Fahrbahndecke unerlässlich und würde durch die Kosten von rund 500 000 Euro den finanziellen Handlungsspielraum der Gemeinde für andere wichtige Investitionen allzu stark einengen. Gestützt wird Rolf Hartmanns ablehnende Haltung durch den desolaten Zustand der Gemeindekasse.

Unterstetter ging auch auf den Vorschlag ein, die Straße von der Talseite her abzufangen, sah dies aber vom Kosten-Nutzen-Verhältnis her als zu teuer an.

Besserer Winterdienst?

Der Kreis-Dezernent und der Bürgermeister betonten allerdings, dass sie grundsätzliches Verständnis für die Sorge der Nonnenbacher hätten, im Winter ohne die K 70 sozusagen von der Außenwelt abgeschnitten zu sein, da auch der Zugang für Feuerwehr und Krankenwagen über die oft verschneite K 69 problematisch sei. Auf der K 70 kommt es dagegen durch die Lage und den Baumbestand nicht zu Schneeverwehungen. Unterstetter versprach, bei den zuständigen Stellen eine bessere Organisation des Winterdienstes für die Ausweichstraße anzuregen.

Ein Ausbau der teilweise nur einspurigen K 69 ist seitens der Kreisvertreter auch angesichts der fortan stärkeren Verkehrsbelastung nicht geplant. Stattdessen will der Baudezernent gemeinsam mit seinen Kollegen eine Verlegung der maroden K 70 weiter in den Hang hinein überprüfen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen Mitte bis Ende September in einer weiteren Versammlung bekannt gegeben werden.

Als positiv empfanden es Kreis-Vertreter Unterstetter und Bürgermeister Hartmann, dass die Nonnenbacher bei der Diskussion freundlich blieben. Sie lobten deren konstruktive Sachlichkeit, durch die die Diskussion „sehr elegant gelaufen“ sei.

KStA abonnieren