HaieUllmann vor dem Abschied aus Köln

Lesezeit 3 Minuten
Dreifacher Torschütze gegen Iserlohn: Christoph Ullmann. (Bild: RD)

Dreifacher Torschütze gegen Iserlohn: Christoph Ullmann. (Bild: RD)

KÖLN - Danny aus den Birken war überrascht. „Ach, Christoph hat drei Tore geschossen? Toll, das habe ich gar nicht mitbekommen“, sagte der 25 Jahre alte Haie-Torwart am Sonntag nach dem glorreichen 5:0-Sieg der Kölner gegen Iserlohn. Dass aus den Birken nicht registrierte, was sich weiter vorn im Spiel zugetragen hatte, spricht für ihn. Er war wie üblich konzentriert bei der Sache - und blieb in seinem 15. Spiel für die Haie zum zweiten Mal ohne Gegentreffer. Seinen Vertrag verlängerten die Haie unlängst bis 2014.

Aus den Birken ist befreundet mit Ullmann, die beiden kennen sich aus gemeinsamen Zeiten in Mannheim. Ihre Wege werden sich aber bald wohl wieder trennen. Dass Ullmann (27), der aktuelle Kapitän der Haie, über die Saison hinaus in Köln bleiben wird, ist so gut wie ausgeschlossen. Er wird voraussichtlich zu den Adlern Mannheim zurückkehren, für die er von 2003 bis 2008 spielte. Zwar führt der Mittelstürmer noch Gespräche mit dem Haien, klar ist jedoch: Nur falls Ullmann bereit sein sollte, auf Gehalt zu verzichten, könnte er bleiben. Mit einem Gehalt von geschätzten 300 000 Euro brutto pro Jahr, gehört Ullmann zu den am besten verdienenden Kölner Spielern; eine Summe, die ihm die Haie nicht mehr zahlen werden, wohl aber die gut betuchten Adler Mannheim. KEC-Geschäftsführer Thomas Eichin arbeitet bereits zusammen mit Noch-Bundestrainer Uwe Krupp, der im Juni Teammanager der Haie wird, am Kader für die kommende Saison.

Da der Klub den Spieleretat auf keinen Fall erhöhen, sondern eher senken wird, muss, wie Eichin es ausdrückt, „das Preis-Leistungsverhältnis optimiert werden.“ Das heißt: Die Haie werden die Spielerverträge leistungsbezogener gestalten. Und verstärkt auf junge Profis setzen, deren Gehaltsforderungen sich noch in Grenzen halten.

Die Dinge, die Eichin über Ullmann sagt, klingen nicht so, als wollte er sein letztes Hemd geben, um den Spieler in Köln zu halten. Ullmann habe gegen Iserlohn stark gespielt, fand Eichin. „Aber das muss normal sein. Er wird gut dafür bezahlt, dass er Tore schießt. Er soll ein Führungsspieler sein, und das war er am Sonntag.“ Ullmann selbst äußert sich zu dem Thema nicht im Detail. Er teilte unlängst nur mit, dass er oft in Mannheim sei, da dort die Familie seiner Freundin lebe. Wie auch immer es weitergeht, Eichin hofft, dass Ullmann seine starke Form für den Rest der Saison konserviert. Denn schließlich wollen die Haie noch unter die besten zehn DEL-Teams kommen und sich so für die Vor-Playoffs qualifizieren.

Wenn sie so weitermachen, sollte es gelingen. Beim 5:0 gegen Iserlohn überzeugten die Haie nicht nur offensiv, sondern auch in der Abwehr. Aus den Birken war begeistert, sein Fazit: „Es war ganz einfach für mich, weil meine Kollegen so stark verteidigt haben.“

 www.ksta.de/eishockey

KStA abonnieren