Hedwig Neven DuMont„Steuerrad“ für Zivilcourage

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Hedwig Neven Dumont. (Bild: Stefan Worring)

Hedwig Neven Dumont. (Bild: Stefan Worring)

Köln – Unter "Ehe-Druck" geriet Jürgen Rüttgers als Laudator für Hedwig Neven DuMont im Maritim Hotel, wo ihr die Große Mülheimer Karnevals-Gesellschaft (GMKG) für ihren unermüdlichen Einsatz gegen Mobbing, Ausgrenzung und Gewalt das "Goldene Steuerrad" verliehen hat.

Seine ebenfalls anwesende Gattin Angelika Rüttgers hatte schon einmal eine Lobrede auf die Geehrte gehalten und 2008 als Vorjahrespreisträgerin anlässlich der Übergabe des "Ohren-Ordens" für das "Ohr am Puls der Zeit" schöne Worte für Hedwig Neven DuMont gefunden. "Ich rede praktisch gegen meine eigene Frau an", sagte der NRW-Ministerpräsident a.D. mit einem Augenzwinkern. Doch ihm gelang die Ansprache mit ebenso viel Humor und Herz.

Ob vernachlässigte oder misshandelte Kinder, ob Heranwachsende mit einer Behinderung oder Jugendliche, die auf die schiefe Bahn geraten seien, führte er auf: "Alle haben in Ihnen eine laute, leise Stimme", sagt Rüttgers über die Vorsitzende des Unterstützungsverein "wir helfen" für Kinder und Jugendliche in Not. "Sie reden nicht nur darüber, was man tun müsste. Sie tun es einfach."

Hedwig Neven DuMont nehme das Steuer in die Hand. "Es könnte keine passendere Auszeichnung für Sie geben." Ausgrenzung von Kindern habe viele Gesichter und viele traurige Kinderaugen. "Wir dürfen dieses Problem nicht wegdenken", so Rüttgers. Mit "Tatkraft und Zivilcourage" habe Hedwig Neven DuMont uneigennützig unzähligen Kindern geholfen und ihnen neue Hoffnung gegeben. "Für viele in dieser Stadt und darüber hinaus sind Sie ein leuchtendes Beispiel." Dem Herausgeber Alfred Neven DuMont, der seine Ehefrau begleitete und auf dessen Initiative 1998 der Verein gegründet worden war, wurde besonders dafür gedankt, dass der Verlag M. DuMont Schauberg sämtliche Verwaltungskosten übernimmt und so "jeder gespendete Cent ankommt".

Die Aktion "wir helfen" selbst fand erstmals 1994 statt. Seitdem gaben Leserinnen und Leser des "Kölner Stadt-Anzeiger" mehr als 25 Millionen Euro für viele beispielhafte Projekte wie die "Villa Kunterbunt" für psychisch kranke Kinder über die Roma-Schule "Amaro Kher" bis zu Schulfrühstücken. Aktuell fördert "wir helfen" Projekte, die das friedliche Zusammenleben von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft fördern.

GMKG-Präsident Hans Wirtz - hört seit einem lustigen Versprecher am Samstag auch auf "Hans-Dieter" - Senatsratspräsident Ulrich Verbrüggen, Geschäftsführer Dieter Müller sowie Organistor und Moderator Diethlem Lemke überrreichten schließlich Steuerrad-Orden und Urkunde. Und die Geehrte gab die erhaltenen Komplimente sofort weiter. "Der Preis gehört nicht mir allein. Es gibt so viele, mit denen ich ich teilen möchte." Sie dankte allen Spenderinnen und Spendern in dieser "so unglaublich liebenswerten Stadt, allein Unterstützern, freiwilligen Helfern und Mitarbeitern "ohne die unsere Hilfe nicht möglich wäre".

Dann klang der Abend mit einem Festessen sowie Musik und Tanz aus. Für ihr Engagement wurde Hedwig Neven DuMont 2006 bereits mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie 2009 mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.

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